LEADERSNET: Sehr geehrte Frau Parkos-Greger, sehr geehrte Frau Salzer, Employer Branding ist nicht gleich Employer Branding und eine Arbeitgebermarke ist auch nicht dasselbe wie eine Unternehmermarke. Was ist die Core-Competence von Parkos-Salzer Employer Branding?
Birgit Parkos-Greger und Caroline Salzer: Wir begleiten Unternehmen bei der Herausforderung, sich "zukunftsfit als Arbeitgeber" zu positionieren. Dabei kombiniert Parkos-Salzer Employer Branding strategische Beratung mit praktischer Umsetzung. Strategisch geht es darum, die DNA des Unternehmens gut zu verstehen. Wir nehmen von Anfang an Führungskräfte und Mitarbeitende in diesem Employer Branding Prozess mit und entwickeln darauf aufbauend eine authentische Arbeitgeber Marke. Diese schafft die Basis für eine Unternehmenskultur mit starken Werten, "Ecken und Kanten". Für die Übersetzung in die Praxis ist es entscheidend, dass die Arbeitgebermarke nachhaltig in der gesamten Employee Experience (von der Bewerbung über Onboarding bis zum Ausstieg) verankert und im täglichen Arbeiten gelebt wird. Nach außen differenziert die Arbeitgebermarke das Unternehmen vom Mitbewerb. Die potenziellen Bewerber:innen werden mit ausgesuchten Botschaften über die passenden Kommunikationskanäle angesprochen.
LEADERSNET: Im Zeitalter von Digitalisierung und KI haben sich Recruiting-Prozesse völlig verändert. Was ist heute State of the Art beim Recruiting?
Parkos-Greger und Salzer: Der Recruiting-Prozess muss zur Arbeitgebermarke passen und möglichst klar und einfach für die Bewerber:innen funktionieren. Schnelle Response-Zeiten, wertschätzende Kommunikation in allen Schritten und transparente Prozesse spielen neben Digitalisierung, KI-Assistenten oder auch Gamification immer mehr eine zentrale Rolle.
LEADERSNET: Unter dem Motto: "Mitarbeiter:innen finden und binden" setzen Sie auf Corporate Influencer. Was bedeutet das?
Parkos-Greger und Salzer: "Menschen vertrauen Menschen." Mitarbeiter:innen übernehmen eine aktive Rolle im Recruiting. Sie geben über ihre eigenen Kommunikationskanäle (z.B. Instagram, Facebook, LinkedIn) unmittelbare und ehrliche Einblicke in ihren Arbeitsalltag und ihre Motivation und Verbindung zum Unternehmen. In einem Corporate Influencer Programm arbeiten Mitarbeiter:innen zusammen, die Spaß an diesen Themen haben. Dadurch entsteht eine Corporate Influencer Community, die basierend auf ihren jeweiligen Stärken die richtigen Bewerber:innen direkt anspricht. Klare Erfolge sprechen für sich – Time to Hire ist kürzer, Cultural Fit und Passung zum Team ist besser.
LEADERSNET: Durch wirtschaftliche Strukturreformen ist Employer Branding unabdingbar. Was können institutionalisierte Konzerne tun, um attraktive Arbeitgeber:innen zu sein?
Parkos-Greger und Salzer: Strukturreformen und Change haben meistens einen starken Prozessfokus. Der wirkliche Erfolgsfaktor ist aber die Weiterentwicklung der Unternehmenskultur mit einer klaren Vision. Die wesentlichen Träger und Multiplikatoren dafür sind die Führungskräfte über alle Hierarchiestufen hinweg. Eine transparente Kommunikation und Einbeziehung der Mitarbeitenden im gesamten Prozess sind entscheidend für eine nachhaltige Umsetzung.
LEADERSNET: Welche Rolle spielen Werte, Unternehmenskultur und Leadership-Qualität bei der nachhaltigen Entwicklung einer starken Employer Brand – und wie unterstützt Parkos-Salzer dabei strategisch?
Parkos-Greger und Salzer: Um eine starke Unternehmenskultur mit authentischen Werten nachhaltig im Unternehmen zu verankern, ist ein klares Führungsmindset erforderlich. Parkos-Salzer orientiert sich dabei am Ansatz von Positive Leadership mit PERMA Lead. Über fünf klar definierte Führungsdimensionen schafft man eine gemeinsame Führungsausrichtung, die auf Stärken und Potenziale fokussiert und nachweislich die Unternehmensperformance steigert. Diese ist durchgängig über alle Führungsebenen umsetzbar und wird unmittelbar in den Teams spürbar.
LEADERSNET: Welche Strategien sind notwendig oder werden eingesetzt, um einerseits die Außensicht eines Unternehmens als attraktiven Arbeitgeber zu stärken und andererseits die interne Wahrnehmung bei bestehenden Mitarbeitenden gezielt zu entwickeln?
Parkos-Greger und Salzer: Mit einer guten Arbeitgebermarke und abgestimmten Arbeitgeber-Botschaften wird das Unternehmen auf unterschiedlichen Kanälen sichtbar. Von der Karrierehomepage, über Social Media bis zum Messeauftritt wird hier ein authentisches, ehrliches Bild des Unternehmens als Arbeitgeber nach außen kommuniziert. Erfolgsentscheidend dabei ist es, dass das Bild nach außen auch intern gelebt wird. Intern starten – extern ausrollen. Durch einen klaren Maßnahmenplan entlang der Employee Journey (ausgearbeitet durch Parkos-Salzer gemeinsam mit dem Führungsteam) ist gewährleistet, dass die Arbeitgeber-Werte täglich gelebt werden und für die Mitarbeitenden spürbar sind. Langfristig wird der Prozess auch durch eine interne Employer Branding-Projektgruppe weiterentwickelt und gesteuert.
LEADERSNET: In Anbetracht wirtschaftlich angespannter Zeiten darf ich noch eine abschließende Frage stellen: Dürfen wir uns auf die Zukunft freuen, oder müssen wir diese mit Respekt erwarten?
Parkos-Greger und Salzer: Authentisches Employer Branding wird auch in Zukunft ein ganz zentraler Erfolgsfaktor sein, wenn es darum geht, Mitarbeitende zu binden und zu finden. Um als Arbeitgeber:in zukunftsweisend zu sein, geht es schon heute darum, Generationen zu verbinden, individuelle Stärken der Mitarbeitenden zu erkennen und im Unternehmen zu nützen, auf Eigenverantwortung zu setzen und den Beitrag der einzelnen Mitarbeitenden für den Erfolg des Unternehmens sichtbar zu machen. Führungskräfte mit dem "richtigen" Mindset werden immer wichtiger: Dazu gehört ein positiver Spirit, Optimismus und Zuversicht – "Den Wandel als Chance für ihr Unternehmen nützen."
LEADERSNET: Vielen Dank!
www.ps-employerbranding.at
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