Am Dienstagabend wurde der Wiener Börse Preis 2025 verliehen. Bei der Auszeichnung, die in diesem Jahr zum 18. Mal über die Bühne ging (siehe Infobox 2), handelt es sich um den bedeutendsten Award des österreichischen Kapitalmarkts. Im Rahmen der Gala im Palais Niederösterreich in Wien wurden elf österreichische Top-Unternehmen mit insgesamt 13 Preisen prämiert.
"Der Wiener Börse Preis zeichnet jene Unternehmen aus, die im Rampenlicht des Kapitalmarkts besonders hervorstachen. Mit verlässlich attraktiven Dividendenrenditen und einer starken Vernetzung in der Wachstumsregion Europas vereinen österreichische Aktien Stabilität und Potenzial. Das macht sie zu einem Fixpunkt in internationalen Portfolios", sagte Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.
Die Gewinner
In diesem Jahr gab es einen großen Abräumer. So erhielt die Erste Group Bank AG heuer zwei Preise. Damit wiederholte sie ihren Vorjahreserfolg (LEADERSNET berichtete) und wurde neuerlich mit dem Gewinn des begehrten ATX-Preises ausgezeichnet. Für die ÖFVA-Jury waren bei der Entscheidung demnach ein weiteres Rekordergebnis 2024, ein ausgewogenes Geschäftsportfolio, die Finanzberichterstattung sowie Performance und Liquidität ausschlaggebend. Hinter der Erste Group platzierten sich auf Rang zwei Do & Co, gefolgt von der Bawag Group.
Für die heimischen Finanz- und Wirtschaftsjournalist:innen ist die Erste Group wiederum bei der Medienarbeit die Nummer eins. Schnelle Reaktionszeit, die professionelle Aufbereitung der Unterlagen und die laufende Durchführung von Studien zu aktuellen Wirtschafts- und Finanzthemen waren laut der Jury mitentscheidende Gründe für die Top-Platzierung in der Kategorie "Media Relations". Den zweiten Platz übernahm hier der Flughafen Wien, während der Verbund wie auch schon im letzten Jahr den dritten Podestplatz einnahm.
Erste Group-CFO Stefan Dörfler sagte zum erfolgreichen Abend: "Erste Groups Spitzenplatzierungen beim ATX- und Media-Relations-Preis sind eine wertvolle Bestätigung für ein erfolgreiches Jahr 2024. Wir konnten unsere führende Position in der CEE-Region weiter ausbauen, sowohl operativ als auch strategisch überzeugen und das Vertrauen der Investorinnen und Investoren erneut stärken. Unsere Erfolgsgeschichte ist eng mit dem Börsengang vor über 25 Jahren und den seither genutzten Finanzierungsmöglichkeiten über den Kapitalmarkt verbunden."
Porr mit Siegpremiere, OMV holt Corporate Bond-Preis
In der "Mid Cap"-Kategorie setzte sich die Porr AG an die Spitze. Es war die erste Top-Platzierung für das seit 1869 – und damit älteste, durchgängig – in Wien notierende Bauunternehmen. Der Konzern habe die Jury neben qualitativen Kriterien – wie Finanzberichterstattung, Investor Relations und Strategie – auch mit einer starken Aktienperformance überzeugt. 2024 legte der Titel um knapp 40 Prozent zu und reihte sich damit unter die Top 5-Performer im ATX Prime ein (LEADERSNET berichtete). Dahinter landete die Addiko Bank, gefolgt vom Flughafen Wien, der somit ebenfalls zwei Preise ergattern konnte. In der "Corporate Bond"-Kategorie trug die OMV bereits zum neunten Mal in der Geschichte des Börse Preises den Sieg davon.
Auszeichnungen für Nachhaltigkeit
Im Rahmen des Wiener Börse Preises wurden auch die VÖNIX Nachhaltigkeits-Preise, die heuer ihr 20-jähriges Jubiläum feiern, verliehen. Diese sind nach dem VBV Österreichischer Nachhaltigkeitsindex – kurz VÖNIX – benannt. Die Lenzing AG ist bei dieser Auszeichnung sozusagen ein Stammgast: Der oberösterreichische Faserhersteller wurde heuer in der Kategorie "Industrials" – und damit zum siebenten Mal bei insgesamt neun Verleihungen des Nachhaltigkeitspreises – ausgezeichnet. Im Sektor "Consumer" hatte wie im Jahr zuvor die Telekom Austria die Nase vorn, im Sektor "Financials" konnte die BKS Bank die Jury am meisten überzeugen.
Eine Übersicht aller Kategorien und Preisträger:innen sehen Sie in der ersten Infobox.
Hochkarätige Gäste
Die Veranstaltung trug neuerlich das Prädikat "ÖkoEvent" der Stadt Wien. Zu den Gästen zählten unter anderem Stefan Dörfler (CFO Erste Group), Barbara Eibinger-Miedl (Staatssekretärin BMF), Petr Koblic (Wiener Börse), Angelika Sommer-Hemetsberger (stv. Aufsichtsratsvorsitzende Wiener Börse), Heimo Scheuch (Aufsichtsratsvorsitzender Wiener Börse), Gerald Mayer (voestalpine), Thomas Arnoldner & Alejandro Plater (Telekom Austria), Günther Ofner (Flughafen Wien), Kurt Svoboda & Andreas Brandstetter (Uniqa), Andrea Herrmann (CFO Wiener Börse), Georg Knill (Präsident Industriellenvereinigung), Andrea Herrmann (CFO Wiener Börse), Edith Hlawati (CEO ÖBAG), Valerie Brunner (Vorstandsmitglied RBI), Stefan Maxian (ÖVFA), Jutta Wimmer & Guido Jestädt (BAWAG Group), Johannes Cerny (Do & Co), Thomas Sommerauer (Erste Group), Johannes Echeverria (Do & Co) und Simone Pilz (Erste Group).
Welche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik mit dabei waren, sehen Sie in der Galerie.
www.wienerborse.at
Übersicht Kategorien und Preisträger
ATX-Preis
1. Platz: Erste Group Bank AG
2. Platz: DO & CO AG
3. Platz: BAWAG Group AG
Mid Cap-Preis
1. Platz: PORR AG
2. Platz: Addiko Bank AG
3. Platz: Flughafen Wien AG
Corporate Bond-Preis
OMV AG
Media Relations-Preis 2025
1. Platz: Erste Group Bank AG
2. Platz: Flughafen Wien AG
3. Platz: VERBUND AG
VÖNIX-Nachhaltigkeitspreis
Financials: BKS Bank AG
Consumer: Telekom Austria AG
Industrials: Lenzing AG
Über den Wiener Börse Preis
Der erste Wiener Börse Preis wurde 2008 veranstaltet. Die Auszeichnung wird gemeinsam von Aktienforum, Cercle Investor Relations Austria (CIRA), Oesterreichische Kontrollbank (OeKB), Oesterreichische Nationalbank (OeNB), Österreichische Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (ÖVFA) mit CFA Society Austria, Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG), VÖNIX-Beirat, Wirtschaftskammer Österreich (WKO), Zertifikate Forum Austria (ZFA) und Wiener Börse verliehen.
Die Auswahl trafen in diesem Jahr Jurys, bestehend aus Expert:innen der ÖVFA (ATX-, Mid Cap- und Corporate Bond-Preis), dem VÖNIX-Beirat (Nachhaltigkeits-Preis) sowie Vertreter:innen der Wirtschaftsredaktionen des Landes (Media Relations-Preis).
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