Gastkommentar von Daniela Gruber
Nachhaltigkeit? Abgesagt. Oder doch nicht?

Gastkommentar von Daniela Gruber, Geschäftsführerin von LP impact.

Warum ich davon überzeugt bin, dass genau jetzt investiert werden muss – in ESG, in Skills und in mutige Talente. 

In letzter Zeit höre ich es immer wieder: "Die EU fährt ESG zurück – dann können wir ja auch erst mal abwarten." Der Omnibus-Vorschlag, die Entschärfung der CSRD – viele interpretieren das als Entwarnung. Doch für mich ist das ein gefährlicher Trugschluss. Denn Nachhaltigkeit ist kein Trend, den man abbestellen kann. Sie ist längst ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor – und vor allem ein Thema der Haltung.

Der Markt ist schneller als die Politik

Ja, der regulatorische Druck wird temporär geringer. Aber der Veränderungsdruck? Der steigt. Investor:innen, Kund:innen und insbesondere junge Talente fordern Verantwortung – nicht irgendwann, sondern jetzt. Ich bin überzeugt: Wer Nachhaltigkeit jetzt auf die lange Bank schiebt, riskiert langfristig Wettbewerbsnachteile. Und nicht nur das – auch im Recruiting wird es dann eng.

Neue Rollen brauchen neues Denken

Ich sehe es in meiner täglichen Arbeit: Die ESG-nahen Positionen, die Unternehmen heute ausschreiben, folgen selten klassischen Karrierewegen. Es geht um Menschen, die mitdenken, querdenken und um die Ecke denken. Um Brückenbauer:innen zwischen Technik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Die Frage, die wir uns in der Personalauswahl stellen sollten, lautet daher nicht mehr: "Was steht im Lebenslauf?", sondern: "Welche Skills bringt jemand mit – und wie können wir gemeinsam wachsen?"

Skill-basiertes Recruiting ist kein Nice-to-have

Wir brauchen Mut, neue Wege zu gehen. Ja, das bedeutet auch, Quereinsteiger:innen eine echte Chance zu geben. Nicht aus Nettigkeit – sondern weil sie oft genau die Kompetenzen mitbringen, die wir jetzt brauchen: systemisches Denken. Lernbereitschaft. Veränderungskompetenz.

Studien zeigen, dass bis zu 40 Prozent der offenen Positionen durch Menschen besetzt werden könnten, deren Profile auf den ersten Blick nicht "passen". Wenn wir bereit sind, auf Potenzial, statt Perfektion zu schauen.

Nachhaltigkeit beginnt beim Recruiting

Ich bin überzeugt, wer ESG wirklich verankern will, muss bei der Auswahl von Menschen beginnen:

  • Kompetenzbasiert statt lebenslaufzentriert
  • Lernpotenzial vor Linearität
  • Mut zum Unkonventionellen

Denn am Ende geht es nicht nur um neue Regularien oder grüne Zahlen – sondern darum, wie wir die Zukunft gestalten wollen. Und mit wem.

Fragen dazu, wie nachhaltiges Recruiting gelingt? Schreiben Sie mir gern.

www.lp-impact.com


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