So wohnen Herr und Frau Österreicher

| Tobias Seifried 
| 21.03.2023

Analyse zeigt u.a., wie groß die Wohnflächen sind, wie hoch die monatlichen Kosten liegen, wie viele Single- und Mehrparteienhaushalte es gibt und wie sich die Formen des Zusammenlebens ändern.

Im Jahr 2022 gab es in Österreich rund 4,07 Millionen Privathaushalte, darunter gut 2,52 Millionen Mehrpersonenhaushalte, wie aus aktuellen Berechnungen der Statistik Austria auf Basis der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung hervorgeht. Insgesamt 1,546 Millionen Personen lebten demnach alleine.

Wohnfläche und Kosten

Laut der Statistik Austria wohnen Herr und Frau Österreicher im Durchschnitt auf 102 Quadratmeter Wohnfläche. Da sind aber auch Familienmitglieder oder Freund:innen eingerechnet. Pro Person sind es 46,3 Quadratmeter bzw. 1,8 Zimmer. In Häusern leben der Analyse zufolge 45,2 Prozent und in Wohnungen 46,3 Prozent. Bei Eigentum und Miete beträgt das Verhältnis 47,9 Prozent (gekauft) zu 42,9 Prozent (gemietet). Für die Miete gibt ein:e durchschnittliche:r Österreicher:in 597 Euro pro Monat inklusive Betriebskosten aus, was rund 30 Prozent des Gehalts entspricht. Heizung und Strom kommen noch dazu.

Bevölkerung wächst

"Österreichs Bevölkerung ist 2022 stark gewachsen. Das zeigt sich auch in der Zahl und Struktur der Privat- haushalte: Insbesondere bei den Mehrpersonenhaushalten gab es mit einem Plus von 27.000 einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Jahr davor. Insgesamt legte die Zahl der Privathaushalte in Österreich im Jahr 2022 um 48.000 zu. Einen so hohen Anstieg hatte es zuletzt in den Jahren 2015 und 2016 gegeben", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Die Bevölkerung in Privathaushalten ist im Jahresdurchschnitt von 2021 auf 2022 um 94.000 Personen (+1,1 Prozent) gewachsen und liegt nun bei 8,9 Personen. Die Zahl der Privathaushalte hat sich um 48.000 (+1,2 Prozent) erhöht und liegt nun bei 4,067 Millionen.

Mehr- und Einpersonenhaushalte

Die Zahl der Mehrpersonenhaushalte stieg im Jahr 2022 um 27.000 und damit stärker als jene der Einpersonenhaushalte (+ 21.000). Seit 2004 war dies laut Statistik Austria nur in den Jahren 2015 bis 2017 der Fall – in allen anderen Jahren entfielen die jährlichen Zuwächse überwiegend auf die Einpersonenhaushalte. Ein Grund liegt in der starken Zuwanderung: Im Jahresdurchschnitt 2022 gab es 31.000 Privathaushalte, in denen mindestens eine im Jahr 2022 zugezogene Person lebte. In der Mehrzahl handelte es sich dabei um Mehrpersonenhaushalte (88,2 Prozent bzw. 28.000 Haushalte). In rund 10.000 Haushalten lebten sogar ausschließlich Personen, die 2022 nach Österreich zugewandert waren. Auch darunter waren mehrheitlich Mehrpersonenhaushalte (zu 62,3 Prozent bzw. 6.000 Haushalte).

Formen des Zusammenlebens ändern sich

Beim Begriff Haushalt denken viele nach wie an das Bild von einem Paar mit einem oder mehreren Kindern. Fasst man Ehepaare und Lebensgemeinschaften mit zumindest einem Kind zusammen, entsprachen diesem Bild 2022 jedoch nur 26,7 Prozent, sprich 1,087 Millionen aller Privathaushalte. Insgesamt ist der Anteil der Paarhaushalte mit Kindern rückläufig: Im Jahr 1985 lag er noch bei 37,9 Prozent und im Jahr 2000 bei 33,5 Prozent. Im Vergleich zu anderen Formen des Zusammenlebens stellen Paare mit Kindern dennoch den häufigsten Typ unter den Familienhaushalten dar. Rund ein Viertel aller Privathaushalte (25,5 Prozent) sind Paare, die ohne (oder wieder ohne) Kinder im Haushalt leben, 6,5 Prozent sind Ein-Eltern-Haushalte. In nur 1,3 Prozent der Privathaushalte leben zwei oder mehr Familien zusammen.

Bei den Nichtfamilienhaushalten dominieren die Einpersonenhaushalte (38 Prozent aller Privathaushalte). Nichtfamilien-Mehrpersonenhaushalte (z. B. Wohngemeinschaften) würden hingegen kaum eine Rolle spielen (2 Prozent aller Privathaushalte), so die Statistik Austria.

www.statistik.at

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