Sachertorte und Hotel Sacher gehören nicht nur zu Wien wie Stephansdom, Schnitzel und Riesenrad, sondern stehen auch als Paradebeispiel für eine starke Marke. Grund genug für den Marketing Club Österreich im Rahmen des monatlichen Clubabends direkt vor Ort im mondänen Hotel in die "Markenwelt Sacher" einzutauchen.
Die Mitglieder des MCÖ zeigten sich letzten Mittwoch begeistert von der Keynote rund um Luxushotellerie und Visionen von Matthias Winkler, Geschäftsführer der Sacher-Gruppe, für die inhabergeführte Hotelgruppe. Zur Begrüßung gab es eine Führung durch das Hotel Sacher in Wien mit Einblicken vom neuen Salon Sacher bis in die Präsidentensuite und genialem Blick von der Dachterrasse von der Wiener Oper bis zum Stephansdom.
CEO Matthias Winkler startete in seinen kurzweiligen wie interessanten Vortrag mit der Geschichte der Marke Sacher, die mit der Erfindung der Original Sacher-Torte 1832 durch den jungen Konditor Franz Sacher beginnt. Seit 1876 gibt es das familiengeführte Hotel in Wien. Inzwischen zählen auch das Hotel Sacher in Salzburg und das Hotel Bristol zur Sacher-Gruppe, wie die Cafés Sacher in Innsbruck und Graz sowie das Sacher Eck in Wien und weiters das Sacher Eck Parndorf als Franchise-Partner. Die Sacher-Gruppe setzte zuletzt mit 750 Mitarbeitern fast 90 Millionen Euro um. "Vom Markenzeichen, der Original Sacher-Torte, werden jährlich 360.000 Stück verkauft", erläuterte Winkler.
"Es kommen große Touristenströme auf uns zu"
Winkler, der seit 2014 die Geschäfte der Gruppe lenkt, entführte die rund 140 MCÖ-Mitglieder in touristische und globale Entwicklungen, „derzeit haben rund 10 Prozent der zwei Milliarden Chinesen einen Pass, bald werden es doppelt so viele sein, da kommen große Touristenströme auf uns zu, die wir abholen wollen". Die größte Zielgruppe der Sacher-Hotels seien aber derzeit noch US-amerikanische und deutsche Gäste.
Auch im Tourismus relevant sei die Veränderung des Kaufverhaltens: "Der wichtigste Punkt in diesem Zusammenhang ist das Tempo", meinte Winkler und erinnerte sich an seine Kindheit in Irdning im Ennstal, als es 14 Tage dauerte vom Hören eines Songs im Radio bis zum Kauf der Platte. Heute sieht ein Kunde etwas und kauft es wenige Minuten später, auch Hotelzimmer.
"Die teuerstem Hotelzimmer finden sie heuer auf Airbnb"
"Die Konkurrenz in unserem Business ist groß", so Winkler, etwa durch Ketten wie das Marriott, das nach dem Kauf von Starwood Hotels als größter Hotelanbieter der Welt rund 100 Millionen Kundendaten verwaltet. Auch Zielgruppen gäbe es in diesem Sinne nicht mehr: "Der Gast, der eine Nacht in der Wüste im Zelt verbracht hat, schläft die nächste Nacht bei uns in der Suite ... ich empfehle übrigens Zimmer 619", fügte Winkler lachend ein. Zweites Stichwort: Airbnb. "Heute finden Sie die teuersten Hotelzimmer der Stadt New York auf Airbnb", so der Sacher CEO.
"Um sich in diesem spannenden wie herausfordernden Umfeld gut zu positionieren haben wir mit vielen Branchen gesprochen, Visionen entwickelt und sind im ständigen Adaptierungs- und Umsetzungsprozess", so Winkler weiter. Einige Beispiele seien die Faktoren Geschwindigkeit, Connectivity, Personalisierung und Individualisierung und Transparenz.
"Die Marke Sacher ist unser größtes Gut"
Abschließend zählte der CEO noch die Werte der Marke Sacher auf, die "unser größtes Gut ist": Familie, Innovation, Wirtschaftlichkeit, Leidenschaft und Exzellenz. Für die Gäste stehen Familie und natürlich die Original Sacher-Torte im Zentrum, sagte Winkler, der sich selbst als "Change Manager" versteht und weder als reiner Hotelier noch als Marketer eingeordnet werden will. Zum Abschluss formulierte er den Slogan des Hauses: „Be part of the most private 5-star experience".
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