Großinsolvenz

Betreiber von 140 Tankstellen ist pleite: 640 Mitarbeiter betroffen

Laut eines Berichts der Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) am Donnerstag steht das Linzer Familienunternehmen Stiglechner, das insgesamt 140 Tankstellen der Eigenmarke IQ sowie der Marken Shell, Eni und bp betreibt und 640 Mitarbeitende beschäftigt, kurz vor der Insolvenz. Demnach sei das über ein Jahrhundert alte Unternehmen nach zwei verlustreichen Jahren zahlungsunfähig und werde in den kommenden Tagen einen Insolvenzantrag beim Landesgericht Linz einbringen. Die Gespräche mit einem potenziellen Investor sowie den Banken seien gescheitert, heißt es weiter. Von der Situation betroffen seien sowohl die Julius Stiglechner GmbH als auch die Stiglechner Tankstellen GmbH.

Als Grund gibt das Unternehmen an, dass in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von Belastungen zusammengekommen sei: Zunächst hätten die Coronajahre massive Einbrüche beim Absatz verursacht, während zugleich Inflation und Ölpreisverfall zu unerwartet stark steigenden Kosten geführt hätten. In Kombination mit hohen Investitionsausgaben habe dies letztlich zu den erheblichen Fehlbeträgen geführt: So wurden laut Bilanz etwa 2023 und 2024 Verluste in der Höhe von 20,7 Millionen bzw. 9,3 Millionen Euro geschrieben.

Dementsprechend wurde bereits 2024 ein mit den Banken abgestimmtes Restrukturierungsverfahren eingeleitet, wobei Martin Roy als Sanierer neben Elsa Dutzler-Stiglechner in die Geschäftsführung aufgenommen wurde. Jedoch ohne Erfolg: Nach Unternehmensangaben habe eine umfassende Prüfung sämtlicher wirtschaftlicher Möglichkeiten ergeben, dass der Betrieb nicht mehr fortgeführt werden könne.

Laut dem Unternehmen habe man die Mitarbeitenden bereits persönlich über die Situation informiert. Ob der Betrieb unter der Verwaltung eines Insolvenzverwalters nun vorübergehend weitergeführt wird und damit die 640 Arbeitsplätze gesichert werden können, soll sich im Verlauf des Insolvenzverfahrens in den nächsten Tagen klären.

www.stiglechner.com