Burgenland Tourismus mit Nächtigungszahl zufrieden

| Dejan Filipovic 
| 05.12.2022

Das östlichste Bundesland verbucht in den ersten zehn Monaten nur ein kleines Minus zum Rekordjahr 2019.

Die Statistik Austria hat vor Kurzem die Gästeankünfte und Nächtigungen für Jänner bis Oktober 2022 veröffentlicht. Im Österreich-Vergleich liegt das Burgenland auf Platz drei, knapp hinter der Steiermark und Kärnten.

Ukrainekrieg, Teuerung und Co.

Im Burgenland sei 2022 wie erwartet "sehr differenziert zu sehen", wie es Didi Tunkel, Burgenland-Tourismus Geschäftsführer, formuliert, "mit unterschiedlichen Entwicklungen, je nach Gemeinde und Region, aber das hat sich bereits im September abgezeichnet".

Teuerungen, Krieg in der Ukraine, die Folgen des Klimawandels und das daraus resultierende Urlaubsverhalten, der Tourismus in Österreich müsse im Allgemeinen leiden. Vor allem der Wasserstand des Neusiedler Sees habe den heurigen Sommer medial bestimmt. "Diese trifft die Seegemeinden direkt und überproportional", ist sich Tunkel sicher.

2,636 Millionen Nächtigungen

"Die heurigen Zahlen mit dem pandemiebedingten Rekord- und Ausnahmejahr 2021 zu vergleichen, hätte wenig Sinn und keine Aussagekraft, und 2020 war wegen der Corona-Restriktionen auch ein Sonderfall, der statistisch aus der Reihe fällt. Die einzig valide Vergleichsbasis bietet das Jahr 2019, auch wenn sich die Tourismus-Welt und die Reisemotive in den folgenden zwei Jahren massiv verändert haben. Wir liegen im Jahresvergleich mit 2,636 Millionen Nächtigungen bei einem Minus von 5,8 Prozent zum Rekordjahr von 2019", so Tunkel und ergänzt: "es gibt neben den nicht beeinflussbaren Faktoren auch viele Lichtblicke – etwa in der Nachsaison im Oktober, der sich mit einem Plus von 2,2 Prozent gegenüber 2019 gut entwickelt hat, vor allem dank des Weintourismus, des Natur- und Fahrradangebotes und der guten Entwicklung der Thermen- und Wellnessangebote".

Bad Tatzmannsdorf oder Bad Sauerbrunn sollen aufgrund der Zurückhaltung der Zuweisung von Kurgästen weniger begünstigt gewesen sein, hingegen konnte Mittelburgenland stark zulegen. Im Speziellen Lutzmannsburg verbuchte einen Rekord an Nächtigungen. Im Süden und Norden konnten Orte wie Andau ein dreistelliges Plus erzielen.

Fazit

"Die Statistik zeigt, was der Markt im Augenblick hergibt und was nicht. Das schwierige Umfeld kann sich niemand aussuchen, aber darauf müssen wir uns einstellen. Das tun wir auch, mit Maßnahmen und Kampagnen, die auf die neue Marktsituation eingehen. Ebenfalls halten wir saisonverlängernde Events wie das Martiniloben für wichtige touristische Eckpfeiler, die wir im nächsten Jahr gemeinsam mit unseren Tourismusverbänden, Orten und Leitbetrieben weiter ausbauen werden. Wir sehen auch, dass uns die laufende Thermen- und Wellness-Kampagne mit den Burgenland Gutscheinen gestärkt über den Winter bringen wird", sagt Tunkel.

Ausblick auf 2023

"Das Burgenland kann und muss selbstbewusst in die nächste Saison starten. Wir bieten ein nach wie vor sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, wir punkten mit unserer außergewöhnlichen Landschaft, den gastfreundlichen Menschen, dem tollen Weinangebot, einem vielfältigen Kulturangebot und mit unseren außerordentlichen Radwegen sowie Thermen- und Wellnesseinrichtungen. Wir bieten auch digital mehr, etwa mit Burgi, der Reisebegleiterin auf dem Smartphone. 2022 war und ist ein herausforderndes Jahr für den Tourismus in Österreich, aus dem wir viel lernen und mitnehmen werden. Ich bin aber wie immer optimistisch. Nächstes Jahr im Frühling werden wir deswegen auch unsere neue Tourismusstrategie 2030 präsentieren, an der wir seit gut einem Jahr unter Einbindung von über 200 Stakeholdern aus allen relevanten Bereichen in und rund um den Tourismus arbeiten", so der Geschäftsführer des Burgenland Tourismus abschließend.

www.burgenland.info

www.statistik.at

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