Die Immobilienmärkte sind in Bewegung: Während Wien im europäischen Ranking nach oben klettert und deutsche Metropolen wieder an Stabilität gewinnen, geraten andere Städte ins Straucheln. Politische Unsicherheiten, wirtschaftliche Trends und die Suche nach liquiden Märkten prägen die Investitionsentscheidungen für 2025. Doch welche Städte bieten jetzt die besten Chancen? Ein Blick auf die aktuellen Rankings und Trends zeigt, wo die Immobilienwelt im kommenden Jahr besonders dynamisch bleibt – und wo Risiken lauern.
Wo sollten Immobilieninvestoren 2025 aktiv werden? Die globale Sektion der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) und das Urban Land Institute (ULI) haben dazu die europäische Marktsituation untersucht. Im Rahmen der Studie "Emerging Trends in Real Estate" befragten sie 1214 Branchenexperten.
Das Ergebnis: Metropolen und Hauptstädte dominieren weiterhin die Rangliste für Investitionen. Ein britischer Immobilienmanager erklärt den Trend so: "Lagen abseits der Großstädte sind attraktiv, wenn die Marktlage stabil ist. In unsicheren Zeiten jedoch ziehen Käufer verlässliche Märkte wie London vor." In weniger liquiden Märkten können dagegen die Bewertungen deutlich sinken.
Größe und Liquidität als Erfolgsfaktoren
Entscheidend für ein starkes Abschneiden im Ranking ist laut PwC-Studie die Liquidität eines Marktes. Diese ermöglicht es, Immobilien auch in herausfordernden Zeiten zu kaufen oder zu verkaufen. Besonders liquide Märkte wie Großbritannien und Irland bieten hier Vorteile. London sichert sich mit einer niedrigen Leerstandsquote und einer anhaltend hohen Nachfrage nach Büroflächen den Spitzenplatz. Madrid und Paris folgen auf Rang zwei und drei.
Stabilität und Aufstieg
Deutschland bleibt mit vier Städten in den Top Ten ein starker Akteur: Berlin auf Rang vier, München auf Rang fünf, Frankfurt auf Rang acht und Hamburg auf Rang neun spiegeln das anhaltende Interesse internationaler Investoren wider, trotz Sorgen über die wirtschaftliche Lage.
Dennoch sehen die Experten Frankfurt als potenziell riskanter an, da die Stadt aufgrund ihrer vergleichsweise geringen Größe stark vom Bankensektor abhängig ist.
Wien konnte sich ebenfalls verbessern und kletterte um zwei Plätze auf Rang 13.
Südeuropa: Licht und Schatten
Madrid setzt seinen kontinuierlichen Aufstieg fort und belegt erstmals Rang zwei. Eine Kombination aus makroökonomischen Vorteilen, hoher Lebensqualität und einer dynamischen Marktentwicklung zieht Investoren an. Paris bleibt auf Rang drei ein starker Markt, trotz politischer Unsicherheit. Die Investitionen im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 schaffen neuen Schwung.
Mailand bleibt ein Favorit der Investoren, begünstigt durch Lebensqualität, Talentförderung und wirtschaftliche Stärke, und rangiert auf Platz sieben. Lissabon verliert zwei Plätze und fällt auf Rang zehn, während Barcelona aus den Top Ten herausfällt – beeinflusst durch politische Instabilität und strenge Mietregulierungen. Rom bleibt mit Rang 19 stabil, obwohl der Markt als wenig dynamisch gilt. Athen hingegen verbessert sich leicht auf Platz 22.
Nordeuropa und Benelux: Neue Chancen
Amsterdam auf Rang sechs und Kopenhagen auf Rang 16 führen die nördlichen Märkte an. Auch Stockholm, Helsinki und Oslo profitieren von einer positiven Dynamik. In den Benelux-Staaten zeigen sich unterschiedliche Entwicklungen: Während Amsterdam stark bleibt, verliert Brüssel auf Rang 14 an Boden. Luxemburg hingegen steigt auf Platz 18.
Mitteleuropa: Aufwärtstrend trotz Risiken
Mitteleuropäische Städte gewinnen zunehmend an Attraktivität. Warschau klettert auf Platz zwölf – unterstützt durch Polens stabile wirtschaftliche Aussichten trotz der Herausforderungen durch den Ukraine-Krieg. Wien und Prag verbessern sich ebenfalls und steigen auf die Ränge 13 und 23. Budapest hingegen verliert aufgrund politischer Unsicherheiten und fällt auf Platz 29 zurück.
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