Einigung bringt neue Perspektiven für Regionen
Spar übernimmt mehr als 20 Unimarkt-Filialen in fünf Bundesländern

| Wolfgang Zechner 
| 20.11.2025

Ein Viertel aller Standorte, deren Belegschaften vollständig übernommen werden sollen, soll künftig unter der Marke Spar weitergeführt werden. Die endgültige Umsetzung steht unter dem Vorbehalt der Wettbewerbsbehörden. Auch Rewe befindet sich laut eigenen Angaben in "konstruktiven Gesprächen".

Insgesamt sollen 23 Standorte von Unimarkt künftig als Spar-Märkte geführt werden. Betroffen sind vor allem die Steiermark mit elf Filialen sowie Oberösterreich mit fünf Standorten. Vier weitere Märkte liegen in Niederösterreich, zwei in Salzburg. Auch der einzige burgenländische Unimarkt-Standort geht an den Marktführer. Die Vereinbarung wurde am 19. November zwischen den Unternehmen fixiert. Vorgesehen ist, sämtliche Mitarbeiter:innen weiterzubeschäftigen. Der Betreiberwechsel erfolgt jedoch erst nach der Freigabe durch die Wettbewerbsbehörden. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Fokus auf selbstständige Kaufleute

Federführend verhandelt wurde die Einigung von Spar-Vorstand Marcus Wild. Ein Großteil der 23 Filialen soll künftig von selbstständigen Spar-Kaufleuten betrieben werden. Spar strebt an, möglichst viele der bestehenden Unimarkt-Franchisenehmer in das eigene Netzwerk zu integrieren, um die Nahversorgung auch in kleineren Gemeinden abzusichern. Für die Beschäftigten bedeutet der geplante Übergang laut beiden Unternehmen Verlässlichkeit und weiterhin einen Arbeitsplatz in einem österreichischen Handelsunternehmen, betont Spar in einer Aussendung.

Auch Rewe verhandelt

Unklar ist derzeit, wie es mit jenen Unimarkt-Filialen weitergeht, die nicht Teil der Spar-Übernahme sind. Fest steht jedoch, dass auch die Konkurrenz aktiv ist. Man befinde sich in "konstruktiven Gesprächen" über mögliche Standorte, so Rewe-Sprecher Paul Pöttschacher auf Anfrage von KEYaccount/LEADERSNET. Auch bei Rewe gibt es mit Adeg und dem Billa-Kaufleutemodell zwei etablierte Schienen für selbstständige Unternehmer:innen, was zusätzliche Optionen für verfügbare Märkte eröffnet.

Stimmen aus den Unternehmen

Spar-Vorstandsvorsitzender Hans K. Reisch betont: "Seit über 70 Jahren steht Spar als verlässlicher Großhandelspartner an der Seite selbstständiger Kaufleute. Spar war daher der bevorzugte Partner der Unimarkt-Franchisenehmer. Wir freuen uns, diese Erfahrung nun auch den zukünftigen Spar-Kaufleuten zur Verfügung zu stellen und die Nahversorgung in vielen Ortschaften sicherzustellen." Unimarkt-Geschäftsführer Andreas Hämmerle ergänzt: "Es war uns ein Anliegen, dass möglichst viele Unimarkt-Standorte direkt am bestehenden Standort erhalten bleiben. Unsere Franchisenehmer sind bei Spar in guten Händen."

Ende September hatte Unimarkt den Rückzug aus dem österreichischen Lebensmittelhandel angekündigt. KEYaccount/LEADERSNET berichtete hier und KEYaccount-Herausgeber Wolfgang Zechner analysierte die Folgen hier.

www.unimarkt.at

www.spar.at

www.rewe-group.at

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