"Keine Zeit für 'don't worry, be happy'?"

Gastkommentar von Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria.  

Zwei Jahre, nachdem ein mikroskopisch kleiner Virus das Leben auf der ganzen Welt völlig aus den Fugen geraten hat lassen, dachten wir: jetzt haben wir’s (vorerst) überstanden. Mit solchen Prognosen sind wir ja mittlerweile, weil aus leidvoller Erfahrung, recht vorsichtig geworden. Und was im Herbst sein wird, darüber wollen wir jetzt auch noch gar nicht nachdenken – es kommt ohnehin so, wie es kommt.

Plötzlich tobt aber wenige Kilometer von Wien entfernt ein Krieg, den wenige befürchtet und manche erwartet haben. Die meisten aber wurden mit Entsetzen davon überrumpelt. Aber nicht nur ein Krieg ist losgebrochen, auch die Hilfsmaschinerie, und das ist das Allerwichtigste, denn das gibt Hoffnung.

Die positiven Nachrichten müssen wir also aktuell mehr denn je mit der Lupe suchen, es gibt wenig Anlass zu lachen, zu feiern, zu tanzen, sich gut zu fühlen – all das, was wir jetzt, wo das Infektionsgeschehen es zulässt, alle so dringend gebraucht hätten! Ist es despektierlich oder gar zu verurteilen, es dennoch zu tun, auch wenn es ohnehin schwerfällt? Ich denke Nein – und zwar nicht, wie Zyniker es ausdrücken würden, weil damit auch niemand geholfen ist, sondern weil gerade damit geholfen werden kann!

"Wenn es mir gut geht, soll es auch anderen zumindest ein wenig besser gehen"

Sie haben es in den vergangenen Tagen bestimmt auch beobachtet, dass vor allem jene, die unter der Krise besonders zu leiden hatten, konkret meine ich die Künstler*innen, sich über die Maßen aktiv präsentiert haben. Benefizkonzerte und -veranstaltungen zugunsten der Hilfe in der Ukraine sind aus dem Boden geschossen, dass es – ganz genau! – nur so eine Freude ist. Und nicht nur sie, auch Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen, private Organisationen und Initiativen haben – natürlich zusätzlich zu den arrivierten Hilfsorganisationen – unmittelbar damit begonnen, Hilfsgüter und Geld zu sammeln und zu spenden, um die ärgste Not vor Ort und jene von Flüchtenden zu lindern. Und das ist nicht nur bemerkenswert und sinnvoll, sondern spendet Freude und Trost.

Ich bin davon überzeugt, dass es sogar ganz wichtig ist, sich egal womit, mit positiven Energien aufzuladen, denn das gibt einem Kraft, Hilfe zu leisten. Und je mehr Energie darauf verwendet wird, umso besser. Und auch wenn es vielleicht knallhart kalkuliert klingt, bei manchen öffnet Wohlbefinden schlicht auch die Geldbörse, nach dem Motto: wenn es mir gut geht, soll es auch anderen zumindest ein wenig besser gehen.

Bei JTI, auch hier in Österreich, arbeiten viele Nationalitäten länderübergreifend und friedlich zusammen. Für uns war es daher selbstverständlich, uns ebenso rasch zu engagieren, um Hilfe anbieten zu können. Und meine Hoffnung und gleichzeitige Bitte ist, dass sich noch viele, viele Menschen, Organisationen, Institutionen, Unternehmen und Initiativen finden, die es uns gleichtun und daraus Freude schöpfen. Freude, Lachen, Tanzen, feiern UND helfen – das alles macht die Welt besser und genau danach sollten wir jetzt trachten.

www.jti.com


 

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