Umfrage zum Valentinstag
Große Mehrheit von Österreichs Paaren spricht offen über Geld

| Larissa Bilovits 
| 12.02.2025

Obwohl laut einer großen Umfrage zum Valentinstag in Beziehungen transparent über das Einkommen gesprochen wird, bleibt der finanzielle Alltag für viele Österreicher:innen doch auch Privatsache. So bevorzugt nach wie vor eine große Mehrheit getrennte Konten.

Offen über Geld zu reden, ist für immer weniger Österreicher:innen ein Tabuthema. Gerade in Beziehungen, wie eine repräsentative Befragung unter 500 Österreicher:innen des Marktforschungsinstituts Integral im Auftrag der Erste Bank und Sparkasse anlässlich des Valentinstags zeigt. Demnach wird mit dem:r Partner:in zwar offen über Geld gesprochen, allerdings oftmals eine klare Grenze zwischen Liebe und Finanzen gezogen.

Mehrheit weiß über Haushaltsfinanzen Bescheid

Insgesamt geben zwei von drei Österreicher:innen (67 Prozent) an, in einer Beziehung zu sein, wobei 59 Prozent in einem gemeinsamen und acht Prozent in getrennten Haushalten leben. Weil es etwa für ein harmonisches Zusammenleben meist unvermeidbar ist, gehen die Pärchen hierzulande transparent mit ihrer Gehaltssituation um. Konkret geben 94 Prozent der Befragten an, über die Einkommensverhältnisse des:r Partner:in Bescheid zu wissen, 55 Prozent ganz genau und 39 Prozent haben immerhin eine ungefähre Ahnung. Der Grund dafür ist wohl das Bedürfnis nach Information und Transparenz in einer Beziehung, so sind 87 Prozent froh, den Überblick über alle Finanzangelegenheiten im Haushalt zu haben. Zudem betonen 85 Prozent, dass sich in einem Haushalt alle gemeinsam um die Finanzen kümmern sollten.

"Über Geld zu reden, gehört zu einer gesunden Beziehung dazu und darf kein Tabuthema sein. Den finanziellen Alltag gemeinsam zu meistern, schafft eine starke Basis und gibt Zuversicht, gemeinsame Ziele zu erreichen", meint Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich.

Unabhängigkeit ist vergebenen Österreicher:innen wichtig

Dennoch bleibt es, wenn es um das Thema Geld geht, in Beziehungen wenig "romantisch". Viel eher ist Unabhängigkeit die Devise. So geben acht von zehn Befragten an, ein persönliches Girokonto zu besitzen, auf das nur sie allein Zugriff haben. Wenig verwunderlich also, dass die Mehrheit der Österreicher:innen (56 Prozent) ausschließlich getrennte Konten will. Nur 21 Prozent finden es gut, sich sämtliche Konten zu teilen, und 23 Prozent bevorzugen eine Kombination aus beidem. Letzteres wird vor allem von der jungen Generation zwischen 18 und 29 Jahren bevorzugt (33 Prozent). Übrigens hat mehr als die Hälfte der vergebenen Befragten (58 Prozent) ihr Girokonto bei einer anderen Bank als der:die Partner:in.

Gemeinsame Konten

Und auch das Thema Sparen und Anlegen wird in einer Beziehung eher von dem:r Partner:in getrennt gehandelt. So ist knapp die Hälfte der Befragten (49 Prozent) der Meinung, dass jede:r eigene Spar- und Anlageprodukte besitzen sollte. 21 Prozent möchten dagegen ausschließlich gemeinsame Produkte, und 29 Prozent einen Mix aus gemeinschaftlichen und getrennten.

Unter jenen Bankprodukten, die sich Pärchen vermehrt teilen, finden sich Versicherungen mit 60 Prozent auf dem ersten Platz, gefolgt von Girokonten (44 Prozent), Sparkonten (32 Prozent) und Finanzierungen beziehungsweise Kredite (30 Prozent). 

Klarheit bei Finanzen im Falle der Trennung wichtig

Knapp jede:r Zweite (47 Prozent) meint, schon einmal in einer Beziehung einen Konflikt hinsichtlich finanzieller Angelegenheiten erlebt zu haben. Dementsprechend sind 87 Prozent der Ansicht, man sollte in einer Beziehung entsprechende Vorsorgemaßnahmen für den Fall einer Trennung bzw. die Auflösung des gemeinsamen Haushalts treffen.

"Bei aller Romantik behalten Menschen in einer Beziehung auch Lösungen für ein Trennungsszenario im Hinterkopf. Geldfragen frühzeitig und konstruktiv zu klären, ist in jeder Lebenssituation sehr empfehlenswert", so Holzinger-Burgstaller abschließend. 

www.sparkasse.at

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