Vor wenigen Tagen wurde die sogenannte "Salzburgleitung" im Rahmen eines Festaktes offiziell in Betrieb genommen (LEADERSNET berichtete) – vorausgegangen ist ein rund 20 Jahre langer "Genehmigungsmarathon". Bei dem Milliarden-Projekt handelt es sich Expert:innen zufolge um einen wichtigen Meilenstein für die sichere und nachhaltige Stromversorgung Österreichs. Die Austrian Power Grid (APG) nahm die Inbetriebnahme zum Anlass, um am Vorabend zu einem VIP-Empfang in die Stiegl-Brauwelt einzuladen. Die Veranstaltung unter dem Motto "Starke Infrastruktur für einen starken Standort Österreich" entwickelte sich zu einem Gipfeltreffen der heimischen Energiewirtschaft. APG Vorstandssprecher Gerhard Christiner konnte zahlreiche Branchenvertreter:innen und politische Entscheidungsträger:innen begrüßen.
Nach der Eröffnungsrede von Gerhard Christiner folgten die beiden inhaltlichen Höhepunkte: Eine fundierte Keynote von Peter Kollmann, Aufsichtsratsvorsitzender der APG und stv. Vorstandsvorsitzender vom Verbund, sowie eine von Corinna Milborn moderierte Podiumsdiskussion. Bei dieser diskutierten Elisabeth Zehetner (Staatssekretärin für Energie, Start-ups und Tourismus), Sepp Schellhorn (Staatssekretär im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten), Michael Strugl (Vorstandsvorsitzender Verbund AG), Ali Prešern (Vizepräsident Siemens Energy South East Europe) und Gerhard Christiner über aktuelle Herausforderungen und Chancen der Energiebranche.
Bedeutung der Salzburgleitung und langer Genehmigungsverfahren
Auf die LEADERSNET.tv-Frage, was die neue 380-kV-Salzburgleitung für Österreich bedeutet, sagte Gerhard Christiner: "Die neue Leitung stellt ein zentrales Element im österreichischen Stromnetz dar. Die bisherigen 220-kV-Leitungen waren veraltet und reichten nicht mehr aus, um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. Dadurch waren wiederholt aufwendige und kostenintensive Eingriffe notwendig. Mit der Inbetriebnahme der neuen Leitung gehört dies der Vergangenheit an – nun besteht eine leistungsfähige Verbindung zwischen Ost- und Westösterreich."
Elisabeth Zehetner fügte hinzu: "Ich freue mich sehr, dass dieses Projekt nun endlich realisiert wurde. Es markiert einen wichtigen Meilenstein für die Versorgungssicherheit in Österreich und für die Stabilität unseres Stromnetzes. Gleichzeitig ist die Leitung unerlässlich für das Gelingen der Energiewende, da sie die Integration größerer Mengen erneuerbarer Energie in unser System erst ermöglicht."
Sepp Schellhorn, der in der Bundesregierung für Deregulierung und Bürokratieabbau zuständig ist, sagte in Bezug auf die hierzulande (zu) langen Genehmigungsverfahren: "Um den steigenden Energiebedarf zu decken und die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Österreich zu stärken, ist eine Beschleunigung beim Ausbau solcher Anlagen unerlässlich. Besonders bei Pumpspeicherkraftwerken, deren Genehmigungsverfahren derzeit im Schnitt 15 Jahre dauern, besteht dringender Handlungsbedarf. Eine zügigere Umsetzung ist notwendig – sowohl zur Sicherstellung der Energieversorgung als auch zur Senkung der Energiekosten, was ein zentraler Aspekt ist."
Peter Kollmann betonte die allgemeine Bedeutung des überregionalen Stromnetzbetreibers: "Die APG ist ein bemerkenswert leistungsstarkes, dabei aber ausgesprochen zurückhaltendes Unternehmen. Sie übernimmt nicht nur den Bau von Stromleitungen, sondern auch von Umspannwerken und spielt eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Versorgungssicherheit in Österreich. Diese Aufgabe ist von enormer Bedeutung – wie zuletzt etwa der großflächige Stromausfall in Spanien gezeigt hat. Die APG arbeitet rund um die Uhr daran, solche Szenarien in Österreich zu verhindern, indem sie zahlreiche technische Maßnahmen umsetzt – etwa Regelenergie, Engpassmanagement und weitere Prozesse, die im Hintergrund ablaufen und für die Allgemeinheit meist unsichtbar bleiben. Dadurch schafft sie die Grundlage für ein sicheres Umfeld – sowohl für die Bevölkerung als auch für Wirtschaft und Industrie."
Video-Interviews
Opinion Leaders Network CEO Paul Leitenmüller holte neben Gerhard Christiner, Elisabeth Zehetner, Sepp Schellhorn und Peter Kollmann noch Christina Staude, Geschäftsführerin Salzburg Netz, Achim Kaspar, Vorstand Verbund, Karl Schlögl, Bürgermeister Purkersdorf, Leonhard Schitter, Vorstand Energie AG OÖ, Michael Baminger, Vorstand Salzburg AG, Christian Helmenstein, Berater IV Österreich, Ali Prešern, CEO Siemens Energy, und Josef Schwaiger, Energielandesrat Salzburg, vor die LEADERSNET.tv-Kamera.
Fotos vom VIP-Empfang sehen Sie in unserer Galerie.
www.apg.at
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