"Die Commerzialbank war seit 2000 konkursreif"

Der frühere Bank-Chef Martin Pucher hat in der Causa Mattersburg ausgesagt, bereits 1992 mit Bilanzfälschungen begonnen zu haben. 

Der zurückgetretene Chef der Commerzialbank Mattersburg, Martin Pucher, habe bei einer Einvernahme ausgesagt, bereits 1992 mit Bilanzfälschungen begonnen zu haben – sonst hätte man dem Ergebnisdruck nicht standhalten können, schreibt das profil in seiner aktuellen Ausgabe. Dann seien noch die verschärften Regulierungsvorschriften für Banken – Stichwort: "Basel I" und "Basel II" – dazugekommen.

In frühen Jahren hätten die Bilanzfälschungen eine viel kleinere Dimension gehabt, so die Pucher-Aussage Recherchen zufolge sinngemäß. Letztlich habe es sich jedoch zu einem nicht mehr sanierbaren Selbstläufer entwickelt. Pucher sagte auch aus, die Commerzialbank wäre bereits im Jahr 2000 konkursreif gewesen.

700 Millionen Euro Gesamtschaden

Eine Selbstbereicherung hat Puchers Anwalt Norbert Wess zuletzt vehement ausgeschlossen. Die WKStA hat angeordnet, Gelder auf Konten von Pucher und einer mitbeschuldigten Ex-Vorständin sicherzustellen. Wie viel auf diesen Konten liegt, war vorerst nicht bekannt. Bei Hausdurchsuchungen am 17. Juli wurden laut einem profil vorliegenden Ermittlerbericht "zu Zwecken der Vermögenssicherung" Bargeldbeträge in Höhe von etwa 8500 Euro sowie einige Schmuckgegenstände und eine Münzsammlung mit derzeit noch unbestimmtem Wert sichergestellt – dies allem Anschein nach bei einem Commerzialbank-Manager, der selbst gar nicht als Beschuldigter gilt. Zum Vergleich: Als Gesamtschaden wurden zuletzt knapp 700 Millionen Euro kolportiert. (red)

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