EY Innovation Index 2025
Österreichs Innovationschampions: Wer bei F&E europaweit vorne liegt

Trotz sinkender Umsätze investieren heimische Konzerne, die an der Börse notiert sind, weiterhin massiv in Forschung und Entwicklung. Eine aktuelle Analyse zeigt, wer besonders stark auf Innovation setzt – und warum sich dieser Einsatz rechnet.

Trotz konjunktureller Herausforderungen halten Österreichs führende Unternehmen einer Studie zufolge an ihren Innovationsstrategien fest. Wie der aktuelle EY Innovation Index 2025 zeigt, reduzierten die 30 börsennotierten Top-Unternehmen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) im Geschäftsjahr 2024 lediglich um zwei Prozent – obwohl die Umsätze um sieben Prozent und das EBIT sogar um 22 Prozent zurückgingen. Im Schnitt flossen demnach 4,3 Prozent des Umsatzes in Innovation, also rund jeder 25. Euro.

Innovationschampions

An der Spitze der forschungsintensivsten Unternehmen steht laut den Studienautor:innen ams-Osram mit 419 Millionen Euro, trotz eines Rückgangs der F&E-Ausgaben um 13 Prozent. Dahinter folgen Kontron mit 237 Millionen Euro (+21 %), Pierer Mobility mit 235 Millionen Euro (-4 %) und Voestalpine mit 219 Millionen Euro (+2 %). Andritz hielt das Vorjahresniveau mit 140 Millionen Euro, AT&S investierte 137 Millionen Euro (-12 %).

"Die Ergebnisse zeigen deutlich: Österreichs Großunternehmen halten trotz schwieriger Konjunktur an ihren Innovationsstrategien fest – ein wichtiges Signal für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts", sagt Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich. Viele Unternehmen hätten nicht dem Reflex nachgegeben, bei Forschung zuerst zu sparen – "sie beweisen damit Weitblick und Verantwortungsbewusstsein".

Technologiebranche besonders forschungsintensiv

Die IT- und Technologiebranche investiert laut der Analyse besonders stark: Fast 14 Prozent ihres Umsatzes fließen dort in F&E – deutlich mehr als im globalen Technologiesektor (9,5 %) und über dem europäischen Durchschnitt (15,1 %). Auch Industrie- und Automobilkonzerne liegen demnach mit 3,5 Prozent über dem nationalen Mittelwert. Weniger investitionsfreudig zeigten sich hingegen Energie- und Konsumgüterunternehmen, deren F&E-Quote unter einem Prozent liegt, so die Studienautor:innen.

Von den 30 untersuchten Unternehmen wiesen 19 im Schnitt der Jahre 2022 bis 2024 eine F&E-Intensität von mindestens einem Prozent auf – das sei ein Hinweis darauf, dass ein erheblicher Teil langfristig auf Innovation setzt.

Mehr Forschung, mehr Gewinn

Die Studie zeigt auch einen Zusammenhang zwischen Innovationskraft und Profitabilität. Unternehmen mit überdurchschnittlichen F&E-Ausgaben erzielten in mehreren Branchen höhere EBIT-Margen. Besonders deutlich sei der Effekt in der IT-Branche, wo innovationsstarke Unternehmen rund 8,5 Prozent EBIT-Marge erreichten, während Firmen mit niedriger F&E-Quote Verluste verzeichneten. Auch Industrie- und Bauunternehmen mit hoher Innovationsintensität lagen mit 7,5 Prozent EBIT-Marge deutlich über jenen mit geringeren Ausgaben (4,4 %).

"Forschung und Entwicklung sichern nicht nur den Umsatz von morgen, sondern schaffen auch profitableres Wachstum", betont Reimoser. Wer kontinuierlich in Innovation investiere, stärke nicht nur seine Wettbewerbsposition, sondern auch seine Ertragskraft.

USA setzen Maßstäbe

International stiegen die F&E-Ausgaben der 500 größten Unternehmen 2024 laut dem aktuellen EY Innovation Index um sechs Prozent – bei einem Umsatzwachstum von drei Prozent. In Europa legten die Budgets trotz rückläufiger Erlöse um fünf Prozent zu.

Die USA dominieren mit sieben Unternehmen unter den Top Ten, angeführt von Amazon (82 Mrd. Euro), Alphabet (46 Mrd. Euro) und Meta (41 Mrd. Euro). Europa ist mit Volkswagen (18 Mrd. Euro) und Roche (16 Mrd. Euro) vertreten. Auch sechs österreichische Unternehmen finden sich unter den 500 global größten F&E-Investoren, angeführt von ams-OSRAM (Rang 310).

"Wenn Europa und Österreich international mithalten wollen, braucht es langfristig mehr Mut zu Innovation", so Reimoser abschließend. Investitionen in Forschung und Entwicklung seien "keine Kür, sondern eine Notwendigkeit", um global wettbewerbsfähig zu bleiben und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

www.ey.com

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