COVID-19: Wie eine verwirrte Minderheit versucht, unsere Gesellschaft zu spalten

Gastkommentar von Ralf-Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung und Director Corporate Affairs & Communication von JTI Austria.

Es ist schon so eine Sache mit dem elenden COVID19-Virus. Am Anfang war die Angst, die vielen Toten, der Lockdown, leere Straßen, stillstehende Wirtschaft. Verzweifelte Menschen, die ihre Angehörigen nicht mehr sehen durften, viele von ihnen mussten ganz alleine sterben. Andere verbrachten Wochen oder Monate im Krankenhaus, auf der Intensivstation, leiden heute noch an den Spätfolgen der Infektion.

Also wurde mit Hochdruck geforscht und erprobt – dann waren sie da: Impfstoffe, die Menschen wirkungsvoll vor den schlimmsten Folgen einer COVID-Infektion schützen können. Eine wirklich geniale Leistung in Rekordzeit, sicher vergleichbar mit der Mondlandung, der Herztransplantation oder Krebstherapien. Innerhalb kürzester Zeit gab es also eine Antwort auf gesundheitliche Bedrohung, die unser gesamtes Leben wie wir es kannten auf den Kopf stellte.

Was dann folgte, ist für sehr viele Menschen in allen Teilen der Welt nur schwer zu verstehen: Völlig verrückte Verschwörungstheorien machten die Runde, von Überwachungschips war die Rede, die mit der Impfung injiziert werden. Oder davon, dass man nach der Impfung keine Kinder mehr bekommen kann. Jede dieser Alu-Hut-Kreationen wurde glasklar mit Fakten widerlegt und trotzdem entstand ein fast religiöser Kreuzzug gegen den Covid-Impfstoff.

Wir Menschen wachsen mit einer Vielzahl von Impfungen auf, die uns vor schweren Erkrankungen schützen: Masern, Diphterie, Kinderlähmung, Keuchhusten oder Hepatitis – um nur einige zu nennen. Niemand stellt diese medizinischen Errungenschaften in Frage, wieso also gerade die Corona-Impfung?

Eine unnötige Gefahrenquelle

Ich sage es frei heraus: Jeder, der sich jetzt nicht impfen lässt, der riskiert nicht nur selbst massive gesundheitliche Schäden. Er oder sie ist eine unnötige Gefahrenquelle für uns als Gesellschaft, für Kinder, die noch nicht geimpft werden können. Schon besetzen die Rechtsparteien Europas das Terrain der COVID-Impfgegner. Sie hetzen, verbreiten Verschwörungstheorien, falsche Informationen und situationselastische Fakteninterpretation. Sie befeuern wissentlich eine immer tiefere Spaltung der Gesellschaft in geimpfte und ungeimpfte Menschen. Man fühlt sich schon an die dunkelsten Momente der Menschheitsgeschichte zurückversetzt und fragt sich, wie ein so wichtiges Thema für ein bisschen parteipolitisches Kleingeld missbraucht werden kann. Und wie man es zulassen kann, dass innerhalb unserer Gesellschaft Geimpfte und Ungeimpfte immer aggressiver aufeinander zugehen.

Lassen wir nicht zu, dass das Virus uns noch einen Schlag versetzt – und nach allen Verlusten und Rückschlägen der vergangenen Jahre nun auch noch der soziale Friede auf der Kippe steht!

www.jti.com


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Ein hochrangiger Mitarbeiter eines Tabakunternehmens wirft Ungeimpften vor, ein Risiko für Kinder zu sein.
Wow. „verwirrte Minderheit“ …. „Alu-Hut-Träger“ … LOL. Ich bin beeindruckt, solche öffentliche Äußerungen von einem Mitglied der Geschäftsführung eines Unternehmens wie JTI zu lesen. Mut oder Dummheit?
Ich muss sagen, dass ich die Impfung grundsätzlich als wichtigen Beitrag zur Pandemiebekämpfung sehe. Allerdings ist dieser Beitrag hier von jemanden, dessen Industrie für in Summe sowohl viel mehr Patienten auf Intensivstationen verantwortlich ist, als auch für die daraus resultierenden Gemeinkosten durch medizinische Behandlungen, Reha usw…. die Selbstironie par excellence!
Wo ist eigentlich hier der Aufschrei der Gesellschaft zur „Solidarität“ gegen übermäßigen Tabak- und Alkoholgenuss? Wo sind die Androhungen der Politik auf entsprechende Konsequenzen, wenn man sich nicht gesund ernährt und am Ende mit Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen die Spitalsbetten füllt?
Ich wünsche mir mehr Objektivität in diesem Corona-/Impf-Diskurs!
Frank Fiedler
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Peter Deisenhammer
Und diese Worte von jemanden, der für eine Industrie tätig ist, die weltweit jedes Jahr 7 Millionen Tote fordert, zurückzuführen auf Tabakkonsum!
Lieber Herr Ralf-Wolfgang Lothert, gerade SIE sind es, die mit öffentlichen Aussagen dieser Art eine Spaltung der Gesellschaft herbeiführen und nicht akzeptieren können, dass es nach wie vor eine Entscheidungsfreiheit hinsichtlich medizinischer Behandlungen gibt. Und wenn Sie die von Ihnen genannten Impfungen als Beispiel heranziehen, dann empfehle ich Ihnen sich mal einzulesen, was der wesentliche Unterschied zwischen der mRNA Technologie und der bislang verbreiteten Totimpfstoffe ist.

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