Erst kürzlich wurden wieder Österreichs besten sozialen Start-ups des Jahres im Rahmen des von Coca-Cola initiierten Get active Social Business Award (GASBA) ausgezeichnet. Prämiert wurden dabei all jene Projekte, die auf die Lösung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen abzielen. Die Gewinner:innen wurden schließlich mit Geld- und Sachleistungen im Wert von insgesamt 96.000 Euro gefördert – ein neues Rekordbudget der seit 2007 bestehenden Preisverleihung (LEADERSNET berichtete). "Seit 2007 unterstützen wir von Coca-Cola HBC Österreich gemeinsam mit der Coca-Cola Company den Get Active Social Business Award, weil wir der Meinung sind, dass es genau das braucht: Mut, Herz, Innovationskraft – und das zeichnet all diese Kandidat:innen hier aus", erklärt Petra Vasak, Director Corporate Affairs & Sustainability Coca-Cola HBC Österreich die Motivation hinter der Förderung gegenüber LEADERSNET.tv. Unterstützt wird Coca-Cola dabei von DerStandard, dem Zentrum für Non-Profit-Organisationen und Social Impact der Wirtschaftsuniversität Wien.
Größter Sozialinnovationspreis Österreichs
Die GASBA bietet als größter Sozialinnovationspreis des Landes allerdings nicht nur Anerkennung, sondern auch Unterstützung, denn Coca-Cola Österreich stellt dafür jedes Jahr aufs Neue die finanziellen Mittel und Sachleistungen zur Verfügung, um so soziale Innovationen zu unterstützen und ihre Umsetzung zu ermöglichen. "Neben den knapp über 100 Teilnehmer:innen haben wir ungefähr zehn ausgesucht, die dann zu einem Businessplan-Wochenende nach Stegersbach eingeladen wurden. Dort wurden alle Ressourcen mobilisiert, um sie bestmöglich vorzubereiten", so Philipp Bodzenta, Director Public Affairs & Communications Coca-Cola. "Und jetzt geht’s darum, noch einmal eine Startfinanzierung zu geben. Und diese Startfinanzierung schaut so aus, dass die Ersten ein Preisgeld von 50.000 Euro in bar und Coachings bekommen. Darüber hinaus hat es auch noch ein Preisgeld für den zweiten und dritten Platz gegeben. In Summe ist es 96.000 Euro, weil Coca-Cola seit 1929 in Österreich ist und jedes Jahr wird’s um einen Tausender mehr."
Seit Beginn der GASBA konnten auf diese Weise bereits 1.300 Projekte gefördert und mehr als drei Millionen Euro an Return-on-Investment generiert werden. "Das Motto 'Make a difference!' ist beim Get active Social Business Award Programm: Wer beim GASBA einreicht, hat die Chance, nicht nur Fördergelder zu erhalten, sondern auch Aufmerksamkeit, Know-how und Kontakte, die für den langfristigen Erfolg entscheidend sind", ergänzt Bodzenta.
Über das Gewinner-Projekt
Die Auswahl der diesjährigen Sieger:innen gestaltete sich aufgrund der zahlreichen hochwertigen Projekte als schwierig, wie Michael Meyer, Institut für Nonprofit Management und Governance WU Wien, verdeutlicht: "Es war heuer noch ein stückweit schwerer, weil die Projekte, im Unterschied zu den letzten Jahren, noch besser vorbereitet waren. Sie lagen durch die Mitglieder der Jury sehr knapp im Rating beisammen. Es sind lauter tolle Projekte. Eines musste am Ende gewinnen."
Gewonnen hat am Ende schließlich Benjamin Hindinger von MindEcho. Er erhielt den Siegerscheck in Höhe von 73.500 Euro in Form von Geld- und Sachleistungen. Hindinger und sein Team arbeiten an einer App, die individuelle Lautmuster von Menschen mit Sprachbeeinträchtigungen erkennt und in verständliche Sätze übersetzt. "Mit MindEcho wollen wir sprachbeeinträchtigten Menschen eine Stimme geben. Wir entwickeln einen KI-geschützten Lautübersetzer, der ganz ohne Symbole, Gesten oder Sprachverständnis auskommt", erklärt der Preisträger gegenüber LEADERSNET.tv.
Warum MindEcho sich gegenüber der Konkurrenz durchsetzen konnte, weiß Peter Dobcak, GASBA Advisory Board und Managing Partner bei Culinarius: "Weil auch durch die alternde Gesellschaft es sich nicht nur um Kinder handelt, die vielleicht eine Sprachbehinderung haben und schwer kommunizieren können, sondern auch die älteren Mitglieder unserer Gesellschaft – bedingt durch Schlaganfall, Demenz oder anderes. Sie können von diesem Tool sehr profitieren."
Weitere Preisträger:innen
Insgesamt traten die Ideen von neun Finalist:innen gegeneinander an – ausgewählt aus rund 120 eingereichten Projekten. Nach MindEcho wurden heuer auch zwei weitere Arbeiten prämiert: Das zweitplatzierte, mit 5.000 Euro dotierte Projekt "Helga hilft" bietet als digitale Plattform für psychoonkologische Unterstützung, kostenlose Erstberatung, persönliche Videogespräche und schnelle Termine innerhalb von sieben Tagen durch zertifizierte Fachkräfte. Für viele von Krebs Betroffene bedeutet das eine Entlastung in einer ohnehin herausfordernden Phase. Und auf den mit 3.500 Euro dotierten dritten Platz schaffte es "Pflegenavi". Die Idee dahinter ist die Digitalisierung von Klientengeldverwaltung in Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Mit einer Wallet- und Bezahlkartenlösung schafft "Pflegenavi" Transparenz, Rechtssicherheit und weniger manuellen Aufwand im Umgang mit Klientengeldern.
Welche anderen Finalist:innen heuer den Wettbewerb bestritten, lesen Sie in der Infobox.
"Es ist sehr, sehr wichtig, dass tolle Projekte wie jene, die wir heute präsentiert bekommen haben, Wertschätzung bekommen. Aber Wertschätzung ist das eine und finanzielle Unterstützung das andere, damit man noch mehr ins Tun kommen kann", meint Ruth Williams, GASBA Advisory Board/ Geschäftsführerin Fundraising Verband Austria. "Was mich besonders beeindruckt hat, ist das Engagement, mit dem die Personen an ihren Herzensangelegenheiten arbeiten. Das ist alles beeindruckend und deswegen kann man gar nicht ein Einzelnes herauspicken. Aber ich bin auf jeden Fall sehr, sehr glücklich mit dem Gewinnerprojekt."
Das heurige Advisory Board
Das Gremium externer Expert:innen setzte sich in diesem Jahr zusammen aus Peter Dobcak (Culinarius), Michael Fembek (Programm Manager), Georg Starhemberg (Unternehmer), Carmencita Nader (Este Bank), Otto Hirsch (Hope for Future), Michael Hadschieff (Projektmanager, ehem. Sportler des Jahres, Olympiamedaillengewinner), Walburga Fröhlich (atempo), Philip Newald (Österreichische Sportwetten), Alexander Mitteräcker (Der Standard), Julia Stimpfl (Coca-Cola HBC Österreich), Barbara Coudenhove-Kalergi (Center of Responsible Management), Katharina Turnauer (Privatstiftung), Verena Augustin (0816 – alles außer gewöhnlich), Ruth Williams (Fundraising Verband Austria) und Reyn ffoulkes (Coca-Cola)
Im Video zu sehen
Neben Petra Vasak (Director Corporate Affairs & Sustainability Coca-Cola HBC Österreich), Philipp Bodzenta (Director Public Affairs & Communications Coca-Cola), Michael Meyer (Institut für Nonprofit Management und Governance WU Wien), Benjamin Hindinger (GASBA Preisträger, MindEcho Social Entrepreneur & Tech Founder), Ruth Williams (GASBA Advisory Board/ Geschäftsführerin Fundraising Verband Austria) und Peter Dobcak (GASBA Advisory Board/ Managing Partner Culinarius) holte LEADERSNET.tv auch Christian Horak (Partner EY-Parthenon) und Verena Augustin (GASBA Advisory Board/ Founder 0816 alles, außer gewöhnlich – Verein für individuelles Leben) vor die Kamera.
www.coca-cola.com
www.wu.ac.at
www.derstandard.at
Kommentar veröffentlichen