Fotos vom Salon Stubenring
Ruf nach mehr Mut zu Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa

Bei der aktuellen Ausgabe vom "Salon Stubenring" diskutierten Walter Ruck und Christian Lindner vor Entscheider:innen aus der heimischen Wirtschaft über Europas Rolle im globalen Wettbewerb.

Auf Einladung von Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, fand Ende Oktober die aktuelle Ausgabe vom "Salon Stubenring" im historischen Stammsitz der Kammer statt. Zu Gast war dieses Mal der frühere deutsche Finanzminister und FDP-Vorsitzende Christian Lindner. Im Mittelpunkt des Abends stand die Frage, wie Europa im globalen Wettbewerb mit China, den USA und Indien bestehen kann. Moderiert wurde der Salon von Corinna Milborn.

Walter Ruck betonte, Europa müsse sich seiner Stärken bewusst werden, aber auch bereit sein, Schwächen einzugestehen. Österreich habe in den vergangenen 30 Jahren stark vom EU-Beitritt profitiert: "Die Exporte Wiens in die EU-Länder haben sich seit 1995 verdreifacht. Die Wohlstandsgewinne überwiegen die Mitgliedszahlungen bei weitem." Zudem hätten sich seit dem EU-Beitritt rund 3.200 internationale Unternehmen in Wien angesiedelt.

Bessere Rahmenbedingungen für private Investitionen

Gleichzeitig zeigte sich der WKW-Präsident besorgt über den zunehmenden Abstand Europas zu großen Volkswirtschaften wie den USA, China und Indien. Innovationen würden andernorts rascher umgesetzt, während sie in Europa häufig durch Überregulierung gebremst würden. "In Sachen Forschungsausgaben liegen wir deutlich zurück", erklärte Ruck. Zudem verlasse man sich zu stark auf öffentliche Investitionen, anstatt durch geeignete Rahmenbedingungen private Investitionen zu fördern.

Als Beispiel für erfolgreiche europäische Zusammenarbeit nannte Ruck den Flugzeughersteller Airbus, der zeige, "dass Europa im weltweiten Wettbewerb bestehen kann, wenn es selbstbewusst auftritt und den Wettbewerb annimmt".

Substanz passt, aber ...

Christian Lindner hob das Fundament der europäischen Wirtschaft hervor: "Wir haben große Substanz in unserer Wirtschaft. Dazu zählen qualifizierte Menschen oder geistiges Eigentum." Er stellte zugleich fest, dass Europa seine Chancen weltweit besser ausspielen müsse, und fügte hinzu, dies könne als Basis für künftiges Wachstum dienen. Lindner machte deutlich, dass es in der Hand Europas liege, aktiv zu gestalten: Man müsse nicht auf politische Initiativen aus Peking oder Washington warten, sondern selbst Verantwortung in Brüssel, Berlin und Wien übernehmen.

Gäste

Unter den Gästen waren unter anderem Hartwig Löger (VIG), Gabriel Felbermayr (Wifo), Michael Strebl (Wien Energie) Paul Leitenmüller (Opinion Leaders Network), Othmar Karas (EFA), Burkhard Ernst (Rainer Gruppe), Martin Heimhilcher (Spartenobmann WKW Information & Consulting), Lothar Lockl (Berater), Nici Venturini (Wiener Hemdenschneider), Gerhard Komarek (CEO Sigron), Christian Holzhauser (Spartenobmann WKW Transport und Verkehr), Christoph Biegelmayer (Direktor stv. WKW), Hans Arsenovic (stv. Wirtschaftskammer Präsident Wien), Margarete Gumprecht (Spartenobfrau WKW Handel), Gregor Deix (Direktor WKW) und Kurt Mann (Bäckereikette DerMann).

LEADERSNET war beim Salon Stubenring. Fotos sehen Sie in unserer Galerie.

www.wko.at

Über den Salon Stubenring

Der "Salon Stubenring" ist ein Diskussionsformat der Wirtschaftskammer Wien und soll an eine lange intellektuelle Tradition anknüpfen. In den Räumen, in denen einst Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek wirkte, der Wiener Kreis debattierte und das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) gegründet wurde, will die Kammer aktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen aufgreifen und Impulse für die Zukunft setzen.

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