Die neue Folge "Peter & Paul" dreht sich dieses Mal rund um das Thema "Innovation in den Wiener Freizeit- und Tourismusbetrieben". Dabei spricht Paul Leitenmüller (CEO Opinion Leaders Network), mit seinen beiden Gästen Markus Grießler (Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft WK Wien) und Peter Hosek (Geschäftsführer Schönbrunn Orchester). Gedreht wurde die aktuelle Folge im Park Hyatt Vienna.
MICE-Bereich für Wien essenzieller Tourismuszweig
Markus Grießler ist Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Wien. Diese umfasst knapp 15.000 Mitglieder, die sich von Hotels, über Kultur- und Vergnügungsbetriebe, bis hin zu Gastronomiebetrieben und Kaffeehäusern erstreckt. Er meint, dass Wien zwar eine beliebte Urlaubsdestination ist, aber auch der Wirtschaftstourismus – sprich der "MICE-Bereich" (Meetings, Incentives, Conventions & Exhibitions) – nicht zu unterschätzen sei: "Die MICE-Branche ist ein enorm wichtiger Bereich, weil der MICE-Gast – monetär betrachtet – der wertvollste ist. Das deshalb, weil die Pro-Kopf-Ausgaben von Kongressgästen sehr hoch sind. Sie machen fast das Dreifache vom durchschnittlichen Gast aus."
Man müsse sich vor Augen halten, dass 1,6 Millionen der insgesamt 18 Millionen Nächtigungen derzeit über den Kongresstourismus generiert werden. "Und die Gäste, die sich etwa beim Kongress wohlfühlen, sind natürlich die Gäste, die dann gerne auch den Urlaub in Wien verbringen." Zudem freut sich Grießler, dass neun von zehn Wiener:innen der Meinung sind, dass der Tourismus gut für die Stadt sei.
Wiener Musik als Touristenmagnet
Wie wichtig der Tourismus für Wien ist, weiß auch Peter Hosek. Der passionierte Musiker hat mit dem Schönbrunner Orchester nicht nur sein eigenes Orchester gegründet, sondern präsentiert nun auch anlässlich des 200. Geburtstages von Johann Strauss eine immersive Ausstellung, in die Besucher:innen regelrecht eintauchen können sollen. Im Allgemeinen wird erwartet, dass das Strauss-Jahr zahlreiche Tourist:innen aus aller Welt nach Wien locken wird, so wie dies etwa auch alljährlich das Neujahrskonzert und der Opernball tun. Dementsprechend hält Hosek die heimische Musik für einen entscheidenden Tourismusfaktor, weswegen er sich vor Jahren entschieden hat, diesen Tourismuszweig mit seinem Orchester auch in den Sommermonaten verstärkt zu bedienen. "Und daraus ist dann über viele Jahre hinweg ein täglicher Spielbetrieb in Schönbrunn entstanden. Wir haben damals die Chance bekommen, die Orangerie zu bespielen, und haben dort jetzt schon knapp über 9.000 Konzerte veranstaltet."
Auch Grießler sieht in der Musik einen wichtigen Tourismusfaktor, wie etwa die Ballsaison ganz deutlich zeigt, zu der jedes Jahr unzählige Tourist:innen in die Stadt strömen: "Die gesamte Umwegrentabilität der Wiener Ballsaison beträgt etwa 190 Millionen Euro, die hier in die Stadtkassa fließen, aus den verschiedensten Bereichen, wo hier Wertschöpfung generiert wird."
Authentizität als wichtigstes Gut
Damit dies, aber im Allgemeinen auch die Tourismusstrategie Wiens in Zukunft weiterhin aufgeht, müsse man in Zukunft verstärkt alle Stakeholder, inklusive der Einheimischen, einbinden sowie an der Infrastruktur arbeiten, meint der Tourismus-Spartenobmann. Dazu zählen unter anderem öffentliche Verkehrsmittel oder eben auch neue Eventlocations. Grießler sei überzeugt, dass Wien sich künftig als Premium-Destination etablieren werde, anstatt den Massenmarkt zu bedienen.
Hosek meint hierzu, dass er dem Begriff "Premium" zwar nichts abgewinnen könne, für ihn jedoch die Hochwertigkeit entscheidend ist. "Hochwertig ist nicht immer etwas, was mit dem Preis zu tun hat, sondern mit der Qualität und dem persönlichen Anspruch, den man hat." Der Schönbrunn Orchester Geschäftsführer glaubt zudem, dass sich Tourist:innen vor allem eines wünschen, wenn sie nach Wien kommen: Authentizität. "Ich glaube, dass man sich hier nicht verstellen muss. Man kann so sein, wie man ist. Der Kellner im Café ist halt manchmal ein bisschen 'grumpy'. Der Musiker auf der Bühne ist manchmal vielleicht ein bisschen zu lustig. Und die Leute auf der Straße sind prinzipiell freundlich, vielleicht ein bisschen reserviert. Da ist jeder Typus, den Wien zu bieten hat, genau das, was sich der Gast wünscht. Und in der Summe macht das eben genau diesen Flair aus, den wir in dieser Stadt haben."
Neben dieser Authentizität sei es aber vor allem die "großartige Vielfalt aus Tradition und Innovation", die Wien zu einem beliebten Tourismus-Hotspot mache, wie Grießler zusammenfasst: "Es ist das imperiale Wien, und es ist die Innovation, die uns in die Zukunft bringt. Und das vereint Wien."
Was Markus Grießler und Peter Hosek zum Thema "Innovation in den Wiener Freizeit- und Tourismusbetrieben" noch sagen, sehen Sie in unserem Video und hören Sie in unserem Podcast. Zwischen den Themenblöcken gibt es im Video wie gewohnt ein Business-Event, dieses Mal die Verleihung der Ehrenauszeichnung zum "Kommerzialrat für die Statistik" an Kurt Faist.
Alle "Peter & Paul"-Folgen zum Nachschauen finden Sie hier.
Fotos vom Dreh sehen Sie in der Galerie.
www.wko.at/wien
www.schoenbrunnorchester.com
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