Es ist Doris Felbers persönliches Anliegen, sich Gedanken über eine bessere Zukunft zu machen. Und wer die durchsetzungsstarke Unternehmerin kennt, weiß, dass es nicht nur bei Überlegungen bleibt, sondern, dass auf Worte Taten folgen. In der Zentrale im 22. Wiener Gemeindebezirk wurde bereits Vieles umgestellt. Es gibt jedoch weitere Pläne, welche am Dienstag im Rahmen eines Pressefrühstücks präsentiert wurden.
Dabei stellte Doris Felber bisherige Nachhaltigkeitsmaßnahmen und künftige Vorhaben des Unternehmens vor. Als Chefin war es ihr wichtig, hervorzuheben, dass man als Unternehmen eine Verantwortung gegenüber Mensch und Umwelt habe.
"Tradition ist keine Entschuldigung"
Das bloße Berufen auf die langjährige Tradition eines Unternehmens oder die Ausrede, dass man etwas immer schon so gemacht habe, lässt sie nicht gelten. Mit der Kampagne "Felber4Future" sollen die Bestrebungen des Bäckereibetriebs sichtbar gemacht werden. "Das ist kein Marketing-Gag oder der Versuch, das Gewissen reinzuwaschen! Wir haben bereits viel in nachhaltige Lösungen investiert und sind damit noch lange nicht fertig", so Felber. "Ja, wir sind ein Traditionsbetrieb, aber sich darauf auszuruhen ist feige – und kurzsichtig. Tradition darf kein Grund sein, dass ein Unternehmen mit Verantwortung für die aktive Gestaltung der Zukunft, nichts tut. Tradition ist keine Entschuldigung."

Das Logo der Kampagne Felber4Future © Felber
Heimisch Zutaten
Während bei immer mehr Bäckereien "exotische" Körner und Getreidesorten in die Backwaren kommen würden, setzt der Betrieb laut eigenen Angaben auf 100 Prozent heimisches Getreide, Mehl und weitere Zutaten: Statt Sesam aus Indien oder Chiasamen und Kürbiskerne aus China werden heimische Sonnenblumenkerne verwendet. Auch bei anderen Waren will Felber auf den ökologischen Fußabdruck achten: Avocados, die im Anbau Wasserressourcen benötigen und einen langen Transportweg zurücklegen, oder Thunfisch, der einen Beifang bedrohter Tierarten verursacht, suche man im Sortiment vergeblich. Mohn kommt zur Gänze aus dem Waldviertel und die Milch stammt zu100 Prozent aus dem Zillertal. Hinzu kommen Eier aus heimischer Freilandhaltung und Wurst oder Schinken eines Fleischerei-Familienbetriebs, der seine Produkte lokal bezieht.
Produktion, Bienenstöcke und E-Mobilität
Laut Felber sei die eigene Produktion bereits seit Jahren CO2-neutral. Denn der Betrieb kompensiere das ausgestoßene Kohlendioxid zur Gänze durch Maßnahmen wie Photovoltaik-Anlagen am Dach und andere Ausgleichsformen. Bisher produziert die Anlage rund 100.000 kWh Strom. Demnächst soll mit der Verdopplung der Paneele begonnen werden. Unterstützt wird Felber dabei von einem Projekt der Wirtschaftskammer. Strom, den das Unternehmen zusätzlich für die Produktion benötigt, stamme zur Gänze aus erneuerbaren Quellen. Der für Doris Felber nächste logische Schritt ist die Umstellung auf Pellets.
Schon jetzt befinden sich auf dem Firmengelände zahlreiche Bienenstöcke und seit Neuestem auch ein Insektenhotel. Zusätzliche Bienenstöcke seien in Planung. Somit ist nicht ausgeschlossen, dass der produzierte Honig in Zukunft auch bei der Süßspeisenproduktion Verwendung findet. Und auch die E-Mobilität soll einen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Unternehmens beitragen. So wurde der Mitarbeiter:innen-Fuhrpark bereits mehrheitlich auf Elektroautos umgestellt. Diese können an vier Ladestellen am Firmenparkplatz aufgeladen werden.
www.felberbrot.at
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