Viele Helferlein für Schäferstündchen sind "unbefriedigend"

| 04.02.2019

Der Verein für Konsumenteninformation stellt Spielzeug für Erwachsene ein ernüchterndes Zeugnis aus.

Nicht nur die wahre Liebe ist schwer zu finden, wenn man die Ergebnisse der jüngsten Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (KVI) betrachtet, scheint auch gutes Sexspielzeug in die Kategorie "Rarität" einzuordnen sein - zumindest was die Zusammensetzung betrifft.

Die Untersuchung von Sexspielzeug auf Schadstoffe liefert teilweise sehr ernüchternde Ergebnisse: von insgesamt 16 Produkten wurden nur zwei Vibratoren und ein Penisring mit "Sehr gut" bewertet. Hier sei auch ein hoher Preis kein Garant für einwandfreie Ware, so der VKI.  In der Tat stimmt bei manchen Produkten die Chemie eindeutig nicht, denn in vier Produkten wurden potenziell krebserregende Stoffe gefunden.

"Vibrator-Ente" geht im Test baden

Gemeinsam mit der deutschen Stiftung Warentest untersuche der VKI zehn Vibratoren (von 13 bis 190 Euro), drei Liebeskugeln (von 12 bis 39 Euro) und drei Penisringe (von 8 bis 57 Euro) im Labor. Vier Produkte fielen im Test aufgrund problematischer Schadstoffe durch: in der gelben "Vibrator-Badeente" von Big Teaze Toys und den Liebeskugeln "Joyballs Secret" der Marke Joydivision fanden sich hohe Konzentrationen an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), die im Verdacht stehen, Krebs auszulösen. Als problematisch erwies sich auch der "Sync Couples Vibrator" von We-Vibe. Der Ladekontakt dieses Geräts gab so hohe Mengen an Nickel ab, dass es nicht hätte verkauft werden dürfen. Nickel steht im Verdacht, Krebs zu verursachen und kann Allergien auslösen.

Testsieger aus mittlerem Preissegment

Die Bestnote erhielten die Vibratoren "Ocean Mini Vibrator" von Fun Factory (38 Euro) und "Space Rider 3000" von OV-Großhandel You2Toys (25 Euro) sowie an den Penisring "Get Hard 3 Penisringe"'von OV-Großhandel You2Toys (12 Euro). Sieben Produkte wurden als "gut", zwei als "befriedigend" eingestuft.

Der Preis sagt wenig über die Qualität aus. Auch im teuersten Sexspielzeug im Test - dem Vibrator „W500 Pro" von Womanizer (190 Euro) wurden Schadstoffe gefunden, wenn auch nicht in besorgniserregender Konzentration. Die Testsieger bei den Vibratoren sowie neu den Penisringen kamen jeweils aus dem mittleren Preisbereich.

Hygiene und Datenschutz

Allgemein raten die Konsumentenschützer zu Umsicht bei der Nutzung von Sex Toys. Auch von von Schadstoffen unbelasteten Produkten könne Gefahr ausgehen, wenn man bei der Nutzung nicht auf die entsprechende Hygiene achtet. Die angemessene Reinigung vor und nach der Nutzung sowie achtsamer Umgang mit Daten bei neuen, app-gesteuerten Toys schützen vor bösen Überraschungen jeglicher Art. (rb)

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