Fachkräftemangel auch in der Buchhaltung – was tun?


Rechnungswesen, Buchhaltung, Finanzbuchhaltung, Bilanzen erstellen – all diese Arbeiten haben etwas gemeinsam: Sie erfreuen sich keiner allzu großen Beliebtheit. 

Doch die Arbeit ist notwendig. Unternehmen müssen gesetzliche Vorgaben erfüllen, was die Buchhaltung unbedingt notwendig macht. Doch die Buchhaltung gibt den Unternehmen auch etwas an die Hand, mit dem sie arbeiten können, das ihnen hilft Schwachstellen zu erkennen und sich zu verbessern: die Kennzahlen. Doch Controlling ist in vielen kleineren Unternehmen ein Fremdwort. Sie scheitern nicht, weil die Auftragslage schlecht ist, sondern weil sie ihre Situation nicht richtig einschätzen und aufgrund fehlender Informationen falsche und folgenreiche Entscheidungen treffen.

Fachkräfte durch Quereinsteiger ersetzen – eine gute Idee?

Wenn der Gewinn zu schrumpfen beginnt, fangen einige Unternehmen plötzlich an, sich für ihre Zahlen zu interessieren. Das fehlende Interesse liegt nicht nur bei den Unternehmern. Auch für die Mitarbeiter ist die Buchhaltung häufig nur ein notwendiges Übel, das sie scheuen. Fachkräfte sind gar nicht so einfach zu finden. In vielen Unternehmen ist es mittlerweile so, dass immer mehr Quereinsteiger in den Finanzabteilungen sitzen, einfach weil die entsprechenden Fachkräfte fehlen. Die Zahl der Stellenanzeigen ist hoch „Finanzbuchhalter in Berlin“ oder in anderen Städten der Republik sind gesucht. Einige Unternehmen setzen hier auch auf externe Experten und lagern ihre Finanzbuchhaltung kurzerhand aus.

Steigende Anforderungen an Finanzbuchhalter

Die Mitarbeiter der Finanzabteilungen in den Unternehmen müssen heute mehr Kenntnisse mitbringen oder noch erwerben, als das vor ein paar Jahren der Fall war. Digitalisierung und Globalisierung erfordern Kompetenzen in den Bereichen IT, Datenanalyse und darüber hinaus sind Führungskompetenz und Anpassungsfähigkeit gefordert.
In einigen Aufgabenfeldern können Quereinsteiger sicherlich einen guten Job machen und helfen, die Probleme zu reduzieren. Sie können Rechnungen erstellen, Mahnungen schreiben, Rechnungen begleichen. Das ist noch recht einfach erlernbar. Wenn jemand diese einfachen Arbeiten übernimmt, beispielsweise auch das Sortieren der Belege, sind die Fachkräfte etwas entlastet und können sich um die komplexeren Aufgaben kümmern. Allerdings kann dies am Ende zu einer höheren Fluktuation führen, weil die einfachen Arbeiten doch sehr eintönig sind.

Was Quereinsteiger nicht so einfach lernen

Die Tätigkeiten im Rechnungswesen sind teilweise sehr komplex. Sie lassen sich nicht mal schnell von einer ungelernten Kraft erlernen. Das Verständnis für die doppelte Buchhaltung, wichtige steuerliche Fallstricke oder einen Jahresabschluss erstellen sind Kenntnisse, die nicht innerhalb weniger Monate erlernbar sind.

Hier könnte die Digitalisierung gegen den Fachkräftemangel helfen. Kurzfristig löst dies sicher nicht das Problem, aber langfristig ist das ein guter Ansatz. Digitalisierung setzt beispielsweise schon an, wenn die Unternehmen ihre Rechnungen in einer E-Mail verschicken und nicht mehr per Post. Das beschleunigt den Prozess und spart zudem Ressourcen.
Kurzfristig nimmt die Digitalisierung des Rechnungswesens sicherlich mehr Kapazitäten in Anspruch. Die Mitarbeiter brauchen entsprechende Schulungen. Die Umstellung braucht ihre Zeit. Doch langfristig verringert sich dadurch die Arbeitsbelastung oder sie steigt zumindest nicht weiter an.

Kurzfristig nimmt die Digitalisierung des Rechnungswesens sicherlich mehr Kapazitäten in Anspruch. Die Mitarbeiter brauchen entsprechende Schulungen. Die Umstellung braucht ihre Zeit. Doch langfristig verringert sich dadurch die Arbeitsbelastung oder sie steigt zumindest nicht weiter an.

Der digitale Wandel ist überall

Deutschlandweit gibt es kontroverse Diskussionen über den digitalen Wandel. Einige haben Angst, ein Roboter übernimmt ihren Job. Andere sehen neue Möglichkeiten, weil die Digitalisierung dazu beiträgt, die Mitarbeiter von einfachen Aufgaben zu entlasten. Das gilt für alle Unternehmensbereiche, auch die Buchhaltung. Obwohl viel skeptisch sind und Vorbehalte haben, geht heute kein Weg an der Digitalisierung vorbei. Unternehmen, die das jetzt verschlafen, können sehr schnell den Anschluss verlieren. Durch die Umstellung auf digitale Technologien werden Ressourcen frei. Das schafft die Voraussetzungen für die Entwicklung von Innovationen. Der globale Wettbewerb und auch die Kundenerwartungen setzen die Unternehmen zusehends unter Druck. Dadurch ergeben sich auch neue Chancen, neue Dienstleistungen und neue Geschäftsmodelle. Was gestern noch utopisch anmutete, ist heute schon Standard geworden, wie das Online-Banking oder das Bezahlen mit dem Smartphone. Morgen gehören vielleicht die selbstfahrenden Autos ganz selbstverständlich zum Straßenbild.

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