FFG-Förderangebot wird deutlich ausgeweitet

Die Drehscheibe für die Förderung von unternehmensnaher Innovation, Forschung und Entwicklung gab bei der Präsentation der Jahresbilanz 2021 einen Ausblick auf kommende Aktivitäten.

Forschung und Innovation sind die Grundlage für den Erfolg einer Nation. Hier geht es um wichtige Zukunftsvorhaben – von Klimaschutz über Energie- und Mobilitätswende bis zu Digitalisierung und Life Science. Das weiß natürlich auch die heimische Bundesregierung. Deshalb stimuliert sie diesen Bereich mit Förderungen und Konjunkturmitteln, die an die Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) fließen. Bei der Präsentation der Jahresbilanz am Mittwoch zeigte sich die FFG erfreut. Denn mit einem echten Plus sei für Planungs- und Budgetsicherheit gesorgt.

"Investitionen in Forschung und Innovation sind von enormer Bedeutung, denn entscheidend dafür, welche Wirkung unser Innovationssystems entfaltet ist, wie schnell neue Ideen und Erkenntnisse aus der Forschung rasch um- bzw. eingesetzt und genutzt werden können - gerade in herausfordernden Zeiten", betonen die Geschäftsführer der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Henrietta Egerth und Klaus Pseiner, anlässlich der Präsentation der FFG-Bilanz 2021 gemeinsam mit dem stellvertretenden Leiter der KMU Forschung Austria, Peter Kaufmann.

FFG-Jahresergebnis 2021

Im letzten Jahr konnte die FFG insgesamt 738 Millionen Euro an Förderungen (inkl. Haftungen und Darlehen) für 4.977 Projekte bewilligen. Damit wurden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte von 4.884 Organisationen, davon 3.468 Unternehmen, unterstützt. Zusätzlich wurden 183 Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Insgesamt hat die FFG im Jahr 921 Millionen Euro an Förderungen vergeben. Ein wesentlicher Bestandteil der FFG-Services ist ein umfassendes Beratungsangebot. So wurden im Vorjahr 14.205 Beratungsgespräche geführt.

"2021 hat die forschende Wirtschaft nach wie vor Projekte mit enormer Innovationskraft umgesetzt, die Nachfrage nach Fördermittel war ungebrochen groß. Diese Ergebnisse des Jahres 2021 stimmen uns auch mit Blick auf die nahe Zukunft sehr zuversichtlich", so die FFG-Geschäftsführung. "Österreich hat in den letzten Jahren erhebliche Anstrengungen für einen soliden Innovations- und Forschungsstandort geleistet und seine Innovationsbasis verbreitert. Darauf dürfen wir stolz sein".

FFG Jahresbilanz 2021

Förderungen zeigen Wirkung

Auf lange Sicht ist die Anzahl der F&E betreibenden Unternehmen angestiegen. Laut Statistik Austria gab es 2004 in Österreich 2.123 Unternehmen, die F&E betrieben haben. 2009 waren es bereits 2.946 und 2015 3.611 Unternehmen. 2019 haben insgesamt 3.872 Unternehmen F&E durchgeführt. "Das Ziel, die Innovationsbasis zu verbreitern, ist mit FFG-Förderungen über die Jahre eindeutig gelungen", erklärt Peter Kaufmann, stellvertretender Institutsleiter der KMU Forschung Austria, die seit 1977 regelmäßig die Wirkungen der geförderten FTI&E-Projekte erhebt. Demnach führen innerhalb von vier Jahren 70 Prozent der Unternehmen mit einem Erstantrag erneut ein Forschungsprojekt durch.

"Diese hohe Hebelwirkung gilt besonders für junge Unternehmen, KMU und Unternehmen deren Geschäftstätigkeit eine geringe Wissensintensität aufweist. Durch die Förderprojekte können 54 Prozent der Unternehmen ihre internationale Wettbewerbsposition verbessern, 31 Prozent halten sie. Bei 85 Prozent der Unternehmen zeigen FFG-geförderte Projekte positive Effekte im Wettbewerb – sie können entweder ihre Wettbewerbsposition verbessern oder halten", so Kaufmann. Für knapp zwei Drittel der Projektbeteiligungen würden F&E-Mitarbeiter:innen rekrutiert; eine positive Beschäftigungswirkung aufgrund der Ergebnisverwertung trete bei 42 Prozent auf. Zudem würden 36 Prozent der Projektbeteiligungen genutzt, um neue Aktivitätsfelder zu erschließen.

Dies werde vor allem von Startups und Unternehmen der ältesten Kategorie (älter als 50 Jahre) genutzt. Somit zeige sich, dass FFG-Projekte auch für etablierte Unternehmen interessant sei, um neue Geschäftsfelder zu erschließen und sich zu diversifizieren. "Die hohe Additionalität der Förderung bei kleinen Unternehmen und weniger wissensintensiven Technologiegruppen unterstreicht die innovationsbasisverbreiternde Wirkung der direkten Forschungsförderung. Zudem weist die hohe Additionalität bei Kooperationsprojekten darauf hin, dass der Wissens- und Technologietransfer ohne die Förderungen deutlich geringer ausfallen würde", führt Peter Kaufmann aus.

Förderangebot wird ausgeweitet

In den Jahren 2022 und 2023 ist eine deutliche Ausweitung der Fördertätigkeit geplant, sowohl im Volumen als auch bei den Förderprogrammen. "So entwickelt sich die FFG von der Programmabwicklungsagentur zum Knotenpunkt und zur 'Innovations-Drehscheibe' zwischen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft," betonen die beiden FFG-Geschäftsführer Egerth und Pseiner. Die Eigentümerressorts der FFG, das Klimaschutz- und Wirtschaftsministerium, schaffen Planungssicherheit und eine solide Basis sowohl für Fördergeber als auch Fördernehmer".

Das der FFG zur Verfügung gestellte Budget (neue Mittel) steigt von knapp 700 Millionen Euro im Jahr 2021 auf über 1,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Diese Erhöhung um über 130 Prozent ist einerseits auf die Mittel aus dem Next Generation EU-Programm zurückzuführen, aber auch auf neue und verstärkte Förderschwerpunkte der Auftraggeber:innen und Eigentümer-Ressorts.

Zusatzmittel aus der EU

"Die Europäische Union hat mit Next Generation EU umfassendes Wiederaufbauinstrument gestartet. Dank der Initiative unserer Eigentümer und Auftraggeber konnte die FFG Förderprogramme für die Umstellung von Bus- und LKW-Flotten auf emissionsfreie Antriebe starten, mit denen die Anschaffung hunderter Busse und von über 2.000 Nutzfahrzeuge samt Ladeinfrastruktur gefördert wird", berichtet die FFG-Geschäftsführung.

Weitere Mittel aus dem EU-Wiederaufbaufonds stehen für den Ausbau des Breitbandnetzes zur Verfügung. "Gemeinsam mit nationalen Mitteln des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus stehen bis zum Jahr 2026 insgesamt 1,4 Milliarden Euro zur Verfügung, um Österreich bis 2030 flächendeckend mit Breitbandanschlüssen zu versorgen."

Nachhaltige Innovationen heben Wettbewerbsfähigkeit

Die FFG war laut eigenen Angaben in den letzten 18 Jahren maßgebliche Kraft für die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft in Österreich. "Nur mit Forschung und Kreativität können wir die ökologische Wende schaffen und eine nachhaltige und resiliente Wirtschaft gestalten. Digitalisierung und Klimaschutz gehen dabei Hand in Hand", betont Klaus Pseiner. "Denn die Digitalisierung stellt eine wesentliche Grundlage für den nachhaltigen und klimaschonenden Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft dar."

Fast die Hälfte des FFG Budgets – 337 Millionen Euro – wurde 2021 in klimarelevante Projekte investiert, bereits seit 2020 werden Projektanträge in der FFG auch nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitszielen bewertet. Mit den vom Klimaschutzministerium (BMK) gesetzten Schwerpunkten in den Bereichen Produktion, Mobilität, Energie und klimafreundliche Stadt soll die Ökologisierung spürbar beschleunigt werden.

Startups profitieren von FFG-Förderungen

Mit 78,5 Millionen Euro an Förderungen für Startups konnte im Jahr 2021 ein Höchstwert erreicht werden. Über 1.100 Startups haben Unterstützungen der FFG genutzt. Die meisten von ihnen aus dem Sektor digitaler Technologien, aber auch viele Startups aus den Lifesciences und aus den Branchen Energie und Mobilität, bzw. Produktion. "Die FFG konnte in den letzten Jahren wesentlich zu einer wachsenden, lebendigen Startup-Szene in Österreich beitragen", so Egerth und Pseiner. "Das zeigt sich auch am beachtlich gestiegenen Interesse ausländischer Investoren: Von 2016 bis 2021 haben FFG-geförderte österreichische Startups mehr als eine Milliarde Euro an Investment aufgestellt." (red)

LEADERSNET war bei der Präsentation der Jahresbilanz mit dabei. Eindrücke finden Sie hier.

www.ffg.at

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