Elektronische Textilien
Kleidung wird dank Magnetsensoren zur Tastatur

Forschende entwickelten einen Stoff mit integrierten Sensoren, der sich mithilfe eines magnetischen Rings oder Handschuhs wie eine Tastatur bedienen lässt. Diese Technologie eröffnet umfassende Einsatzmöglichkeiten. 

Forschende der Freien Universität Bozen, der Nottingham Trent University und des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf haben in einem gemeinsamen Projekt einen ungewöhnlichen, innovativen Stoff entwickelt, der als Mensch-Maschine-Schnittstelle fungiert. Damit funktioniert der Stoff nicht nur wie eine Tastatur, sondern soll auch waschbar und langlebig sein.

Im Gegensatz zu bisher verwendeten, kapazitiven Sensoren in Kleidungsstücken, die auf Annäherungen jeder Art reagieren und somit versehentlich aktiviert werden können, nutzten die Forschenden hier einen neuen Ansatz: So reagieren die in den Stoff integrierten Sensoren nur dann, wenn sie mit einem Magneten in Berührung kommen. Dieser kann beispielsweise in einen Ring oder Handschuh eingearbeitet werden. Damit lässt sich der Stoff dann ähnlich, wie die "Tasten" auf dem Touchscreen eines Smartphones oder einer Computer-Tastatur bedienen. 

Umfassende Einsatzmöglichkeiten

Laut den Entwicklern könnte die Technologie in verschiedenen Bereichen zum Einsatz kommen, darunter Temperatur- und Sicherheitskontrollen in Berufskleidung, Gaming- sowie interaktive Mode. So ließe sich beispielsweise die Steuerung von in Kleidung integrierten Leuchtdioden durch einfache Gesten realisieren.

"Unser Design könnte elektronische Textilien sowohl für Spezial- als auch für Alltagskleidung revolutionieren", sagt der leitende Entwickler Pasindu Lugoda von der Nottingham Trent University. Sein Kollege Theo Hughes-Riley ergänzt: "Elektronische Textilien werden immer beliebter und finden vielfältige Verwendung, aber die Verschmelzung von elektronischer Funktionalität und textilen Stoffen ist eine große Herausforderung."

Die von ihnen entwickelten elektronischen Textilien basierten auf weichen und flexiblen Materialien, die so robust sein sollen, dass sie Waschen und Biegen aushalten, aber trotzdem intuitiv und zuverlässig sind. Den Entwicklern zufolge sollen die Sensoren gar bei Wasser und Regen funktionieren.

www.unibz.it

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