Demografieberatung: Hilfe für heimische Unternehmen bei der Zukunftsplanung

Das Projekt des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Bundesministeriums für Arbeit verspricht Unterstützung bei den Herausforderungen des demographischen Wandels am Arbeitsmarkt.

Die österreichische Bevölkerung wird zunehmend älter. Der Großteil der sogenannten Baby-Boomer-Generation wird in den kommenden zehn Jahren in Pension gehen. Bis 2034 sollen es mehr als 750.000 Menschen sein. Dies hat natürlich massive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und stellt die heimischen Betriebe vor große Herausforderungen.

Lösungen für 1.700 Betriebe

Aus diesem Grund haben der Europäische Sozialfonds (ESF) und das Bundesministerium für Arbeit (BMA) 2017 das Projekt Demografieberatung gestartet. Das Projekt hat bisher mit rund 1.700 Betrieben mit zehntausenden Arbeitnehmern Lösungen für die Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, erarbeitet und umgesetzt.

"Betriebe müssen dafür sorgen, dass Personen über 45 ihre Arbeitsfähigkeit erhalten, denn sie werden die größte Gruppe am Arbeitsmarkt", so Alexandra Weilhartner, Programm-Managerin der Demografieberatung, im Rahmen einer Pressekonferenz am Dienstag, bei der über die ersten vier Jahre der Demografieberatung Bilanz gezogen wurde.

Größtes ESF-Projekt in Österreich

Es sei das größte Projekt des ESF in Österreich und trage zum altersgerechten Arbeiten bei, um das tatsächliche Pensionsalter an das gesetzliche heranzuführen, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP): "Der demografische Wandel ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit."

Ziel des Projekts sei es, auf die großen Herausforderungen des demografischen Wandels vorzubreiten und rechtzeitig zu agieren. Denn wenn ältere Personen arbeitslos werden, blieben sie auch verhältnismäßig länger ohne Job, gab Kocher zu bedenken. Angesichts des Fachkräftemangels müsse das Ziel sein, "alters- und alternsgerechte Arbeitswelten" zu schaffen. Kocher: "Unternehmen müssen die Lebensphasen der Mitarbeiter mit einplanen und können so mithelfen, Arbeitslosigkeit zu verhindern."

Der demografische Wandel in Österreich wird laut Demografieberatung in erster Linie durch zwei Entwicklungen geprägt: Einerseits gibt es ein Anwachsen der Bevölkerungszahl und andererseits findet eine Verschiebung der Altersstruktur hin zu älteren Alterssegmenten statt. Dies habe dafür gesorgt, dass sich die Zahl der über 55-jährigen Beschäftigten seit 20 Jahren fast verdoppelt habe und gleichzeitig eine überdurchschnittliche Zunahme bei der Arbeitslosigkeit älterer Menschen festzustellen sei.

Kostenloses Angebot für Unternehmen

Neben dem demographischen Wandel gehören vor allem der Fachkräftemangel, die Nachfolgeplanung bei Nachbesetzungen, der Wissenstransfer innerhalb des Teams und die Digitalisierung im Generationenkontext zu den wichtigsten Themen für die Unternehmen, ist man bei der Demografieberatung überzeugt.

Mit ihren österreichweit 90 Beraterinnen und Beratern möchte die Demografieberatung zeigen, dass es möglich ist individuelle und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Voraussetzung dafür sei jedoch die Einbeziehung der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer in den einzelnen Betrieben. Das Angebot der Demografieberatung ist für die Unternehmen kostenlos. (as)

Eindrücke von der Pressekonferenz finden Sie hier.

www.demografieberatung.at

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