Nur ein Drittel der Österreicher glaubt, dass die Altersvorsorge reichen wird

| Redaktion 
| 23.11.2023

Der Finanzdienstleister Swiss Life Select konstatiert in seinem jährlichen Selbstbestimmungsbarometer einen gedämpften Zukunftsoptimismus. Auch das empfundene Stressniveau hat zugenommen.

In einer repräsentativen Umfrage von Swiss Life geben 60 Prozent der Österreicher:innen an, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Damit ist die Selbstbestimmung in Österreich leicht – um vier Prozentpunkte – angestiegen, sowohl im Gesamtkontext als auch insbesondere in den Bereichen Berufsleben, Altersvorsorge und Finanzen. 

Optimismus hat Knick erlitten

Nach mehr als zwei Jahren, die vor allem von der Corona-Pandemie, wirtschaftlichen Herausforderungen und nationalen sowie internationalen politischen Krisen geprägt waren, zeigen sich die Österreicher:innnen 2023 weniger zuversichtlich: Nur 29 Prozent geben an vorbehaltlos optimistisch in die Zukunft zu blicken. In den Vor-Corona Jahren lag dieser Wert noch bei weit über 40 Prozent. Das aktuelle Jahr markiert damit den geringsten Wert hinsichtlich Optimismus in den letzten fünf Jahren.

Mehr Stress

Auch das empfundene Stressniveau hat zugenommen: 30 Prozent der Befragten geben an, sich im Leben oft gestresst und unter Druck zu fühlen – unabhängig von Geschlecht, Alter und Wohnort. Im Vorjahr lag dieser Anteil mit 26 Prozent noch deutlich niedriger. Zugenommen hat hingegen erfreulicherweise die Zufriedenheit der befragten Österreicherinnen und Österreicher: 48 Prozent geben an mit ihrem Leben sehr zufrieden bzw. zufrieden zu sein. Letztes Jahr waren es 46 Prozent.

Skepsis, was die langfristige Wertanlage betrifft

Trotz gedämpftem Optimismus ist die finanzielle Zuversicht der Menschen in Österreich im Jahr 2023 stabil. 65 Prozent der Befragten bewerten ihre persönliche finanzielle Situation in zehn Jahren positiv. Pensionierte sind hinsichtlich der zukünftigen finanziellen Situation zuversichtlicher als im Vorjahr: Hier geben nur noch 53 Prozent der Befragten an, ihre finanzielle Situation in zehn Jahren als positiv einzuschätzen (2022: 49 Prozent). Insgesamt ist die Skepsis, was die langfristige Wertanlage betrifft, in Österreich zurückgegangen: Mit 27 Prozent der Befragten stehen im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent weniger diesem Thema skeptisch gegenüber. Darüber hinaus gibt jede vierte Person an, in Bezug auf die Finanzen im 

Wenig Vertrauen in die Altersvorsorge

Das Vertrauen in die Altersvorsorge hat zwar leicht zugenommen, ist aber weiterhin auf einem tiefen Niveau: Ein Drittel der befragten Personen in Österreich glauben, dass ihnen ihre staatliche und private Vorsorge im Alter ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wird. Gestiegen ist das Vertrauen vor allem bei der jüngeren Altersgruppe: 30 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sind überzeugt, dass ihnen ihre staatliche und private Vorsorge im Alter ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen wird. Das sind 2 Prozentpunkte mehr als noch im Vorjahr. Innerhalb dieser Altersgruppe empfinden jedoch im Vergleich zum Vorjahr mit 42 Prozent weniger Menschen, dass sie selbst für den Erfolg oder Misserfolg ihrer Vorsorge verantwortlich sind, im Vergleich zu 47 Prozent im Jahr 2022. 

Nachholbedarf bei Finanzwissen 

Rund jede vierte befragte Person in Österreich gibt an, sich zu spät um die eigene Altersvorsorge gekümmert zu haben und wünscht sich, besser über Finanz- und Vorsorgethemen Bescheid zu wissen. Am größten ist der Nachholbedarf in Bezug auf das eigene Finanzwissen bei den jüngeren Altersgruppen der 18- bis 29-Jährigen und 30- bis 39-Jährigen. Insgesamt geben lediglich 34 Prozent an, ihren Ruhestand gut geplant zu haben. Dies stellt zwar im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 3 Prozentpunkte dar, dennoch haben vor allem Frauen (28  Prozent vs. Männer 40  Prozent) und Teilzeitarbeitende (29  Prozent vs. Vollzeitarbeitende 35  Prozent) hier nach wie vor einen deutlichen Rückstand. 

Die Bereitschaft, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern, ist definitiv vorhanden: 33  Prozent
Befragten wäre bereit, zusätzlich mehr für eine gute Altersvorsorge zu sparen. Besonders motiviert sind dabei die jüngeren Altersgruppen, wobei die Motivation bei den 18- bis 29-Jährigen mit 42  Prozent am höchsten ist, gefolgt von den 30- bis 39-Jährigen mit 41 Prozent.

Auswirkungen von KI werden unterschiedlich bewertet

Beim Einfluss künstlicher Intelligenz (KI) auf ihre künftige Selbstbestimmung sehen Österreicher:innen sowohl Chancen als auch Risiken. Die Befragten bewerten die Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz (KI) auf die Selbstbestimmung besonders positiv in den Bereichen Medizin sowie Aus- und Weiterbildung. Gleichzeitig sehen sie vermehrt Risiken, insbesondere in Bezug auf die künftige Jobsicherheit und das Berufsleben im Allgemeinen. 

Swiss Life Select Österreich CEO, Christoph Obererlacher: "Die Resultate des Selbstbestimmungsbarometers spiegeln die vielfältigen Aspekte und Veränderungen in der Lebenswirklichkeit der Menschen in Österreich wider und zeigen die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit finanzieller Bildung, Altersvorsorge und den Chancen sowie Risiken im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz."

www.swisslife.at

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