„Spekulieren ist out"

So wollen die Österreicher 2016 wohnen - Umfrage von s REAL und Wohnnet.

Die Motive zur Immobiliensuche könnten laut einer Umfrage unter 6.875 Personen von s REAL und Wohnnet vielfältiger nicht sein. Für gut jeden Vierten – genauer gesagt für 26 % – war der Hauptgrund, dass die derzeitige Immobilie zu klein geworden ist. Dabei wurde oft angegeben, dass ein Familienzuwachs ausschlaggebend dafür war. Weitere Hauptmotive waren mit jeweils 17 % ein Berufs- und ein damit verbundener Ortswechsel, außerdem der Wunsch nach einem Eigenheim anstelle einer Mietimmobilie. Weitere Faktoren waren die erste eigene Wohnung (8 %), das Bedürfnis der Kostensenkung (6 %) und ein ausgelaufener Vertrag (3 %). Bei den sonstigen Angaben wurden u.a. die Suche nach einer Investitionsmöglichkeit, allgemeines Interesse am Immobilienmarkt und veränderte Lebensbedingungen im Zuge einer Scheidung oder Trennung genannt.

Die Hälfte will Eigentum

Gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer (53 %) möchte Eigentum an einer Immobilie erwerben. Darunter fallen mit jeweils 19 % Eigentumswohnungen und Häuser. 11 % suchen ein passendes Grundstück für den Bau einer neuen Immobilie, die ihnen gehört, und 4 % wollen eine Gewerbeimmobilie zum Kauf. Die kleinere Hälfte sucht Mietwohnungen (21 %) oder Miethäuser (7 %). Weitere 16 % sind auf der Suche nach einer „Sonstigen Immobilie“, wozu beispielsweise land- und forstwirtschaftlich Liegenschaften oder Genossenschaftswohnungen zu zählen sind.

Kaum Spekulanten

Der mit Abstand am häufigsten genannte Grund für einen Immobilienkauf ist mit 33 % das Faktum, dass im Eigenheim keine weiteren Übersiedlungen mehr nötig sind. Immerhin 19 % sehen in einer Immobilie eine Vorsorge für das Alter, weitere 13 % in Zeiten niedriger Zinsen eine Geldanlage. Wichtig zu erwähnen ist hier, dass nur 3 % wirklich eine Wertsteigerung erwarten und somit kaum Spekulanten unter den Interessenten zu finden sind.

Nach den Gründen befragt, warum eine Immobilie zur Miete gesucht wird, landen Flexibilität und Freiheit mit 25 % ganz weit vorne, gefolgt von mangelnden finanziellen Möglichkeiten mit 21 %, die in den Vorjahren immer an erster Stelle genannt wurden. Für 20 % spielt die aktuelle Lebensphase die Hauptrolle für die Bevorzugung eines Mietverhältnisses.

Stadt oder Land?

Der Wunsch, am Land zu leben hat sich bei den Österreicherinnen und Österreichern im Vergleich zu den Vorjahren sogar noch verstärkt: 53 % der Befragten wünschen sich ländliche Idylle(2015: 45 %), weitere 19 % ziehen ein Leben in einer Bezirksstadt dem in der Bundeshauptstadt Wien oder einer der Landeshauptstädte vor. In einer dieser größeren Städte wollen nur 28 % aller Umfrageteilnehmer wohnen. Als wichtig erweisen sich Informationen über die Infrastruktur in der Nähe des neuen Zuhauses.

War eine intelligente Raumaufteilung in den letzten Jahren noch für 50 % der Befragten und mehr ein entscheidender Faktor und 2015 immerhin noch für 34 %, ist dieser Wert 2016 auf 30 % gesunken. Stetig steigend ist hingegen der Wunsch nach einer Terrasse bzw. einem Balkon, also einer sogenannten „Freifläche“, mit ebenfalls 30 %; auf wohnnet.at sind Suchabfragen nach Terrasse und Balkon mittlerweile unangefochten auf Platz eins.

Lage schlägt Energieeffizienz

Das Energiebewusstsein seit der Einführung des EAVG Immobilieninteressenten steigt nur sehr langsam. „Die Lage einer Immobilie schlägt also immer noch Energieeffizienz und niedrigen Heizwärmebedarf“, meint Richard Mauerlechner, Geschäftsführer der Wohnnet Medien GmbH. „Und das wird auch so bleiben“, ergänzt Michael Pisecky, Geschäftsführer der s REAL Immobilien, denn „die Lage ist nicht zu verändern, die Energieeffizienz allerdings sehr wohl, wenn auch manchmal nur mit erheblichem finanziellen Aufwand.“ Das Dauerbrenner-Thema „leistbares Wohnen“ ist auch im Jahr 2016 stark in den Schlagzeilen zu finden. Die Forderung nach einem ausreichenden Angebot an Wohnraum und die dadurch erforderlichen gesetzlichen und regulatorischen Änderungen sowie die Reduzierung von Hemmnissen werden auch nicht so schnell aus den Schlagzeilen verschwinden. „Diese Herausforderungen wird der soziale Wohnbau nicht alleine bewältigen können, es bedarf also vermehrt auch Anreizen für private Investitionen, um die Situation durch ausreichendes Angebot auf Dauer zu entspannen“, ist sich Pisecky sicher. (jw)

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