Hindernisse auf Webseiten abbauen
Wie digitale Barrierefreiheit Ihren Umsatz steigern kann

| Redaktion 
| 20.10.2025

Ein Gastbeitrag von Paul Anton Mayer, Chief Growth Officer bei AccessiWay. 

Österreichische Unternehmen unterschätzen, wie viel Geschäft ihnen entgeht, weil ihre Webseiten nicht barrierefrei sind. Digitale Hürden schließen nicht nur Menschen mit Behinderungen aus – sie erschweren die Nutzung für alle.

Stellen Sie sich vor, Ihre Unternehmenswebseite wäre ein Gebäude, das Ihre Kund:innen betreten können. Würden Sie darauf achten, dass Ihr Gebäude gut für alle Menschen erreichbar und betretbar ist? Natürlich, denn alle Besucher:innen sind mögliche Kund:innen. Das Gleiche gilt online: Wer Barrieren auf Webseiten nicht abbaut, verliert potenzielle Kund:innen.

Barrierefreiheitsgesetz verpflichtet zum Abbau digitaler Hürden

Wenn es nach dem Gesetzgeber geht, sollten alle Webseiten, Apps und andere digitale Dienstleistungen in Österreich bereits für Verbraucher:innen barrierefrei sein. In Österreich gilt seit dem 28. Juni 2025 das Barrierefreiheitsgesetz. Es verpflichtet Unternehmen dazu, ihre Webseiten für alle zugänglich zu machen. Ausgenommen sind nur Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten oder einem Umsatz bzw. einer Bilanzsumme von unter zwei Millionen Euro. Wer die gesetzlichen Vorgaben nicht einhält, riskiert Verwaltungsstrafen. Bislang scheinen diese Strafen jedoch nicht abzuschrecken: 98 Prozent der Webseiten in Österreich sind noch nicht barrierefrei. Wenn eine Klage von Konsument:innen oder eine Mahnung der Behörde im Postkasten landet, ist es oftmals schon zu spät. Unternehmen sollten daher jetzt aktiv werden und ihre Webseiten für alle zugänglich machen.

Was bedeutet digitale Barrierefreiheit konkret?

Barrierefreie Webseiten sind so gestaltet, dass sie alle Menschen bedienen können – auch Menschen mit Behinderungen. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Webseite ohne Maus navigierbar sein muss oder dass man sich ohne ein Captcha als Mensch identifizieren kann. Personen mit Seheinschränkungen können häufig nicht alle Bilder auswählen, auf denen Ampeln zu sehen sind, und werden so von digitalen Dienstleistungen ausgeschlossen. Das ist jedoch bei weitem nicht alles: Digitale Barrieren sind so vielfältig wie wir Menschen. Um alle digitalen Barrieren auf einer Webseite zu erfassen, braucht es ein professionelles Audit. Auf www.accessiway.at/barrierefreie-website-test können Sie dieses Audit kostenlos beantragen.

Digitale Barrierefreiheit verbessert User Experience für alle

Die vorhin genannten Beispiele (Ermöglichen von Tastaturnavigation und Vermeidung von Captcha) helfen besonders Menschen mit Behinderungen bei der Bedienung der Webseite. Es gibt jedoch zahlreiche Maßnahmen, von denen alle User profitieren. Ein guter farblicher Kontrast und große Schriftgrößen verbessern die Lesbarkeit für alle. Einfache Sprache und ein übersichtlicher Aufbau verbessern die Verständlichkeit. Das sorgt dafür, dass die Besucher:innen Ihrer Webseite Ihre Inhalte besser verstehen, länger bleiben und eher einen Kauf abschließen. Darüber hinaus verbessert der Abbau von digitalen Hürden auch die Sichtbarkeit der Webseite in Suchmaschinen oder in KI-Antworten. Wie notwendig diese Verbesserungen der User Experience sind, zeigt eine Studie, die wir bei AccessiWay beauftragt haben: Mehr als die Hälfte (53 %) der Österreicher:innen hat Schwierigkeiten bei der Nutzung digitaler Inhalte!

Fazit: Barrierefreiheit ist kein Nice-to-have

Gerade in diesen herausfordernden Zeiten können sich Unternehmen nicht leisten, Kund:innen zu verlieren. Barrierefreiheit ermöglicht neues Geschäft und ist daher ein wichtiger wirtschaftlicher Hebel, kein Nice-to-have. Schon eine kleine Unklarheit auf der eigenen Webseite kann einen potenziellen Kunden zur Konkurrenz schicken, die in der digitalen Welt nur einen Klick entfernt ist. Wer für 53 Prozent der Österreicher:innen Barrieren baut, wird gegen jene Unternehmen verlieren, die das nicht tun. Derzeit sind erst zwei Prozent aller Unternehmenswebseiten in Österreich hindernisfrei zugänglich – Wer also jetzt Maßnahmen setzt, ist noch ein "Early Adopter", vermeidet Verwaltungsstrafen und sichert sich den Wettbewerbsvorteil.

www.accessiway.at


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Über Paul Anton Mayer

Paul Anton Mayer ist Chief Growth Officer bei AccessiWay. Zu seinem zentralen Verantwortungsbereich zählen die globale Expansion und die Wachstumsstrategie des Unternehmens. Paul Anton Mayer gilt als anerkannter Experte für digitale Barrierefreiheit, Natural Language Processing und KI. Seine umfassende Expertise erstreckt sich zudem auf die Bereiche digitale Transformation und unternehmerische Sozialverantwortung.

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Über Paul Anton Mayer

Paul Anton Mayer ist Chief Growth Officer bei AccessiWay. Zu seinem zentralen Verantwortungsbereich zählen die globale Expansion und die Wachstumsstrategie des Unternehmens. Paul Anton Mayer gilt als anerkannter Experte für digitale Barrierefreiheit, Natural Language Processing und KI. Seine umfassende Expertise erstreckt sich zudem auf die Bereiche digitale Transformation und unternehmerische Sozialverantwortung.

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