Neue Kotányi-Studie liefert Antworten
So wandelt sich Österreichs Grillkultur

| Wolfgang Zechner 
| 23.04.2025

Grillen bleibt ein Fixpunkt der warmen Jahreszeit – und entwickelt sich zur Spielwiese für neue Konsumgewohnheiten, internationale Geschmackseinflüsse und digitale Inspiration. Die Kotányi Grillstudie 2025 gibt Einblicke in das Verhalten von Grillfans und zeigt, was der Lebensmittelhandel erwarten darf.

Mit 90 Prozent Beteiligung bleibt das Grillen ein nahezu flächendeckendes Sommerphänomen in Österreich. Laut der aktuellen Grillstudie von Kotányi und marketagent ist für 61 Prozent der Befragten das rauchige Kulinarikvergnügen ein unverzichtbarer Bestandteil der warmen Monate. Durchschnittlich geben die Österreicher:innen rund 20 Euro pro Person und Anlass für Grillgut, Zutaten und Beilagen aus – Tendenz bei der Generation Z sogar steigend.

Der Handel kann sich damit auf ein Umsatzhoch einstellen. Besonders stark nachgefragt sind Klassiker wie Würstel (76 Prozent), Geflügel (74 Prozent) und Gemüse (68 Prozent). Gleichzeitig gewinnt eine neue Vielfalt an Bedeutung: Tacos, Satay-Spieße oder pflanzliche Alternativen wie Pilz- und Jackfruit-Steaks stoßen vermehrt auf Interesse – vor allem bei jüngeren Zielgruppen.

Zwischen Low & Slow und Street-Food-Feeling

Die Grilltrends 2025 spiegeln den internationalen Einfluss auf den heimischen Grillrost wider. Besonders gefragt sind Methoden wie Smoken und Low & Slow BBQ, bei denen Fleisch über Stunden hinweg bei niedriger Temperatur gegart wird. Street-Food-inspirierte Speisen wie Bao Buns oder mexikanische Tacos gewinnen an Popularität, ebenso wie experimentelle Dessertvarianten vom Grill – Stichwort: Schokobanane oder gegrillte Marshmallows. Diese Entwicklung bringt Chancen für den Lebensmittelhandel, insbesondere im Bereich Convenience-Produkte, Marinaden und Gewürzmischungen. Verbraucher:innen achten dabei laut Studie vermehrt auf Qualität (56 Prozent), Geschmack (61 Prozent) und natürliche Zutaten (30 Prozent). Die Nachfrage nach innovativen Produkten ohne Zusatzstoffe dürfte sich weiter verstärken.

Digitaler Einfluss und smarte Grill-Hacks

Die Suche nach neuen Rezepten und Zubereitungsarten wird zunehmend digital: Ein Drittel der Österreicher:innen greift auf Blogs, Suchmaschinen oder Websites zurück, in der Generation Z sind Instagram (27 Prozent) und TikTok (23 Prozent) besonders beliebt. Selbst smarte Grilltechniken – vom Marinieren im Gefrierbeutel bis hin zum Grillen mit Orangenschalen – finden über soziale Medien rasch Verbreitung. Für den Lebensmittelhandel und Hersteller bedeutet das eine klare Herausforderung: Es gilt, sowohl stationär als auch online sichtbar zu sein und den Konsument:innen Inspiration, Orientierung und schnelle Lösungen anzubieten – sei es durch Rezeptvorschläge, QR-Codes auf Verpackungen oder kreative POS-Gestaltung.

www.kotanyi.at

www.www.marketagent.com

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