Bester Spielfilm:
"Joy" von Sudabeh Mortezai
"Green Filming": Das Motto der Jubiläumsveranstaltung prägte den glanzvollen Abend - vom Moderator in grüner Robe bis zum essbaren Programm.
Zum bereits zehnten Mal wurde am vergangenen Donnerstag der Österreichische Filmpreis im Rahmen einer Gala in Grafenegg verliehen. Die Österreichische Filmakademie setzte als Ausrichter der Gala zum zehnjährigen Bestehen unter dem Motto "Green Filming" primär auf das Nachhaltigkeitsthema.
In den Vorjahren war der Protest gegen die Diskriminierung von Frauen in der Branche zentrales Thema, das sich in diesem Jahr durch eine Vielzahl weiblicher Gewinner gerächt sah.Gemäß des Mottos des Abends, für dessen Regie zum zweiten Mal Mirjam Unger verantwortlich zeichnete, bestand die Deko der Gala vornehmlich aus Bäumen und Schilf, die die Räumlichkeiten in Grafenegg in eine Art "Wald" verwandelten. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurden unter anderem auch die alten Sessel des Volkstheatersn für die Bestuhlung genutzt.
"Joy" als Abräumer des Abends
Mit vier Preisen in den Königskategorien wurde Sudabeh Mortezais Prostituiertenporträt "Joy" der große Gewinner des 10. Österreichischen Filmpreises.: das Werk konnte in einem starken weiblichen Jahrgang sowohl die Sparten Bester Film, Regie und Drehbuch als auch die Hauptdarstellerinnenkategorie mit Joy Anwulika Alphonsus für sich entscheiden.
Jessica Hausners Psychothriller "Little Joe", der in Cannes mit dem Darstellerinnenpreis an Emily Beecham gewürdigt worden war,konnte drei seiner zehn Nominierungen in Preise umwandeln: Maske (Heiko Schmidt), Schnitt (Karina Ressler) und Szenenbild (Katharina Wöppermann).
Tobias Moretti als bester Schauspieler geehrt
Bei den Schauspielern konnte Tobias Moretti für seine Leistung in Hüseyin Tabaks Sportdrama "Gipsy Queen" die Ehrung des besten Darstellers entgegennehmen - und zeigte sich gerührt, dass seiner Interpretation eines räudigen Ex-Boxers solche Aufmerksamkeit zuteilwerde.
Und während sich bei den Nebendarstellerinnen Pia Hierzegger als suizidale Psychiatriepatientin in "Der Boden unter den Füßen" freuen konnte, wurde ihr beruflich verhinderter Partner Josef Hader als Vater in Gregor Schmidingers experimenteller Coming-of-Age-Geschichte "Nevrland" gewürdigt. Der Debütspielfilm des Nachwuchsregisseur schaffte es insgesamt auf drei Auszeichnungen (zusätzlich noch Kamera und Ton).
Neue Kategorie: "Publikumsstärkster Film"
Zum Jubiläum gab es auch eine neue Kategorie, wird ab sofort doch auch jener Film mit den meisten Zuschauerinnen und Zuschauern im Kino geehrt: Die Callboykomödie "Love Machine" von Andreas Schmied mit Thomas Stipsits in der Titelrolle holte hier den Preis.
Für einen eher emotionalen Moment sorgte indes der überraschend vergebene Ehrenpreis für Verdienste um die Filmakademie: Gründungsmitglied Josef Aichholzer wurde mit Standing Ovations bedacht und appellierte an die Einheit der gesamten Branche.
Moderator des Abends im grünen Ballkleid
"Ist Kino vielleicht die nachhaltigste Art, Filme zu schauen?", stellte Moderatorin Salka Weber die rhetorische Frage angesichts der desaströsen CO2-Bilanz des Streamens. "Heute ist alles so nachhaltig und bio, dass man sogar den Programmzettel essen kann", animierte auch Akademie-Präsidentin Ursula Strauss zum vegetarischen Genuss. Schließlich strebt die Filmakademie die Zertifizierung zum Österreichischen Umweltzeichen an. Ein Zeichen der anderen Art setzte indes Co-Moderator Markus Schleinzer, der sich zum feierlichen Anlass in ein feierliches Ballkleid geschmissen hatte - der optische Höhepunkt eines feierlichen Abends.
Preisverleihung im "Wald" von Grafenegg
Bei der 10. Ausgabe des Österreichischen Filmpreises in Grafenegg wurden zahlreiche Werke geehrt. Den kompletten Überblick über alle Preisträger finden SIe in unserer Infobox, Impressionen vom Abend der Preisverleihung finden Sie in unserer Fotogalerie. (red)
Bester Spielfilm:
"Joy" von Sudabeh Mortezai
Bester Dokumentarfilm (ex aequo):
"Erde" von Nikolaus Geyrhalter
"Inland" von Ulli Gladik
Bester Kurzfilm:
"Freigang" von Martin Winter
Beste weibliche Hauptrolle:
Joy Anwulika Alphonsus "Joy"
Beste männliche Hauptrolle:
Tobias Moretti ""Gipsy Queen"
Beste weibliche Nebenrolle:
Pia Hierzegger "Der Boden unter den Füßen"
Beste männliche Nebenrolle:
Josef Hader "Nevrland"
Beste Regie:
Sudabeh Mortezai "Joy"
Bestes Drehbuch:
Sudabeh Mortezai "Joy"
Beste Kamera:
Jo Molitoris "Nevrland"
Bestes Kostümbild:
Christine Ludwig "Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein"
Beste Maske:
Heiko Schmidt "Little Joe"
Beste Musik:
Wolfgang Mitterer "Die Kinder der Toten"
Bester Schnitt:
Karina Ressler "Little Joe"
Bestes Szenenbild:
Katharina Wöppermann "Little Joe"
Beste Tongestaltung:
Gregor Kienel, Thomas Pötz, Rudolf Gottsberger "Nevrland"
Publikumsstärkster Film:
"Love Machine" von Andreas Schmied
Bester Spielfilm:
"Joy" von Sudabeh Mortezai
Bester Dokumentarfilm (ex aequo):
"Erde" von Nikolaus Geyrhalter
"Inland" von Ulli Gladik
Bester Kurzfilm:
"Freigang" von Martin Winter
Beste weibliche Hauptrolle:
Joy Anwulika Alphonsus "Joy"
Beste männliche Hauptrolle:
Tobias Moretti ""Gipsy Queen"
Beste weibliche Nebenrolle:
Pia Hierzegger "Der Boden unter den Füßen"
Beste männliche Nebenrolle:
Josef Hader "Nevrland"
Beste Regie:
Sudabeh Mortezai "Joy"
Bestes Drehbuch:
Sudabeh Mortezai "Joy"
Beste Kamera:
Jo Molitoris "Nevrland"
Bestes Kostümbild:
Christine Ludwig "Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein"
Beste Maske:
Heiko Schmidt "Little Joe"
Beste Musik:
Wolfgang Mitterer "Die Kinder der Toten"
Bester Schnitt:
Karina Ressler "Little Joe"
Bestes Szenenbild:
Katharina Wöppermann "Little Joe"
Beste Tongestaltung:
Gregor Kienel, Thomas Pötz, Rudolf Gottsberger "Nevrland"
Publikumsstärkster Film:
"Love Machine" von Andreas Schmied