Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich, rät daher auch beider Geldanlage zu einem regelmäßigen Fitness-Check und renditestärkeren Investmentalternativen.
Österreich ist traditionell ein Land der Sparer. Aber das seit knapp zehn Jahren anhaltende Niedrigzinsumfeld macht das Sparbuch langfristig zu einem Verlustgeschäft. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Österreicherinnen und Österreicher aufgrund der Zinssituation und ihrer Veranlagungsgewohnheiten im vergangenen Jahr bereits mehr als fünf Milliarden Euro an Vermögen verloren haben. Michael Miskarik, Niederlassungsleiter der HDI Lebensversicherung AG in Österreich, empfiehlt daher, dass Sparer stärker auf ihre ZEITWERTsicherung achten und ihre Geldanlage regelmäßig einem Fitness-Check unterziehen sollten.
Herr Miskarik, was bedeutet ZEITWERTsicherung und wie kann man damit der Niedrigzinsfalle entkommen?
Michael Miskarik: Wenn wir bereit sind, unser Geld für eine gewisse Dauer zu veranlagen, werden wir dafür mit Zinsen oder anderen Kapitalerträgen belohnt. Diese stellen den sogenannten ZEITWERT für unser Geld dar. Aber gibt es keine Zinsen, erwirtschaften Spareinlagen auch keinen ZEITWERT. Unser Geld wird weniger Wert und wir erleiden dadurch einen realen Verlust. Es empfiehlt sich daher auch beim Sparbuch eine regelmäßige Kontrolle. Wird kein Ertrag erwirtschaftet, sollte man sich nach renditestärkeren Alternativen umsehen.
Ich glaube, wir wären heute alle gut beraten, wenn wir unser verfügbares Geld – sowohl für Altersvorsorge als auch für Kapitalanlage – im Sinne des Portfoliogedankens streuen. Das bedeutet, natürlich auch in fondsgebundene Lebensversicherungen, Aktien beziehungsweise in Aktienfonds zu investieren. Hier ist ein grundsätzlich neues, gemeinsames Verständnis zur ZEITWERTsicherung notwendig.
Die Österreicherinnen und Österreicher sind aber eher sicherheitsorientiert. Wie lassen sich ZEITWERTsicherung und Risiko vereinbaren?
Michael Miskarik: In der Vergangenheit wurde Sicherheit gerne als Garantie definiert. Aber was nützt ein garantierter Zinssatz auf dem Sparbuch, wenn dieser bei Null liegt? Auch bei einer Kapitalveranlagung sollte man die Garantieversprechen überprüfen. Denn: Garantien kosten Rendite. Deshalb tun wir gut daran, auch ein neues Verständnis von Sicherheit zu entwickeln. Was Menschen wirklich brauchen, sind bedarfsgerechte Garantien – beim Vermögensaufbau und insbesondere bei der Altersvorsorge. Sinn und Zweck einer Altersvorsorge ist definitiv nicht, zu jeder Zeit über sein Geld verfügen zu können. Vielmehr muss zum Pensionsantritt, wann immer das sein wird, Kapital für eine ausreichende Alterspension zur Verfügung stehen. Wir sollten also langfristig auf Garantien während der Ansparphase verzichten, um dafür mehr Rendite für unsere Pension zu erzielen.
Was bedeutet das in der Praxis?
Michael Miskarik: Vor allem bei Aktieninvestments – auch im Rahmen einer fondsgebundenen Lebensversicherung – ist eine breite Vermögensstreuung (Diversifikation) von großer Bedeutung. Ziel dieser Diversifikation ist es, bei gleichbleibender Renditeerwartung das Risiko zu verringern oder bei gleichbleibender Risikoerwartung die Rendite zu erhöhen. Garantiezusagen in der fondsgebundenen Lebensversicherung zwingen Versicherer aber zu restriktiver und somit chancenbegrenzter Kapitalanlage. Ein Teil des derzeitigen Produktportfolios bietet dem Kunden aber mehr Sicherheit, als er benötigt, aber zu wenig Rendite, um effizient vorzusorgen.
Würde das in der fondsgebundenen Lebensversicherung nicht zu Lasten der Flexibilität gehen?
Michael Miskarik: In der öffentlichen Diskussion um den langfristigen Kapitalaufbau und zur ZEITWERTsicherung wird natürlich immer wieder Flexibilität gefordert. Der Kunde sollte am besten die "Eier legende Wollmilchsau" bekommen. Aber das ist in der Realität nicht möglich. Und noch etwas: Wer während des Erwerbslebens an seine ZEITWERTsicherung geht, dem droht vermutlich Altersarmut. Flexibilität neuer Diktion bedeutet daher nicht, dass man dem Kunden sämtliche Möglichkeiten in einem Produkt bereitstellt. Heute geht es um eine intelligente Kombination von Sparformen, die bedarfsgerecht aufeinander abgestimmt sind. Bereits mit moderaten Beiträgen und einer intelligenten Strategie lässt sich über attraktive Zeiträume ein kleines Vermögen aufbauen. Ich empfehle daher jedem ein umfassendes Beratungsgespräch mit einem vertrauensvollen, zuverlässigen und fachlich kompetenten Vorsorgespezialisten.
Orientierung finden Interessierte unter:
www.hdileben.at/beratersuche
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