Erfolgreiche Premiere für den "#upper Region Award"

Oberösterreichische Vorzeigeprojekte für Brachen-Nachnutzung ausgezeichnet.

Die oberösterreichische Standortagentur "Business Upper Austria" und das Regionalmanagement Oberösterreich haben auf Initiaitve des Landes Oberösterreich heuer erstmals den "#upper Region Award" ausgeschrieben. Ausgezeichnet wurden dabei Erfolgsbeispiele zur Revitalisierung leerstehender Gebäude und brachliegender Flächen.

Der Preis wurde in zwei Kategorien vergeben: "Brachflächen" – dazu gehören gewerbliche Leerstände, wie Gewerbe-, Industrie- und Handwerksbetriebe, Bürogebäude, Handelsstandorte, Geschäfte oder Gasthäuser, mit Widmungen, die gewöhnliche Wohnnutzungen ausschließen – sowie "Leerstand in Ortskernen", sprich nicht gewerbliche und gewerbliche Leerstände in Ortskernen.

Die Gewinner

Als Gewinner gingen der Gewerbepark Pramtal in der Kategorie "Brachflächen" und das "Stefansplatzerl" in der Kategorie "Leerstand in Ortskernen" hervor. Einen Anerkennungspreis erhielten die Projekte "Offene Netzwerkstatt Innviertel" und der Co-Working-Space "Das Franzi".

20 Jahre stand das Areal eines stillgelegten Milchtrocknungswerk in Taufkirchen an der Pram leer. 2018 wurde es von der KSimmo Gmbh aus Sigharting erworben, die seither das Objekt saniert und das Areal unter dem Namen "Gewerbepark Pramtal" vermarktet. Das Erscheinungsbild des Milchtrocknungswerkes wurde im Großen und Ganzen belassen. Das Grundstück mit einer Fläche von 1,3 Hektar und rund 8.000 Quadratmeter vermietbarer Fläche ist zu fast 90 Prozent vermietet. 20 Firmen aus unterschiedlichen Branchen sind derzeit eingemietet. 19 dieser Firmen haben sich in Taufkirchen neu angesiedelt und schaffen rund 80 Arbeitsplätze in der Region. Auch ökologisch ist ein neues Zeitalter angebrochen: Die alte Heizung wurde fachgerecht entsorgt und das Gebäude mit einer topmodernen Biomasseheizung ausgestattet. Als Heizmaterial wird zu 90 Prozent das Abfallmaterial der Tischlerei Kieslinger in Sigharting verwendet. Bei der Sanierung des Objekts wurde ausschließlich mit regionalen Firmen zusammengearbeitet.

St. Stefan-Afiesl ist eine Gemeinde mit etwas mehr als 1.100 Einwohnerinnen und Einwohnern im Bezirk Rohrbach. 2017 ging der letzte Nahversorger im Ort verloren. Als klar geworden ist, dass im Jahr 2019 auch das traditionsreiche Gasthaus "Mayrwirt" im Ort wegen Pensionierung zusperrt, wurde in einem breiten Bürgerbeteiligungsprozess die Entwicklung eines Begegnungszentrums vorbereitet, um die Nahversorgung in der Gemeinde zu sichern. Die neu gegründete Bürgergenossenschaft St. Stefan-Afiesl eGen hat die Immobilie des "Mayrwirts" erworben, generalsaniert, komplett umgebaut und 820.000 Euro investiert. Am Standort des alten Gasthauses stehen den Bürgerinnen und Bürgern seit Sommer 2020 ein Café, ein Gasthaus, ein Veranstaltungszentrum und ein Geschäft zur Verfügung. Ein eigenes Zutrittssystem ermöglicht Nahversorgung "rund um die Uhr". Über einen Online-Shop können regionale Produzenten saisonale und biologische Produkte anbieten. Mehr als 20 regionale Firmen waren an der Realisierung beteiligt. 3.500 Stunden wurden ehrenamtlich vor allem von Genossenschaftsmitgliedern geleistet, der Vorstand der Genossenschaft arbeitet ebenfalls ehrenamtlich. Für den laufenden Betrieb wurde mit "Artegra Geschützte Werkstätten Altenfelden" ein Betreiber gefunden, der schon in der Realisierungsphase intensiv miteinbezogen wurde. Mit dem "Stefansplatzerl" sind in der Region 20 Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung entstanden.

Erstaunte Fachjury

"Als Standortagentur des Landes ist es uns ein besonderes Anliegen, die zahlreichen kreativen und innovativen Projekte im Land in Form eines Preises sichtbar zu machen. Die Qualität der 24 eingereichten Projekte hat selbst unsere Fachjury erstaunt", freut sich "Business Upper Austria"-Geschäftsführer Werner Pamminger.

Markus Brandstetter, Geschäftsführer der Regionalmanagement Oberösterreich, ergänzt: "Zur Wiederbelebung eines innerörtlichen Leerstandes braucht es aktives Handeln, Mut und Durchhaltevermögen. Mit dem '#upper Region Award' möchten wir jene Akteure vor den Vorhang holen, welche sich einem solchen Reaktivierungsprozess erfolgreich gestellt haben. Sie sollen wiederum als Best Practice Beispiele für jene dienen, deren Leerstände noch auf ihre zündende Idee zur Neunutzung warten." (as)

Bilder von der Preisverleihung finden Sie in unserer Galerie.

www.biz-up.at

www.rmooe.at

www.uppervision.at

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