Bank Austria Future Talk "Energie der Zukunft"

Die Bank ist jüngst der neu gegründeten Green Finance Alliance beigetreten.

Die Energiewende ist aktuell das Topthema, um den Klimawandel zu bewältigen. Dazu kommen die zunehmenden Risiken bezüglich einer sicheren Energieversorgung sowie der wachsende Energiebedarf der Welt. 

Unser Energiesystem stünde so dringlich wie nie zuvor vor Veränderungen, die einschneidend sein werden, meinte Robert Zadrazil, beim Austria Future Talk. Der Plan bis 2050 auch Emissionen auf null zu reduzieren, sei nicht ohne grundlegende Verhaltensänderungen lösbar. Schon 2030 sollte Österreich seinen Strom allein aus erneuerbarer Energie gewinnen.

Doch wie soll das gehen? Und was bringt es schon, wenn ein kleines Land sich anstrengt, das weltweiten Klima retten zu wollen? Grund genug für Moderator Andreas Jäger, beim jüngsten Bank Austria Future Talk Gäste für eine spannende Diskussion einzuladen.

CEO Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender der UniCredit Bank Austria, verwies in der Diskussion darauf, dass Österreich rund ein Drittel des Energiebedarfs selbst deckt, diese Energie allerdings zu 85 Prozent nachhaltig sei, dass aber die zwei Drittel des Bedarfs, die importiert werden müssen, gerade einmal zu drei Prozent aus erneuerbaren Quellen kommen. Wenn nun Österreichs Zusatzinvestitionen für Klimaneutralität laut Umweltbundesamt bis 2030 bei 145 Milliarden Euro liegen, so Zadrazil, so klinge dies zwar nach sehr viel – aber die Finanzwirtschaft stehe bereit, die nötigen Gelder dafür aufzubringen.

Lebensqualität erhöht

Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, sieht bei den ehrgeizigen Zielen einen doppelten Nutzen: "Da wir Staub, Lärm und Emissionsgase beispielsweise im Straßenverkehr eindämmen, erhöht sich unsere Lebensqualität. Und wir sorgen für Glaubwürdigkeit, wenn die heimische Industrie ihre Umwelttechnologien im Ausland verkaufen will." Vogel erwartet zudem einen von grüner Energie getriebenen Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte, wie dies heute schon bei den stromintensiven Serverfarmen der Fall sei: "Welche Stadt wird sich mit zuverlässig erhältlicher, grüner Energie als attraktiver Ansiedlungsort präsentieren können?" Dabei hat gerade Wien, so betont Vogel, gute Karten.

Bernd Vogl, Abteilungsleiter für Energieplanung bei der MA 20 in Wien, fordert eine "Dekarbonisierung", also den kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien. Vogl stellt sich nicht gegen Energieeffizienzmaßnahmen, sieht aber keine Lösung darin, Häuser extrem zu dämmen und die Gasthermen dabei drinnen zu lassen. Der Austausch der Heizsysteme sei die größte Herausforderung für die Stadt Wien.

Herbert Saurugg, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Krisenvorsorge und internationaler Blackout-Experte, teilt diese Sicht: Derzeit sei in Sachen Energiebedarf und -sicherheit diese Dezentralität nötig, weil uns aktuell noch die Speicher für nachhaltige Energie fehlen. Während Öl & Co jederzeit und billig verfügbar waren, verlassen wir seiner Meinung nach nun dieses Schlaraffenland. Für Saurugg reicht es nicht, Fossil durch Elektro zu ersetzen, denn die Energiewende sei eine Kulturwende: Eine begrenzte Welt könne nur begrenztes Wachstum hervorbringen.

Die Bank Austria ist jüngst der neu gegründeten Green Finance Alliance beigetreten. Als Mitglieder der Green Finance Alliance verpflichten sich ambitionierte Unternehmen aus dem heimischen Finanzsektor dazu, ihre Portfolios im Investmentbereich und Kreditgeschäft schrittweise klimaneutral zu gestalten.

Was wird bis 2030 passieren?

In der Abschlussrunde danach gefragt, was bis zum Jahr 2030 passiert sein wird, antwortet die Diskussionsrunde:

Vogel: Erneuerbare Energie werden einen unglaublichen Aufwind erlebt haben. Wenn es dabei zwar aktuell einen Flaschenhals gibt, so gibt es auch ein Umdenken: Die Menschen wollen investieren in ihr Eigenheim, in eine verlässliche Energieversorgung und in Gemeinschaftsprojekte.

Zadrazil: Die Bank Austria wird in Österreich erste Ansprechstelle für energiebezogene Finanzierungen sein, weil sie den Prozess in Wirtschaft und Politik bis dahin optimal unterstützen wird.

Vogl: Auf Wiens Straßen wird es deutlich leiser zugehen. Ganz überwiegend Elektroautos und viel mehr Grün werden das Bild der Stadt bestimmen.

Saurugg: In acht Jahren wird's sehr viel anders aussehen als wir uns das heute vielleicht wünschen. Aber im Idealfall haben wir sie geschafft, die Energiewende!

LEADERSNET war bei der Veranstaltung dabei. (ca)

www.bankaustria.at 

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