Wer LSD nimmt, wird die künftige Arbeitswelt beherrschen

expressis verbis von Rafael Budka.

In meinen Job ist es wichtig gut informiert zu sein, aber so manche Dinge gehen an mir offenbar vollkommen vorbei. So auch als mir vergangene Woche mein Bruder von "Microdosing", dem neuesten Trend aus Kalifornien erzählte. Nach einer kurzen Recherche stellte sich heraus dass "Microdosing" gar nicht so neu ist und bereits seit geraumer Zeit im Silicon Valley offenbar zum Alltag gehört. Zur Optimierung der geistigen Fähigkeiten soll eine kleine Dosis LSD täglich die Kreativität und Konzentration fördern. Beim "Microdosing" nimmt man etwa ein Zehntel der Menge, die bei einem "normalen" ACID-Trip verwendet wird.

"Beim Microdosing geht es nicht darum, high zu werden, sondern darum, präsenter zu sein, bessere Beziehungen führen zu können und eine größere Aufnahmefähigkeit zu haben. Wer LSD nimmt, wird die künftige Arbeitswelt beherrschen", sagt der Psychedelika-Experte Paul Austin.

Die richtige Dosierung dürfte aber wohl ein Problem dabei sein, etwas zu viel und sie befinden sich mit Alice im Wunderland, treffen dort den verrückten Hutmacher und die Grinsekatze. Zudem ist die Droge weltweit verboten. Es gibt zwar (noch) eine legale Alternative: 1P-LSD. Laut dem Wikipedia Eintrag ist diese aber in Dänemark, Schweden, Australien und der Schweiz – wegen der strukturellen Ähnlichkeit mit LSD – bereits illegal.

Seit der Schweizer Chemiker Albert Hofmann LSD 1943 entdeckte, fasziniert das Halluzinogen die Menschen. Die Liste der berühmten LSD-Konsumenten ist lang. Sogar der geniale, leider früh verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs hat angeblich damit experimentiert. Nun erlebt es ein Revival – Wissenschaftler widmen sich wieder der Kultdroge aus den 60er und 70er Jahren. So sollen Alkoholikern mit LSD trocken werden und es soll bei Depressionen helfen. Und die Kreativen werden noch kreativer. Das geht fast schon soweit, dass die Droge als Allheilmittel durchgeht. Mich kratzt das dennoch wenig. Ich bleibe lieber beim guten alten Kaffee um präsent zu sein bzw. bei der Affenhitze zwischendurch auch mal eine kalte Dusche.

 

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