Initiative der Med Uni Graz
Medizinstudierende lernen Umgang mit Kindern in "Kuscheltierklinik"

Zwei Wochen lang dürfen Kinder mit ihren Stofftieren ins Klinikum Klagenfurt kommen – und spielerisch lernen, die Angst vor Arztbesuchen zu verlieren. Und auch die angehenden Mediziner:innen profitieren. 

Ein Krankenhausbesuch ist für Kinder oft mit Ängsten verbunden – ungewohnte Abläufe, fremde Gesichter und unbekannte Geräte verunsichern viele der jungen Patient:innen. Und auch für Ärzt:innen stellt der sensible Umgang mit Kindern meist eine besondere Herausforderung dar. Um angehende Mediziner:innen frühzeitig auf diese Situationen vorzubereiten, bietet die Med Uni Graz nun ein spezielles Modul an: Aktuell lernen Studierende im Klinikum Klagenfurt, Kindergartenkindern spielerisch die Angst vor medizinischen Untersuchungen zu nehmen – indem sie gemeinsam deren Stofftiere "behandeln".

Freiwilliges Studienmodul

14 Tage lang dauert das Studienmodul mit dem Titel "Ärztliche Kommunikation mit Kindern" – dieses ist freiwillig, denn das Pflichtcurriculum sieht die Vorbereitung auf die Kommunikation mit Kindern nicht vor. Die Studierenden würden es dankend annehmen, wie Kinderpsychiaterin Eva-Maria Trapp gegenüber dem ORF Kärnten erklärt. Denn: selbst wenn man nicht explizit vorhat, Kinderärzt:in zu werden, habe fast jede:r Mediziner:in früher oder später mit Kindern zu tun.

Von der Anamnese zur OP

Aktuell nehmen 24 Studierende am Modul, das in Klagenfurt stattfindet, teil. Dabei sind Kinder dazu eingeladen, mit ihren Lieblingsstofftieren in die "Kuscheltierklinik" zu kommen und sich eine "Krankengeschichte" zu überlegen – sei es nun ein gebrochenes Bein, Herzprobleme oder simples Bauchweh. Hier werden sie und die flauschigen Patient:innen von den "Teddydocs" in einer entspannten Atmosphäre betreut und durch unterschiedliche Stationen begleitet, wie dies auch bei einem echten Krankenhausbesuch passiert. Dabei haben die Kinder die Möglichkeit, sowohl Anamnese und Diagnostik als auch Labor und OP hautnah zu beobachten, samt genausten Erklärungen, was gerade passiert. Zudem haben die Kinder die Möglichkeit, bei einem speziell präparierten Teddy selbst Blut abzunehmen.

So könne man vielen jungen Patient:innen die Angst vor etwaig künftigen Untersuchungen nehmen, noch bevor sie sich selbst in einer derartigen Situation befinden. Und auch für den Studierenden soll durch dieses Training die nötige Sicherheit für ihren künftigen Berufsalltag mitgegeben werden. 

www.medunigraz.at

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV