Fotos der Premiere
"Eine Nacht in Venedig" überraschte mit Super Mario und Hulk auf der Bühne

Die niederländische Regisseurin Nina Spijkers übernahm die Inszenierung und begab sich in dieser auf die Suche nach dem eskapistischen und hedonistischen Potenzial des Werkes. Über den Erfolg der Umsetzung scheiden sich die Geister. 

Anlässlich des 200. Geburtstags des österreichischen Komponisten Johann Strauss inszenierte die niederländische Regisseurin Nina Spijkers seine bekannte "komische" Operette "Eine Nacht in Venedig" in der Wiener Volksoper. Das Stück, das eigentlich in Venedig um die Mitte des 18. Jahrhunderts spielt und als eine Verkleidungs- sowie Verwechslungskomödie mit Liebesverwirrungen zwischen zwei Ständen inszeniert wurde, wurde von der niederländischen Regisseurin erheblich umgearbeitet. Die Neufassung der Dialoge übernahm Fabian Pfleger

Handlung und Akteur:innen

Die Handlung, die sich in drei Akten gliedert, rankt sich auch in der neuen Version um den vergnügungssüchtigen Herzog von Urbino, der als Frauenheld bekannt ist und die Karnevalszeit dafür nutzt, um im Schutz des bunten Maskentreibens eine "Eroberung zu wagen". Im Visier hat er Barbara, die Gemahlin des venezianischen Senators Delaqua. Mehrere Pläne, dies einerseits zu verhindern und andererseits zu befördern, durchkreuzen einander – so steht der Herzog schlussendlich vor drei Barbaras. 

In der Rolle des Guido, Herzog von Urbino, ist Lucian Krasznec zu sehen. Bartolomeo Delacqua, Senator von Venedig, spielt wiederum Marco Di Sapia. Zu ihnen gesellen sich Nicolaus Hagg als Stefano Barbaruccio, Senator von Venedig; Ursula Pfitzner als Giorgia Testaccio, Senatorin von Venedig; Ulrike Steinsky als Barbara, Delacquas Frau; Carin Filipčić als Agricola, Barbaruccios Frau; Martina Dorak als Constantia, Testaccios Frau; Johanna Arrouas als Annina die Fischerin und David Kerber als Caramello, Leibbarbier des Herzogs. Weiters auf der Bühne stehen Jakob Semotan (Pappacoda, Makkaronikoch), Juliette Khalil (Ciboletta, Köchin im Dienste Delacquas), James Park (Enrico Piselli, Delacquas Neffe), Gabor Oberegger (Centurio, Diener des Herzogs) und William Briscoe-Peake (Balbi, Diener des Herzogs). Das Bühnenbild wurde verantwortet von Studio Dennis Vanderbroeck und die Kostüme von Jorine van Breek.

Gespaltene Meinung

Die Umsetzung der niederländischen Regisseurin spaltete bei der Premiere das Publikum– deutlich zu erkennen an den vereinzelten Buh-Rufen, die am Ende der Vorstellung im Höflichkeitsapplaus untergingen. Für Kritik sorgten unter anderem das Bühnenbild, das die Zusehenden statt nach Venedig in eine Art lieblosen Plattenbau entführte, sowie die Kostüme. Letztere waren bekannte Comic- und Computerspielheld:innen wie Catwoman, Hulk oder Super Mario nachempfunden, wodurch das Stück, überzeichnet von bunten Gewändern, über den Anspruch der "komischen Operette" hinausschoss. Und auch die Textqualität zeichnete ein maues Bild und sparte Schmäh aus. Positiv hervorzuheben ist jedoch die musikalische Leitung von Alexander Joel, der sich beim Zusammenspiel mit dem Ensemble von seiner feinfühligen Seite zeigte und somit Strauss zumindest eine musikalische Würdigung entgegenbrachte. 

LEADERSNET besuchte die Premiere und hat für Sie Eindrücke vom Bühnenstück in der Galerie zusammengestellt. 

www.volksoper.at

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