Holding, Prime und Development
Signa-Insolvenzverwalter streben außergerichtliche Vereinbarung an

| Tobias Seifried 
| 24.06.2025

Die Verwaltungen der größten Signa-Gesellschaften (Holding, Prime und Development) initiieren ein außergerichtliches Verfahren, um haftungsrechtliche Fragen mit jenen Beteiligten zu klären, gegen die konkrete Ansprüche bestehen.

Im Zuge der Signa-Pleiten gibt es eine neue Entwicklung. So haben die Insolvenzverwaltungen der drei größten Verfahren – Signa Holding (Christof Stapf), Prime Selection (Abel Rechtsanwälte) und Development Selection (Andrea Fruhstorfer) – am Dienstag mitgeteilt, gemeinsam ein strukturiertes, außergerichtliches Verfahren initiiert zu haben, um haftungsrechtliche Fragen mit jenen Beteiligten zu klären, gegen die konkrete Ansprüche bestehen.  Dazu gehört auch der frühere Bundeskanzler Alfred Gusenbauer, der jahrelang als Signa-Aufsichtsratschef fungierte.

Die unabhängige Verfahrensleitung wird den Angaben zufolge von Niamh Leinwather, Generalsekretärin der Internationalen Schiedsinstitution VIAC, und dem Rechtsanwalt Gernot Murko, Professor für Unternehmens- und internationales Wirtschaftsrecht an der Karl-Franzens-Universität Graz, übernommen. Durch die enge Abstimmung zwischen den Insolvenzverwaltungen werde ein klares Zeichen für eine effiziente und strukturierte Aufarbeitung der Haftungsfragen gesetzt, zeigt man sich überzeugt.

Gläubigerorientierte Vorgehensweise

Hintergrund der Bestrebungen ist, dass bei gerichtlichen Auseinandersetzungen aufgrund der Komplexität der Sachverhalte – teilweise mit massenübergreifenden Ansprüchen – eine jahrelange Verfahrensdauer und damit einhergehende erhebliche Verfahrenskosten drohen. Das strukturierte außergerichtliche Verfahren biete demgegenüber eine zweckmäßige und gläubigerorientierte Vorgehensweise und für die Haftungsbetroffenen beziehungsweise deren Versicherungen die Möglichkeit der effizienten Lösung der Ansprüche.

Eine erste Verhandlungsrunde ist den drei Insolvenzverwaltungen für Oktober 2025 vorgesehen. Ziel sei es, bis Ende des Jahres 2025 Einigungen zu erzielen. Weiters wurde mitgeteilt, dass das Verfahren mit den zuständigen Gläubigerausschüssen und Insolvenzgerichten abgestimmt worden sei. Das Verfahren wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt.

www.viac.eu

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

leadersnet.TV