Interview mit Petra Hofbauer
"Ich erhoffe mir Umdenken, vor allem bei den sogenannten 'alten weißen Männern'"

Petra Hofbauer verantwortet den Bereich Marketing, Event & PR bei kronehit. Im LEADERSNET-Interview spricht sie u. a. über ihre bisherige Karriere und deren Herausforderungen, wie sie die Geschlechtergleichstellung hierzulande wahrnimmt, was sie sich von der neuen Regierung bezüglich Frauenförderung erwartet und welche Ratschläge sie Frauen, die Karriere machen wollen, mitgibt.  

LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Hofbauer, Sie leiten beim größten Privatradio des Landes, kronehit, den Bereich "Marketing, Event und PR" und tragen somit große Verantwortung. Können Sie uns vielleicht skizzieren, wie Ihre Karriere bisher aussah?

Petra Hofbauer: Angefangen hat alles bei der Fitness Company Group, wo ich als Assistentin der Geschäftsführerin tätig war. Dann ging es bereits direkt zu kronehit. Bevor mir intern die Marketingleitung angeboten wurde, war ich bereits mehr als 15 Jahre lang als Eventleiterin im Unternehmen tätig. Ich erinnere mich noch an die Zeiten, in denen wir noch sehr weit davon entfernt waren, das größte Privatradio Österreichs zu sein. Das war vor über 20 Jahren – fast unvorstellbar. Es war ein spannender Weg, der mit Arbeit, gelegentlichen Rückschlägen, aber ganz viel Spaß und einem kontinuierlich tollen Team geprägt war. Letztes Jahr haben wir dann vier weitere Sender ins Leben gerufen, an deren Entwicklung wir von Anfang an beteiligt waren – von der Idee über das Corporate Design bis zu den fertigen Produkten vergingen nur wenige Monate. Umso mehr erfüllt es mich mit Stolz, dass auch diese Digitalsender bereits ein fester Bestandteil der österreichischen Radiolandschaft sind. Dass sich Fleiß und Engagement auszahlen, beweist die große Beliebtheit von kronehit und das freut uns alle sehr.

LEADERSNET: Welche Herausforderungen waren für Sie in Ihrem aktuellen Beruf die größten? Und was hat Ihnen dabei geholfen, diese erfolgreich zu meistern?

Hofbauer: Eine berufliche Herausforderung und zugleich ein großes privates Geschenk war die Geburt meines Sohnes. In Karenz zu gehen, vor allem in einer leitenden Position, kommt oft mit einigen Hindernissen einher. Danach, nur ein Jahr nach der Geburt, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren, war anfangs auch nicht ganz leicht. Ich liebe meinen Sohn, aber auch meinen Job. Umso dankbarer bin ich, in einem Unternehmen tätig zu sein, welches mir die Freiheit gibt, Mama sein zu dürfen. Ich kann meine Arbeitszeiten so flexibel wie möglich gestalten und habe dadurch auch Zeit, das Familienleben auszukosten. Wegen dieser Flexibilität bin ich intern aber auch dafür bekannt, dass ich zu den unchristlichsten Zeiten Mails schreibe oder telefonisch erreichbar bin. Ich sehe das jedoch als Win-win-Situation für beide Seiten.

LEADERSNET: Welche Pläne für kronehit haben Sie im heurigen Jahr?

Hofbauer: Wir haben tatsächlich einiges geplant, aber verraten kann und will ich das noch nicht. So viel darf ich aber sagen: Wir wollen und werden unsere Hörer:innen in den nächsten Monaten mit vielen coolen Aktionen überraschen.

LEADERSNET: Wie nehmen Sie die Arbeit an der Gleichstellung von Mann und Frau hierzulande im Allgemeinen wahr? Was würden Sie sich mit Blick darauf wünschen?

Hofbauer: Dieses Thema beschäftigt mich bereits seit vielen Jahren. Ich würde mir wünschen, dass die Person, die am besten qualifiziert ist und die meisten Skills mitbringt, den jeweiligen Job letztendlich auch bekommt. Heißt also faire Chancen für alle, ganz unabhängig vom Geschlecht. Das ist allerdings erst dann umsetzbar, wenn zusammengehalten wird und man alteingesessenes Gedankengut loslässt.

LEADERSNET: Was erwarten Sie sich von der neuen Regierung bzgl. Frauenförderung?

Hofbauer: Ich erhoffe mir Umdenken, vor allem bei den sogenannten "alten weißen Männern". Frauen tragen noch immer den Großteil der Care-Arbeit – das darf aber kein Karrierehindernis sein. Wir brauchen leistbare, hochwertige Kinderbetreuung, sowohl im städtischen als auch ländlichen Bereich, und Anreize für Arbeitgeber, familienfreundliche Teilzeitmodelle zu fördern. Auch sollten Weiterbildungen leichter zugänglich sein, damit Eltern keine beruflichen Nachteile haben. So schaffen wir echte Chancengleichheit für alle. Dies gilt für mich auch für die mutigen Männer, die in Karenz gehen.

LEADERSNET: Was raten Sie Frauen, die Karriere machen möchten?

Hofbauer: Nicht stillzustehen, sondern stets neugierig zu bleiben und sich weiterentwickeln zu wollen. Das Wichtigste ist, sich selbst treu zu bleiben, an den eigenen Werten festzuhalten und den eigenen Weg zu gehen – egal, wie dieser aussieht.

LEADERSNET: Vielen Dank!

www.kronehit.at

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