Deutsche Bahn

Personal schmeißt Fahrgäste aus Zug, weil dieser "zu dreckig" ist

Zugausfälle und -verspätungen gehören in Deutschland fast schon zum Bahn-Alltag. Doch was sich kürzlich auf der Strecke von München nach Hamburg zutrug, war selbst für erfahrene Bahnreisende neu: Bereits in Nürnberg – also nach nur einer Station – wurden alle Fahrgäste des ICE zum Aussteigen aufgefordert. Der Grund klang zunächst wie ein schlechter Scherz: Der Zug sei "zu dreckig", um weiterzufahren. Wie das Bordpersonal per Lautsprecher mitteilte, wollte man mit dieser Maßnahme "ein Zeichen setzen".

Bedauerlicher Einzelfall

Eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) hat den Vorfall inzwischen bestätigt. Laut ihr handle es sich um einen Einzelfall, den man außerordentlich bedauere. "Unser Anspruch ist, dass ein Fernreisezug bei einer Fahrt durch ganz Deutschland hohe qualitative Standards erfüllt. Dies war bei dieser Fahrt leider nicht gegeben." Zumindest sei die Weiterfahrt mit dem ICE 886 nach den Einschätzungen des Bordpersonals nicht zumutbar gewesen. 

Ausmaß der Verschmutzung unbekannt

Wie genau die Verschmutzung ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Ebenso wenig wie die Anzahl der Reisenden, die den Zug verlassen mussten. Diese mussten jedenfalls eine Stunde in Nürnberg warten, bis ihnen schließlich eine alternative Reisemöglichkeit zur Verfügung gestellt wurde – laut Medienberichten sei der Folgezug allerdings völlig überfüllt gewesen. Zudem hätten die Reisenden die Möglichkeit, Entschädigungen zu beantragen.