"Als erster Messdienstleister Österreichs rechnet ista neben Wärme, Kälte und Wasser auch Sonnenstrom ab"

Christian Ammer ist Geschäftsführer von ista Österreich und spricht im LEADERSNET-Interview über die aktuelle Energiesituation und für welches Klientel das Angebot des Unternehmens interessant sein könnte.

ista erfasst im großvolumigen Wohnbau Energieverbräuche, ordnet sie individuell zu und visualisiert sie. Ein Verbraucher kann sich so monatlich ansehen, wie sich etwa seine Heizkosten entwickeln.

Im LEADERSNET-Interview erzählt Ammer, warum es von Vorteil sein kann, Energiegemeinschaften zu gründen und wie Energie und Immobilien zusammenwirken.

LEADERSNET:  ista erfasst im Bereich des großvolumigen Wohnbaus die Energieverbräuche. Was hat sich hier – auch im Rahmen des Ukrainekriegs und der Elektromobilität – in den letzten Jahren verändert?

Ammer: Durch die leider nicht einfachen geopolitischen Rahmenbedingungen ist das Thema Energieverbrauch – und vor allem dessen Erfassung und Visualisierung – noch viel wichtiger geworden. Hier sind Einsparungen von bis zu 15 Prozent möglich. Und diese Optimierung bieten wir unseren Kund:innen – insbesondere Unternehmen, Immobilieneigner und Hausverwaltungen - an. Was jetzt ganz neu ist, ist das Thema Elektromobilität und Photovoltaik. Wir haben eine neue Dienstleistung entwickelt, in der es um gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen geht. Das bedeutet, dass beispielsweise auf einem Objekt eine Photovoltaikanlage platziert wird und alle Wohnungseigentümer:innen oder Mieter:innen davon profitieren können, indem wir ein Abrechnungsservice für den produzierten Sonnenstrom anbieten. Das heißt: Einmal im Jahr kommt mit unserer Wärmeabrechnung auch die Zuordnung der selbst produzierten Strommenge. In Österreich sind wir damit die ersten Anbieter des sogenannten Sonnenstrom-Service.

 

LEADERSNET: Das heißt: Wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, das eine Photovoltaikanlage besitzt und die Hälfte der Bewohner:innen ein Elektroauto fahren, dann wird das entsprechend aufgeteilt?

Ammer: Ein Elektroauto ist eine eigene Sache, aber auch möglich. Viel interessanter ist jedoch, dass man seinen Haushaltsstrombedarf mit dieser Anlage zum Teil abdecken kann. Man braucht dazu eine gemeinschaftliche Erzeugungsanlage. Das ist durch das Erneuerbare-Ausbau-Gesetz seit Sommer 2021 möglich. Wenn man für die Anlage am Dach eine Energiegemeinschaft gründet, spart man sich nicht nur die Netzkostensteuern und –abgaben, es können dadurch etwa zehn Mieter:innnen mit Strom versorgt werden und hat einen guten Überblick, wie sich der Strompreis entwickelt. Zusätzlich benötigter Strom kann natürlich jederzeit zugekauft, andersherum kann zu viel produzierter Strom auch verkauft werden. Wir als ista unterstützen gerne beim Gründungsvorgang.

LEADERSNET: Wohin muss sich der Energieverbrauch entwickeln, damit sich die Zukunft "ausgeht"?  Wir tun ja gerne so, wie wenn ein voller Umstieg auf Elektromobilität reicht, um alles so zu lassen, wie es ist. Das wird wahrscheinlich nicht der Weisheit letzter Schluss sein, oder?

Ammer: Grundsätzlich ist es gut, dass wir gesellschaftlich mittlerweile nicht mehr nur über Strom, sondern über den gesamten Energiebereich diskutieren. Für uns bei der ista ist das Entscheidende, wie Immobilien und Energie zusammenwirken! Vor allem in Zukunft steht die Frage im Raum: Wie rechne ich das Ganze von Sekunde eins an so, dass ein:e Mieter:in eine Wohnung möglichst günstig und klimaschonend mit Energie versorgen kann? Wir bieten hier durch unser VerbrauchsDatenMonitoring zusätzlich eine tolle Möglichkeit, Energieverbräuche, unter anderem auch den Sonnenstromverbrauch, mit den Vormonaten, Vorjahren und dem Durchschnitt der Liegenschaft zu vergleichen. Daraus können wiederum Maßnahmen entwickelt werden, die dabei helfen sollen, möglichst effizient Energie und Kosten einzusparen.

LEADERSNET: Für welches Klientel ist euer Angebot des Energiemanagements besonders interessant?

Ammer: Wir sprechen intern vom Bereich C&I – Commercial-Industrial. Hier hat man gesetzliche Rahmenbedingungen, die es zu befolgen gilt. Etwa eine EU-Taxonomie, ESG-Kriterien und dass man als Unternehmer:in Bescheid wissen muss, welchen Energieverbrauch der Betrieb aufweist. Hier bieten wir Lösungen, wie etwa ista “MinuteView“ an, die ganz klar nachweisen, wie die CO2-Bilanz der Liegenschaft aussieht und können zusätzlich deren Verbräuche leicht verständlich visualisieren.

LEADERSNET: Der Strompreis geht gegenwärtig durch die Decke. Das hat nicht nur rationelle Gründe, sondern liegt auch am Markt und der Tatsache, dass viele Leute Ängste haben. Dürfen wir uns in diesem Hinblick auf die Zukunft freuen oder sollten wir sie mit Respekt erwarten?

Ammer: Wir dürfen uns auf die Zukunft immer freuen. Ich glaube, das ist für uns Menschen ganz wichtig. Wir sollten Respekt haben, wie wir mit Ressourcen umgehen und immer wieder auch unser eigenes Verhalten reflektieren. Ich denke, wenn wir es schaffen, dass wir alle umdenken und uns bewusst werden, was wir wie machen, dann ist das größte Stück des Weges auch geschafft. (ca)

www.ista.com

leadersnet.TV