Sie schreibt Hits, bricht Rekorde, füllt Stadien weltweit – doch während die Scheinwerfer auf Taylor Swifts Eras Tour gerichtet sind, wächst im Schatten der Popkultur ein anderes Phänomen: ihr diskret kuratiertes Immobilienimperium. Was nur eingefleischte Swifties und ein paar Immobilienkenner wissen: Taylor Swift ist nicht nur musikalisch ein Phänomen – sie ist auch eine strategische Investorin mit außergewöhnlichem Gespür für Stil, Lage und Wertsteigerung.
Von Nashville bis Tribeca
Bereits mit 20 Jahren kaufte Swift ihre erste Immobilie: ein 1,99 Millionen Dollar teures Apartment in Nashville, nahe der Musikstudios. Der Startpunkt einer beeindruckenden Entwicklung. Seither hat sie ein transkontinentales Portfolio aufgebaut.

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Das Instagram-Haus der Popkultur
Ihre wohl bekannteste Immobilie? Das Strandhaus in Watch Hill, Rhode Island, das Swift 2013 für 17,7 Millionen Dollar, angeblich in bar, erwarb.
Das Anwesen High Watch – ehemals bekannt als Holiday House und in der Region oft als Harkness House bezeichnet – ist ein eindrucksvolles Herrenhaus im Kolonialstil mit rund 1.000 Quadratmetern Wohnfläche. Es befindet sich im historischen Küstenort Watch Hill, einem Stadtteil von Westerly im Bundesstaat Rhode Island. Seit 2013 ist es im Besitz von Popsuperstar Taylor Swift – und gilt als die teuerste private Wohnimmobilie des gesamten Bundesstaates.
Bekannt wurde High Watch vor allem durch Swifts legendäre Independence-Day-Partys, zu denen regelmäßig prominente Gäste aus Musik, Film und Mode geladen waren. Die Residenz entwickelte sich dadurch zu einem medial vielbeachteten Symbol der Popkultur – ein Haus mit Starfaktor.
Das Anwesen thront auf einem fünf Hektar großen Grundstück mit direktem Zugang zu einem privaten Strandabschnitt – spektakulär gelegen auf dem Hügel, der Watch Hill seinen Namen gab. Historisch bedeutsam: Genau dieser Hügel diente während des Siebenjährigen Kriegs und der Amerikanischen Revolution als strategischer Ausguck.
Errichtet wurde das Gebäude zwischen 1929 und 1930 von einem angesehenen Architekten aus Philadelphia. Die Villa im wuchtigen Kolonialstil erstreckt sich über mehr als 210 Meter Küstenlinie. Im Inneren bietet sie acht Schlafzimmer, zehneinhalb Bäder sowie acht offene Kamine. Repräsentative Räume wie ein 11 Meter langer Salon, ein 14 Meter langer Wintergarten und ein achteckiges Speisezimmer mit Einbauschränken zeugen von der klassischen Pracht des Hauses.

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Die Küche verfügt über einen Weinkeller sowie ein angrenzendes Kaminzimmer. Im ersten Obergeschoss befinden sich vier Schlafzimmer mit eigenen Bädern sowie eine großzügige Master Suite mit zwei separaten Badezimmern, privatem Salon mit Bar und Zugang zur Dachterrasse im Stil eines "Widow’s Walk" – einer typischen Aussichtsplattform historischer Küstenhäuser.
Das Untergeschoss beherbergt neben einem Freizeitbereich auch eine separate Serviceküche, eine beheizte Werkstatt sowie eine Garage für fünf Fahrzeuge. Zusätzlich bietet das Anwesen einen Pool und ein eigenes Sommerhaus – perfekt für Gäste oder als privater Rückzugsort.
Beverly Hills
Swift besitzt (und besaß) mehrere Anwesen in Los Angeles. 2011 erwarb sie zunächst ein Haus im Cape-Cod-Stil in Beverly Hills für 3,55 Millionen Dollar – verkaufte es später mit Gewinn. Parallel kaufte sie ein weiteres Haus im Mid-Century-Modern-Stil für 1,78 Millionen Dollar und veräußerte es 2018 für 2,65 Millionen Dollar. Es waren Investments mit Weitblick – aber auch mit Geschmack.
Das absolute Juwel ihres Westküstenportfolios ist jedoch das legendäre Samuel-Goldwyn-Anwesen, das sie 2015 für 25 Millionen Dollar kaufte. Hier bewies Swift Sinn für Geschichte und Denkmalpflege: Sie ließ das Haus aus dem Jahr 1934 originalgetreu renovieren und beantragte erfolgreich den Status als kulturelles Wahrzeichen der Stadt Los Angeles. Das Anwesen mit seinen sieben Schlafzimmern und zehn Bädern darf nun nie wesentlich verändert oder abgerissen werden.
"Tribeca-Komplex"
Auch in New York City hat sich Swift ein eigenes Reich geschaffen – genauer gesagt in Tribeca, einem der begehrtesten Viertel Manhattans. 2014 erwarb sie zwei Penthäuser für 20 Millionen Dollar, die sie zu einem einzigen, riesigen Wohntraum verband. 2015 folgte der Kauf eines benachbarten Townhouses für 18 Millionen Dollar – und 2018 ein weiteres Apartment im selben Gebäude für 9,75 Millionen Dollar.
Das ergibt zusammen ein urbanes Ensemble im Wert von fast 48 Millionen Dollar. Es heißt, die Wohnungen sind durchweg im industriellen Loftstil gehalten – mit gusseisernen Säulen, freigelegten Ziegelwänden und meterhohen Decken mit Sichtbalken. Fast könnte man sagen: Taylor Swift owns the block.
Familiennähe
Nicht alles ist Luxus und Show – Swift hat auch in ihre Wurzeln investiert. In Forest Hills, einem gehobenen Vorort von Nashville, kaufte sie 2011 für 2,5 Millionen Dollar eine Villa nahe dem Wohnsitz ihrer Eltern. Bis heute gehört das Haus zu ihrem Bestand – vielleicht, weil es mehr ist als eine Investition: ein Stück Zuhause.
Was ihr Immobilienportfolio zeigt: Swift denkt langfristig, lokal wie global, emotional wie strategisch. Ihre Käufe sind weder zufällig noch nur Rendite-getrieben. Sie spiegeln ihre Karrierephasen, ihre Ästhetik, ihre Markenidentität. Sie baut keine Hotelketten oder Tower – sie schafft ikonische Orte, die zu ihr passen.
Und das bemerkenswerteste daran? Swift spricht kaum öffentlich darüber – und trotzdem zählt ihr Portfolio zu den spannendsten im Celebrity-Real-Estate-Sektor.