13. Präsidialratssitzung
Austrian Standards verdeutlichte Diversität als Erfolgsfaktor

Die Teilnehmer:innen beschäftigten sich im Rahmen der Veranstaltung unter anderem mit den Auswirkungen von Digitalisierung auf die Standardisierung und den dadurch notwendigen Anpassungen des Geschäftsmodells. Obendrein wurde zu einer Keynote und einem Panel geladen, die beide das Thema Vielfalt in den Mittelpunkt rückten. 

Kürzlich fand die 13. Präsidialratssitzung von Austrian Standards – unter dem Vorsitz von Austrian Standards International Präsident Anton Ofner und CEO Valerie Höllinger – statt. Dieses Mal beschäftigten sich die Teilnehmer:innen unter anderem mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Standardisierung und den dadurch notwendigen Anpassungen des Geschäftsmodells. Im Anschluss der Sitzung waren die Gäste geladen, an einer Keynote zum Thema Vielfalt und einem Panel teilzunehmen, das Insights zu Diversity im Spannungsfeld zwischen Utopie und Realität brachte. Dabei unterstrichen die Beiträge, dass Diversität für Organisationen nicht länger eine Option, sondern ein essenzieller Teil für den Erfolg ist. 

Diversität als entscheidender Erfolgsfaktor

Den Part der Keynote übernahm die Gründerin und Geschäftsführerin der Mobilitätsberatung Point& sowie Mitgründerin von Woman in Mobility in Österreich, Claudia Falkinger. Zum Beginn ihres Redebeitrags stellte sie die Frage, warum die praktische Erfindung des Rollkoffers so lange nicht allgemein angenommen wurde und klärte schließlich auf, dass es an den persönlichen Rollen lag, die wir selbst und die Gesellschaft uns zuschreiben. So brauchten Frauen damals keine Rollkoffer, da ihr Gepäck getragen wurde und Männer verweigerten diesen, da sie "stark" genug waren, Koffer zu schultern. Anschließend betonte Falkinger, dass die Einbeziehung von Diversität in Meetings-, Strategie- und Investmentplanung entscheidend für den Fortschritt und Wettbewerbsvorteil sei – nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa und über diese Grenzen hinaus. 

Keine Zukunft ohne Vielfalt

Im anschließenden Panel diskutierten schließlich Traude Kogoj, Leiterin Diversity & Inclusion, ÖBB, Raphaela Tiefenbacher, Strategieleiterin, Österreichisches Patentamt, Carina Zehetmaier, Vorsitzende Women in AI Austria & Vorsitzende Arbeitsgruppe AG 001.42 bei Austrian Standards, Katharina Zahradnik-Stanzel, Leiterin des Referats für Diversitätsmanagement und Grundlagen der Abteilung Integration und Diversität, Stadt Wien und Joanna GajdekTeamlead Standards Development, Verantwortliche für den "ASI Gender Action Plan", Austrian Standards über Diversität als Erfolgsfaktor und wie sehr diese Realität und Utopie ist. Moderiert wurde das Ganze von Mirjana Verena Mully, Head of Communications von Austrian Standards.

Dabei gab Zehetmeier zu bedenken, dass KI nur so divers sein kann, wie ihre Quellen sowie ihre Macher:innen. Jedoch seien nur rund 30 Prozent der Beschäftigten in der KI-Branche Frauen, weswegen es hier großen Aufholbedarf gibt. Denn nur, wenn alle Betroffenen mitgestalten, so Zehetmaier, können technische Innovationen allen Bedürfnissen gerecht werden. Tiefenbacher wiederum zeigte sich davon überzeugt, dass Diversität aktiv gefördert werden müsse und verwies dabei auf die geringe Frauenquote von nur acht Prozent bei den Patentanmeldungen. Laut ihr könne man es sich als Volkswirtschaft außerdem nicht leisten, auf das Potenzial von 50 Prozent der Bevölkerung zu verzichten. Auch Gajdek ist überzeugt, dass in puncto Vielfalt noch viel zu tun ist. Sie erklärte, dass Frauen gerade in der Standardisierung weniger Aufmerksamkeit erfuhren, etwa bei den Körpermaßen von Crashtest-Dummies. Erste Schritte seien getan, wie die Verfügbarmachung einer Checkliste und von Guidelines zur Entwicklung von inklusiven Standards. Kogoj schlug in eine ähnliche Kerbe: So sei jeder Schritt ein wichtiger, auch wenn Diversität ein Unternehmen nicht automatisch erfolgreich mache. Dennoch lohnen sich laut ihr diverse und inklusive Produkte sowie Lösungen für Unternehmen. Zahradnik-Stanzel sieht obendrein Diversitätskompetenz und dessen Unterstützung auf allen Ebenen als Kernkompetenz – vor allem auch im Management. Demnach sei ein wichtiger Erfolgsfaktor, neben der Analyse von Daten und Fakten, die Kommunikation. Es brauche einerseits Awarnessbuilding und andererseits aktives Empowerment. 

Diversität als Must-have

Die Redebeiträge und Beispiele aus der Praxis verdeutlichten abermals, dass Diversität für Unternehmen ein Erfolgsfaktor sein kann, da sie Innovation fördert und zu inklusiven Produkten führt, die größere Zielgruppen ansprechen. Außerdem ermöglicht Vielfalt Organisationen, aus einem breiteren Talentpool zu schöpfen und das volle Potenzial aller Mitarbeitenden zu nutzen, was einen klaren Wettbewerbsvorteil darstellt. 

Entscheidende Schritte, um Unternehmen zukunftsfähig zu machen, seien daher die aktive Förderung von Diversität, die Berücksichtigung geschlechterspezifischer Bedürfnisse und die Schaffung von Bewusstsein für die Bedeutung von Vielfalt. So ist eben Diversität kein Luxus, sondern ein Must-have, um nachhaltig erfolgreich zu sein. 

www.austrian-standards.at

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