Covid-19 beschleunigt Tech-Innovationen im Wintersport

"Die wachsende Digitalisierung kommt eher überraschend, denn tendenziell suchen Skifahrer eine gewisse Verbundenheit mit der Natur" 

Bis 2025 wird die europäische Wintersportbranche eine technologische Revolution durchleben, so die Prognose der neuen Delphi-Studie "The Impact of Technology on the Future of Winter Sports, in times of COVID-19". Im Auftrag von Mastercard, offizieller Partner der Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel, wurden im Rahmen einer unabhängigen Studie 53 Wintersport-Expertinnen und -Experten zum Ausblick der Branche befragt.

Die europaweite Studie unter der Leitung von Sascha L. Schmidt vom Center for Sports and Management, WHU – Otto Beisheim School of Management ergab, dass aufgrund von COVID-19 mehr als die Hälfte der Experten (56 Prozent) eine langfristige Veränderung der Wintersportbranche erwarten.

Kontaktloses Wintervergnügen bis 2025

Der Betrieb der Wintersportbranche hat sich aufgrund von Corona stark verändert. Dies zwingt viele Bergbahnbetreiber dazu, den Ablauf an den Pisten zu überdenken. 73 Prozent der Experten gehen davon aus, dass kontaktlose Technologien in der Branche weiterhin zunehmen werden. NFC, die Nahfeldkommunikation für den drahtlosen Austausch von Daten, könnte bis 2025 komplett kontaktlose Zahlungen, Verpflegung, Skiverleih, oder auch Hotel Check-Ins ermöglichen. Im Vorjahr hielten nur 62 Prozent der Befragten diese technologische Entwicklung für wahrscheinlich.

© Mastercard
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Christian Rau, Country Manager Mastercard Austria, kommentiert den aktuellen Stand der Technologie: "Als langjähriger Partner der Hahnenkamm-Rennen investieren wir kontinuierlich in modernste Innovationen für den Wintersport. 2020 führten wir erstmals die Ski2Pay Hybridkarte ein, die Zahlung und Skipass auf einem kontaktlosen Wearable vereint. Zusätzlich arbeiten wir auf Hochtouren daran, dass auch Hotel- und Nahverkehr Zugang auf diese Karte integriert werden kann. Diese Ansätze schaffen nicht nur neuen Komfort – in Hinblick auf die aktuelle Situation leisten sie auch einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Wintersportliebhaber." Letztes Jahr konnte die kontaktlose Hybridkarte in über 100 Skigebieten auf der ganzen Welt eingesetzt werden.

Tech-Boost trägt zur Erholung der Branche bei

49 Prozent der Branchenkenner prognostizieren, dass der Skitourismus nicht vor 2023 auf das Vorkrisenniveau zurückkehren wird. Wichtiger Treiber für diese besser als erwartete Prognose ist der rasch ansteigende Einsatz von Technologien im Wintersport. Neueste Erkenntnisse verdeutlichen den weltweiten Digitalisierungsschub aufgrund der Pandemie: So wurde etwa der erwartete Anstieg des Digitalisierungsgrades von fünf Jahren auf acht Wochen reduziert*. Dieser globale Trend spiegelt sich auch im europäischen Wintersport wider. Die befragten Experten erwarten ebenso einen coronabedingten Innovationsschub für die Branche.

Die wachsende Digitalisierung ist für den Wintersport eher überraschend, denn tendenziell suchen Skifahrer im Wintersport eine gewisse Verbundenheit mit der Natur und eine Auszeit aus dem digitalen Alltag. Bis 2025 gehen Branchenkenner davon aus, dass die Pandemie erhebliche technologische Auswirkungen auf drei Bereiche des Skisports haben wird: Trainings-, Vorbereitungs- und Erholungsplanung für Sportler (54 Prozent), allgemeiner Komfort für Profi- und Hobby-Skifahrer (56 Prozent) und Optimierung der Skilifttechnologie zur Minimierung der Verbreitung von Viren (41 Prozent).

Smarte Gadgets und verbessertes Streaming in Planung

Technologische Errungenschaften werden in den kommenden Jahren nicht nur das Erlebnis auf den Pisten verbessern. Unterschiedliche Equipment-Hersteller haben sich zum Ziel gesetzt, neue Innovationen zu erforschen und zu entwickeln. Bis 2025 werden modernste Materialien zu den größten Neuerungen der Pisten-Ausrüstung zählen. Dazu stehen neuartige Isolationsmaterialien für wärmere und leichtere Skibekleidung bis hin zur Smart-Protection mit GPS-Trackern und biometrischen Daten von Skifahrern in der Pipeline. Die größte Änderung erwarten 73 Prozent der Experten bis 2025 allerdings im Bereich des verbesserten Fan-Erlebnisses. Dazu zählt etwa ein digitales Streaming-Angebot von Skisport-Veranstaltungen, das Fans detaillierte Informationen zur Leistung der Athleten in Echtzeit bietet.

© Mastercard
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Sascha L. Schmidt kommentiert: "Kontaktlose Technologien werden auch in der Wintersportbranche bald Standard sein. Spannend wird die Entwicklung hin zum smarten, personalisierten Erlebnis durch Technologie, wie zum Beispiel Head-up-Displays im Helm, die Fahrer mit individuellen Routenplänen versorgen, die auf die Fähigkeiten und Vorlieben des Benutzers zugeschnitten sind oder Sensoren im Skischuh, die den Fahrern dabei helfen, ihre Technik zu verbessern. Hier werden in den nächsten Jahren viele spannende Innovationen auf uns zukommen, die Skifahrern ein noch sichereres und besseres Erlebnis bieten werden."

Potential für eSports

Ein weiterer Bereich mit erheblichen technischen Neuerungen, den Experten bis 2025 prognostizieren, ist der eSport. Virtuelle Sportarten erfreuten sich im Jahr 2020 rasch wachsender Beliebtheit, als Präsenz-Veranstaltungen aufgrund von COVID-19 abgesagt oder verschoben wurden. Jedoch sind Wintersportarten bislang noch nicht für ihr virtuelles Pendant bekannt, mit der Ausnahme von Kult-Spielen wie SSX Tricky.

37 Prozent der Experten gehen jedoch davon aus, dass eSports bis 2025 virtuelle Pisten für Menschen auf der ganzen Welt öffnen wird – auch dort, wo Skifahren von Natur aus nicht möglich ist. Darüber hinaus schätzen 43 Prozent der Branchenkenner, dass virtuelle Simulationen einen erheblichen Einfluss auf die Zugänglichkeit haben werden. Auch Menschen mit einer Behinderung könnten so den Sport virtuell erleben. (red)

www.mastercard.at

Über die Delphi-Studie

Die Studie wurde im anonymen Delphi-Format vom WHU Center for Sports and Management durchgeführt. Zu den TeilnehmerInnen gehörten 53 internationale Expertinnen und Experten im Bereich Wintersport zwischen 25 und 65 Jahren, darunter Sportler, Funktionäre, Medienvertreter und Akademiker, Resort-Manager und Führungskräfte der Sporttechnologie.

Autoren der Delphi-Studie: Prof. Dr. Sascha L. Schmidt, Nicolas Frevel, Sebastian Flegr und Daniel Beiderbeck.

www.whu.edu

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Über die Delphi-Studie

Die Studie wurde im anonymen Delphi-Format vom WHU Center for Sports and Management durchgeführt. Zu den TeilnehmerInnen gehörten 53 internationale Expertinnen und Experten im Bereich Wintersport zwischen 25 und 65 Jahren, darunter Sportler, Funktionäre, Medienvertreter und Akademiker, Resort-Manager und Führungskräfte der Sporttechnologie.

Autoren der Delphi-Studie: Prof. Dr. Sascha L. Schmidt, Nicolas Frevel, Sebastian Flegr und Daniel Beiderbeck.

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