Viele Vorstände und Geschäftsführer spüren ein vages Unbehagen wenn sie an ihre Kommunikation denken. Woher kommt das?
Dr. Johanna Trauner-Karner: Tatsächlich ist es heute schwieriger geworden, konsistente und konsequente Kommunikation umzusetzen. „Zu viel vom Gleichen“, „Ineffizienz“ und die Sorge „nicht richtig aufgestellt“ zu sein um mit neuen Herausforderungen mit zu halten sind die Hauptschlagwörter.
Sind diese Sorgen begründet?
Dr. Johanna Trauner-Karner: Die Kommunikation hat sich grundlegend verändert. Die Strukturen, die man früher kannte, etwa die Aufspaltung von Öffentlichkeitsarbeit, Marketing, vielleicht noch interne Kommunikation, sind fast überall zu schwerfällig, zu teuer, zu wenig erfolgsorientiert. Früher waren Zielgruppen klar unterschieden, Hierarchien bestimmten die Prozesse. Es gab eine Webseite, sogfältig vorbereitete Pressemitteilungen, vielleicht noch ein Kundenmagazin pro Quartal. Alles überschau- und planbar. Die digitale Transformation hat dieses klare Bild durcheinander gebracht: Heute passiert alles in Echtzeit, Zielgruppen verschmelzen, die Zahl der Punkte, an denen sie mit der Marke in Berührung kommen, ist explodiert. Journalisten verlieren mehr und mehr ihre Gatekeeper-Funktion. Hier müssen sich die Unternehmen anpassen.
Wie können sich Unternehmen auf neue Formen der Kommunikation einstellen?
Dr. Johanna Trauner-Karner: Heterogene Zielgruppen brauchen zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Information auf dem richtigen Kanal — und Unternehmen müssen diesen Bedarf orchestrieren. Das verlangt Flexibilität und gleichzeitige Professionalität. Guter Content ist hier das Zauberwort.
Was ist Content-Kommunikation?
Dr. Johanna Trauner-Karner: Content getriebene Kommunikation ist der Treibstoff der Zukunft. „Es war einmal…“, diese drei Worte wecken wohl in jedem von uns sofort Erinnerungen und haben die Kraft, uns in eine andere Realität zu versetzen; sei es in die Welt der Märchen oder in weit, weit entfernte Galaxien. Geschichten sind so alt wie die Menschheit. Sie waren einst der einzige Weg der Wissensvermittlung und auch heute ist die Macht der Geschichten ungebrochen. Im digitalen Zeitalter können sie im Kampf um die Aufmerksamkeit der Konsumenten für Media und Marketing zur entscheidenden Waffe werden. Es geht um die Story rund um ein Produkt oder eine Dienstleistung.
Ein Beispiel: Eine Elektrofirma hat Elektroinstallationen in einem Stadion verbaut. Diese Meldung alleine reicht heute nicht mehr, um damit in einer Zeitung genannt zu werden. Die faszinierenden Hintergründe aber rund um den Verbau von 20.000 Steckdosen, hunderte Meter Kabel, geheimen unterirdischen Kanäle des neuen Stadion, die Spezialisten die dort tätig sein mussten, geben mitunter Stoff für guten Content und spannende Storys. Diese gibt es in jedem Unternehmen, sie muss man finden. Und diese Inhalte machen Spaß!
Was lieben Sie an Ihrer Arbeit besonders?
Dr. Johanna Trauner-Karner: Besonderen Spaß machen Kreativ-Aktionen. Kreative PR-Aktionen sind ein hervorragendes Mittel, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für sich zu gewinnen. Durchdacht und professionell ausgeführt können sich Unternehmen (von groß bis klein) das Interesse der Medien sichern und ihren Bekanntheitsgrad bei potentiellen Kunden steigern. Ein großes Budget ist hier oft nicht notwendig. Viel wichtiger ist die kreative Idee. Unsere ausgefallenen Projekte haben im letzten Jahr beim Staatspreis PR den 1. Platz in der Kategorie CSR gewonnen. Ein sehr schöner Erfolg!
Dr. Johanna Trauner-Karner ist als Kommunikations-Expertin spezialisiert auf strategische Kommunikationslösungen, die Etablierung von Newsroomkonzepten und die Weiterentwicklung von klassischer Öffentlichkeitsarbeit.
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