Frühjahrs-Equal Pay Day
Bis zum 13. Februar arbeiten Österreicherinnen theoretisch gratis

| Janet Teplik 
| 12.02.2025

Nicht nur Österreicherinnen wünschen sich mit Blick auf den Gender Pay Gap eine faire Bezahlung bei gleicher Leistung, auch die Initiative Equal Pay macht auf die Ungerechtigkeit aufmerksam und fordert eine rasche Umsetzung konkreter Maßnahmen. 

Am Donnerstag, dem 13. Februar 2025, ist der sogenannte Equal Pay Day. Also der Tag, der markiert, wie lange Frauen im Vergleich zu Männern bei gleicher Anstellung unentgeltlich arbeiten. Erst kürzlich berichtete LEADERSNET über die strukturelle Benachteiligung von Frauen in vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens. Nun, wo der Tag unmittelbar bevorsteht, melden sich auch Initiativen zu Wort und fordern ferner die rasche Umsetzung konkreter Maßnahmen, um unter anderem der finanziellen Ungleichheit den Gar auszumachen. 

Lohntransparenz als Maßnahme gegen ungleiche Bezahlung

"2025 arbeiten Frauen statistisch gesehen bis zum 13. Februar ganz ohne Bezahlung – obwohl sie im Erwerbsleben dieselbe Leistung erbringen. Ein Zustand, der sich zu langsam ändert, und die vielen strukturellen Nachteile von Frauen im Erwerbsleben deutlich macht", kritisiert etwa die Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, Klaudia Frieben, die aktuelle Lage. Sie fordert daher: "Neben gesellschaftspolitischen Maßnahmen braucht es dringend eine Neubewertung der Arbeit von Männern und Frauen. Die beschlossene Lohntransparenzrichtlinie der EU sieht eine solche Bewertung vor, nun liegt es an einer guten Umsetzung in Österreich, in die alle Stakeholder miteinbezogen werden müssen." So seien laut Frieben die Aufwertung von frauendominierten Branchen und die Beseitigung von Einkommensdiskriminierung wichtige Schritte, die Frauen zum gleichen Einkommen wie Männer verhelfen. "Gleiche Leistung muss auch gleich bezahlt werden, alles andere ist inakzeptabel", betont Frieben. 

Christa Kirchmair, Präsidentin der Initiative Equal Pay und Vorständin im Österreichischen Frauenring, ergänzt: "Dass Frauen Jahr für Jahr finanziell benachteiligt werden, ist nicht hinnehmbar. Lohntransparenz ist der Schlüssel, um Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen und zu beseitigen." Es sei also höchste Zeit, dass Unternehmen offenlegen, wie Gehälter strukturiert sind. Zudem müsse man das gesetzliche Vorhaben konsequent durchsetzen. "Nicht zuletzt dadurch werden wirtschaftliche Vorteile wie höhere Beschäftigung und neue Arbeitsplätze erreicht. Das bedeutet wirtschaftliches Wachstum für uns alle", so Kirchmair. 

Rasche Umsetzung von EU-Richtlinien zur Lohntransparenz

Die Initiative Equal Pay fordert daher, dass die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz, die Unternehmen zu mehr Offenheit bei Gehaltsstrukturen verpflichtet, in Österreich zügig und wirkungsvoll umgesetzt wird:

  1. Verpflichtende Lohntransparenz für alle Unternehmen, um Gehaltsunterschiede sichtbar zu machen.
  2. Sanktionen bei ungerechtfertigter Lohnungleichheit, um die Einhaltung der Gesetze sicherzustellen.
  3. Bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Arbeitswelt, insbesondere durch gerechte Bezahlung und eine faire Verteilung der unbezahlten Care-Arbeit.

Kirchmair abschließend: "Wir fordern die Politik auf, die Lohnlücke aktiv zu schließen und endlich gerechte Rahmenbedingungen für alle zu schaffen."

www.frauenring.at

www.christakirchmair.com

Einkommensdifferenz je nach Berufsgruppe besonders drastisch

Laut aktuellen Zahlen von Statistik Austria zeigen sich teilweise drastische Unterschiede in den einzelnen Berufsgruppen:

  • Arbeiterinnen verdienen durchschnittlich 24,97 Prozent weniger als Männer, mit einem mittleren Bruttojahreseinkommen von 32.233 Euro (Männer: 42.961 Euro).
  • Angestellte haben eine Lohnlücke von 28,76 Prozent und verdienen im Schnitt 49.457 Euro jährlich, während ihre männlichen Kollegen 69.427 Euro erhalten.
  • Vertragsbedienstete erhalten 6,07 Prozent weniger, mit einem Einkommen von 50.805 Euro im Vergleich zu 54.089 Euro bei Männern.
  • Beamtinnen verdienen im Schnitt 5,32 Prozent mehr als Beamte, mit einem Gehaltsunterschied von 71.994 Euro (Frauen) zu 68.355 Euro (Männer).

Kommentar veröffentlichen

* Pflichtfelder.

Einkommensdifferenz je nach Berufsgruppe besonders drastisch

Laut aktuellen Zahlen von Statistik Austria zeigen sich teilweise drastische Unterschiede in den einzelnen Berufsgruppen:

  • Arbeiterinnen verdienen durchschnittlich 24,97 Prozent weniger als Männer, mit einem mittleren Bruttojahreseinkommen von 32.233 Euro (Männer: 42.961 Euro).
  • Angestellte haben eine Lohnlücke von 28,76 Prozent und verdienen im Schnitt 49.457 Euro jährlich, während ihre männlichen Kollegen 69.427 Euro erhalten.
  • Vertragsbedienstete erhalten 6,07 Prozent weniger, mit einem Einkommen von 50.805 Euro im Vergleich zu 54.089 Euro bei Männern.
  • Beamtinnen verdienen im Schnitt 5,32 Prozent mehr als Beamte, mit einem Gehaltsunterschied von 71.994 Euro (Frauen) zu 68.355 Euro (Männer).

leadersnet.TV