400 weibliche Führungskräfte befragt
Top-Managerinnen sehen heimischen Wirtschaftsstandort in Gefahr

Besonders steigende Energie- und Personalkosten machen den österreichischen Unternehmerinnen zu schaffen, zeigt die aktuelle Umfrage des Zukunft.Frauen Alumnae Club. Dementsprechend überlegen bereits 33 Prozent, ihre Produktionsstandorte ins Ausland zu verlagern. 

Knapp 400 Entscheidungsträgerinnen der heimischen Wirtschaft, darunter etwa 70 Prozent in Top-Positionen wie Geschäftsführung, Vorstand oder Bereichsleitung und 12 Prozent als Aufsichtsrätinnen, organisieren sich inzwischen im Zukunft.Frauen Alumnae Club (ZFAC). Dieser wollte nun im Zuge einer Umfrage von seinen Mitgliedern wissen, mit welcher Stimmung sie dem neuen Wirtschaftsjahr 2025 entgegenblicken. Dabei zeigen sich teils alarmierende Ergebnisse: Während 54 Prozent der Befragten positiv in die Zukunft blicken, geben sich mit 27 Prozent mehr als ein Viertel der Führungskräfte durchaus besorgt.

Energie- und Personalkosten als große Belastung

Einer der schwerwiegendsten Gründe, der die heimischen Führungskräfte belastet, ist der zunehmende Arbeitskräftemangel. Diesem versuchen die heimischen Top-Managerinnen laut ZFAC-Umfrage aktuell nicht mit zusätzlichen Mitarbeitenden oder neuen Recruiting Set-ups zu begegnen, sondern viel eher mit einem effektiven Generationen- und Wissensmanagement, ebenso wie Upskilling und flexibleren Arbeitszeiten. 

Dennoch sind, wie 58 Prozent angeben, die steigenden Energie- und Personalkosten aktuell die vorrangigen Herausforderungen. Dementsprechend wollen 25 Prozent der Unternehmerinnen Einsparungen bei den Energiekosten und 31 Prozent bei den Personalkosten vornehmen. Damit dies auch tatsächlich gelingt, denkt ein Drittel (33 Prozent) der produzierenden Unternehmen darüber nach, mit ihren Produktionsstandorten ins Ausland abzuwandern, 12 Prozent stellen gar Überlegungen zur Standortverlagerung außerhalb Europas an.

"Die Ergebnisse unserer aktuellen Umfrage sind alarmierend. Es bedarf eines engen Zusammenspiels aller Akteur:innen, um die Rahmenbedingungen in Österreich wieder wirtschafts- und unternehmensfreundlicher zu gestalten. Um die heimische Wirtschaft anzukurbeln, braucht es Investitionen, die im Endeffekt auch allen Arbeitnehmenden zugutekommen", fasst ZFAC-Vorstandsvorsitzende Jutta Perfahl-Strilka zusammen. 

KI und Nachhaltigkeit sind essenzielle Themen

Um sich für die Zukunft zu rüsten, sind Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz (KI) zwei essenzielle Themen, mit denen es sich für Unternehmen zu beschäftigen gilt. In Österreich scheint das bereits weitgehend angekommen zu sein: So geben 87 Prozent der befragten Unternehmerinnen an, sich mit der Einführung von KI in die eigenen Arbeitsprozesse zu beschäftigen. Nur fünf Prozent sehen Gefahren in der KI-Nutzung. Eingesetzt wird KI laut Umfrage vor allem in den Bereichen Wissensmanagement oder Hotlines bzw. Chatbots. Für 64 Prozent ist KI-Einsatz übrigens ein durchwegs unternehmensinternes Thema, weswegen hierfür keine externen Beratungsunternehmen beauftragt wurden. Hinsichtlich des Themas Nachhaltigkeit meinen 36 Prozent, dass sie auf freiwillige Nachhaltigkeitsberichte setzen.

Aufholbedarf scheint es allerdings in Sachen Data zu geben: "Obwohl sich die Entscheidungsträgerinnen einig sind, dass Daten das neue Öl sind, bekommt dieses Thema von 75 Prozent der Befragten keine besondere Aufmerksamkeit. Wir müssen hier dringend weiter Bewusstsein schaffen, damit die heimischen Unternehmen den Anschluss nicht verlieren", appelliert Perfahl-Strilka.

www.zukunftfrauen.club

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