Fotos des Fokus-Gesprächs
Leitbetriebe Austria diskutierte neue EU-Verpackungsverordnung

Gemeinsam mit dem Interzero Circular Solutions beleuchtete man in einem Expert:innen-Talk u.a. die Auswirkungen der "Packaging and Packaging Waste Regulation" (PPWR).

Den Klimawandel abzuwenden und damit Menschen sowie Umwelt zu schützen, ist inzwischen für zahlreiche Unternehmen Teil ihrer Mission geworden. Und auch die Politik wendet ihren Blick auf die Klimaneutralität. Infolgedessen hat die EU als eine zentrale Maßnahme des European Green Deals eine neue Verpackungsverordnung namens "Packaging and Packaging Waste Regulation" (PPWR) auf den Weg gebracht, dessen Auswirkungen kürzlich im Rahmen eines Fokus-Gesprächs von Vertreter:innen von Leitbetriebe Austria und Interzero Circular Solutions, die als Gastgeber fungierten, diskutiert wurden. 

Ziel: Ressourcen im Kreislauf halten

"Verpackung ist mehr als nur Hülle – sie ist ein entscheidender Faktor für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Kreislaufwirtschaft beginnt nicht erst beim Recycling, sondern bereits bei der Planung und dem Design", betonte Monica Rintersbacher, Geschäftsführerin von Leitbetriebe Austria. Und auch Gastgeber Thomas Glatz, CEO von Interzero Circular Solutions, verdeutlichte die Rolle der Circular Economy: "Jeder Tag zählt – unser Ziel muss es sein, Ressourcen im Kreislauf zu halten und den Verbrauch drastisch zu reduzieren."

Welche innovativen Ansätze und Herausforderungen die neue EU-Verordnung mit sich bringen kann, erklärte Jonathan Scheck, Verpackungsingenieur bei Interzero. Er präsentierte praxisnahe Methoden zur Bewertung der Recyclingfähigkeit und stellte das Tool "Check for Recycling" vor. Dabei hob er die Eco-Fee-Modulation, sprich die Anpassung von Lizenzgebühren an die Recyclingfähigkeit, als wichtigen Hebel für nachhaltige Verpackungslösungen hervor, verdeutlichte aber gleichzeitig, dass nationale Unterschiede die Umsetzung für internationale Unternehmen erschwere. "Kreislaufwirtschaft ist ein zentraler Schlüssel, um die Abhängigkeit von Ländern zu reduzieren, aus denen wir derzeit Rohstoffe importieren. Wir haben bereits mehrfach erfahren, welche Risiken Abhängigkeit birgt – von plötzlichen Preissprüngen bis hin zu massiven Versorgungsengpässen", so Schenk. 

Maßnahmen und Herausforderungen aus unternehmerischer Sicht

Darüber hinaus diskutierten Vertreter namhafter Leitbetriebe wie Coca-Cola HBC Austria, Adamol, Brantner Green Solutions, Würth und die Österreichische Post weitere Maßnahmen und Anforderungen aus unternehmerischer Sicht und ergänzten diese mit weiteren eigenen innovativen Ansätzen. 

So berichtete Mark Joainig, Corporate Affairs & Sustainability Director Coca-Cola HBC Austria, von der Einführung von Mehrwegsystemen sowie dem sogenannten "Lightpack-Top" für Flaschen und dem "Keel clip" für Dosen. Dank dieser Innovationen könnten jährlich 185 Tonnen Folie eingespart werden. Obendrein setze das Unternehmen auf 100 % recyceltes PET und investiert in Recyclinganlagen. Joainigs Appell: "Wir sind alle zu spät dran – jetzt braucht es Tempo." Martin Gänger, Geschäftsführer Adamol GmbH, thematisierte hingegen die Belastung durch hohe regulatorische Anforderungen, welche kleinere Unternehmen stark fordern und auch existenzielle Auswirkungen haben können. Sein Wunsch: Gemeinsam Lösungen finden, damit auch kleine und mittlere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.

Zum Thema Metallrückgewinnung sprach Christoph Schipfer, Leiter Forschung & Entwicklung, Brantner Green Solutions. Dabei stellte er ein innovatives Verfahren vor, welches jährlich rund 15.000 Tonnen Metall wieder in den Kreislauf bringt. Ergänzend arbeitet das Unternehmen an einem Projekt zur Glasrückgewinnung aus Restmüllasche, um auf diese Weise die Recyclingquote weiter zu steigern. "Wir brauchen innovative Technologien als Ergänzung zur klassischen Mülltrennung", zeigte sich Schipfer überzeugt. Der Abteilungsleiter Produktmanagement bei Würth, Peter Fuchs, sprach zudem über die Einführung eines Systems von Mehrweg-Boxen für den innerbetrieblichen Warenfluss sowie von einer Umstellung auf 85 Prozent Papierverpackung. Besonders erfolgreich sei eine Lösung zur Palettensicherung mit integrierten Spanngurten, die für hohe Effizienz und Kundenlob sorgen, so Fuchs, der erklärt, dass ihr Ziel sei, Verpackungskosten zu senken und gleichzeitig die Umwelt zu entlasten. 

Zu guter Letzt erläuterte Ralf Hoffer, Environmental- and Resource Management Österreichische Post, die Herausforderungen durch zu stark verpackte asiatische Importe und die Bemühungen der Post, national nachhaltiger zu agieren. Er plädierte nachdrücklich für globale Standards, um effektive Nachhaltigkeit sicherzustellen. "Vermeidung muss vor Recycling stehen", so Hoffer.

Vertreter:innen waren sich einig

Einigkeit herrschte bei den Vertreter:innen darüber, dass nachhaltige Verpackungslösungen nur durch das aktive Mitwirken der Konsument:innen langfristig erfolgreich sein können. "Die Zukunft effektiver Lösungen liegt in der gemeinsamen Verantwortung von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – denn nur im Schulterschluss lässt sich der Wandel wirklich gut verpacken", so Rintersbacher. 

Die wichtigsten Punkte der "Packaging and Packaging Waste Regulation" sehen Sie in der Infobox.

Einen Eindruck von der Veranstaltung können Sie sich mittels Galerie machen. 

www.leitbetrieb.com

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Details finden Sie HIER.

Die wichtigsten Punkte der PPWR

Die Erreichung der Klimaneutralität Europas bis 2050

Recyclingfähigkeit:

  • Ab 2030 müssen alle Verpackungen recyclingfähig gestaltet sein.
  • Ab 2035 müssen sie auch praktisch in großem Maßstab recycelbar sein.
  • Ab 2038 dürfen nur noch Verpackungen der Recyclingklassen A und B in Verkehr gebracht werden.

Verpflichtender Rezyklateinsatz:

  • Mindestmengen an Rezyklaten, z. B. in PET-Flaschen oder Kosmetikverpackungen, sind je nach Verpackungsart vorgeschrieben.

Harmonisierung der Kennzeichnung:

  • Einheitliche EU-weite Kennzeichnungsvorgaben sind vorgesehen (Art. 11 & 12), voraussichtlich ab ca. 2026.

Einwegverbote und Mehrwegquoten:

  • Strengere Regeln für Einwegverpackungen, insbesondere kleine Portionspackungen.
  • Verpflichtende Mehrwegquoten für bestimmte Verpackungsarten, z. B. im Transportbereich

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  • Ab 2035 müssen sie auch praktisch in großem Maßstab recycelbar sein.
  • Ab 2038 dürfen nur noch Verpackungen der Recyclingklassen A und B in Verkehr gebracht werden.

Verpflichtender Rezyklateinsatz:

  • Mindestmengen an Rezyklaten, z. B. in PET-Flaschen oder Kosmetikverpackungen, sind je nach Verpackungsart vorgeschrieben.

Harmonisierung der Kennzeichnung:

  • Einheitliche EU-weite Kennzeichnungsvorgaben sind vorgesehen (Art. 11 & 12), voraussichtlich ab ca. 2026.

Einwegverbote und Mehrwegquoten:

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