Kinder verklagen "Fortnite" wegen Suchtpotential

Aktuell erfolgreichstes Online-Spiel soll "gezielt süchtig machen" – Ankläger sind erst 10 und 15 Jahre alt.

 

Zwei Minderjährige Gamer aus Quebec haben das Online-Spiel "Fortnite" verklagt. Der Grund: es soll sie süchtig gemacht haben. Nun haben die beiden minderjährigen Kanadier – einer ist 10, der andere 15 Jahre alt – eineSammelklage gegen den Spieleentwickler Epic Games beantragt. Dieser, so der Vorwurf, habe ein absichtlich süchtig machendes Spiel auf den Markt gebracht, es jedoch verabsäumt, Gamer vor den möglichen Gefahren zu warnen.

Während der eine der beiden Jungen seit Dezember in rund 1900 "Fortnite“-Spielen sein ganzes Taschengeld für In-App-Käufe verloren haben soll, klagt der 15-Jährige laut einem Bericht der Tageszeitung La Presse nach etwa 7800 Spielen binnen zwei Jahren über Schlafprobleme. Die Eltern waren dem Bericht nach ahnungslos: Hätten sie vom Suchtpotenzial des Spiels gewusst, hätten sie ihre Kinder weniger oder gar nicht spielen lassen.

"Suchtpotenzial ähnlich dem von Glücksspielen"

Die Montréaler Anwaltskanzlei Calex Légal, die die beiden Minderjährigen vertritt, wirft Epic Games vor, ähnlich den Herstellern von Glücksspielautomaten, zusammen mit Psychologen ein gezielt süchtig machendes Spiel entwickelt zu haben.

Wie Zigarettenfirmen habe es die Spieleschmiede jedoch verabsäumt, Spieler vor den Gefahren zu warnen, so die Kanzlei, die sich in ihrer Klage auf ein 2015 in Quebec gegen Tabakkonzerne verhängtes Urteil beruft. Die Konzerne waren damals, nach 17 langen Jahren des Prozessierens, dazu verdonnert worden, 15 Milliarden Kanadische Dollar Schadenersatz an 100.000 Raucher zu zahlen.

Eine konkrete Schadenersatzforderung gegen Epic Games hat die Kanzlei dem Bericht nach noch nicht erhoben. Derweil würden noch weitere süchtige "Fornite“-Spieler gesucht, die sich der beantragten Sammelklage anschließen wollen. (red)

www.epicgames.com

 

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