Fotos von "AI x Human – The New Era of Synergy"
Moving Forward Conference stand im Zeichen von Synergie von Mensch und KI

Heuer widmete sich die Fachkonferenz unter dem Motto "AI x Human – The New Era of Synergy" den Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz und ihrer Rolle als Partner für Innovation, Wirtschaft und Gesellschaft. 

Am 21. November 2025 wurde die Künstliche Intelligenz (KI) erneut zum Thema, als sich die Moving Forward Conference unter dem Motto "AI x Human – The New Era of Synergy"  den Chancen und Herausforderungen der neuen Technologie sowie ihrer Rolle als Partner für Innovation, Wirtschaft und Gesellschaft widmete. Die Fachkonferenz war gespickt mit einem interaktiven Programm, hochkarätigen internationalen und nationalen Speaker:innen sowie praxisorientierten Workshops und bot auf diese Weise eine Plattform für zukunftsweisenden Wissens- und Erfahrungsaustausch.

Die Welcome Note übernahm der Veranstalter Josef Mantl. Er betonte: "Der eigentliche Fortschritt entsteht nicht durch Maschinen allein, sondern indem wir eine Symbiose aus menschlicher Vorstellungskraft und technologischer Präzision schaffen. Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur eine technologische Innovation, sondern ein Partner, mit dem wir zusammenarbeiten müssen, um unsere Fähigkeiten zu erweitern und neue Räume für Kreativität und Problemlösungen zu öffnen." Und führte aus: "Wir wollen die Potenziale der KI verantwortungsvoll nutzen und gleichzeitig die Fähigkeiten fördern, die für eine dynamische und sichere Zukunft entscheidend sind – kritisches Denken, Kreativität, Flexibilität und ethisches Bewusstsein."

Österreicher:innen zeigen sich kritisch, erkennen aber auch Chancen

Im Zuge der Fachkonferenz präsentierte Christoph Haselmayer, CEO des IFDD – Institut für Demoskopie & Datenanalyse, exklusiv eine Studie mit 1.000 befragten Personen über den Einfluss von KI auf die österreichische Gesellschaft. Laut dieser bewerten 51 Prozent der Bevölkerung den Einfluss von KI eher negativ. Besonders skeptisch seien die bis zu 30-Jährigen, während die 30- bis 49-Jährigen die neue Technologie am positivsten bewerten. Darüber hinaus beleuchtet die Studie zentrale Themen wie die Regulierung von KI, den Wandel in der Arbeitswelt sowie die Chancen in Bereichen wie Bildung und Gesundheit. Zwei Drittel der Teilnehmer:innen fordere eine stärkere staatliche Regulierung vor allem im Arbeitsmarkt, heißt es. Gleichzeitig würden 57 Prozent große Chancen im Einsatz von Künstlicher Intelligenz sehen.

Doch der Einsatz von KI wird nicht in jedem Bereich gleich kritisch bewertet. Große Sorgen herrschen in sensiblen Sparten wie Justiz, Politik und Militär. 69 Prozent der Befragten haben zudem Bedenken wegen des Datenschutzes. Dennoch würde die Bevölkerung KI im Gesundheitswesen offen gegenüberstehen, wenn präzisere Diagnosen ermöglicht werden. So soll die Studie die Notwendigkeit unterstreichen, Vertrauen in KI zu schaffen und gleichzeitig auch die Risiken zu adressieren. Haselmayer hob daher hervor: "KI ist die größte Revolution seit der industriellen Revolution und wird unser Leben nachhaltig verändern."

Chancen und Herausforderungen in einer technologieoffenen Zeit

Der Generalsekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus, Severin Gruber, präsentierte wiederum die aktuellen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven Österreichs im Kontext von KI und Digitalisierung. Er thematisierte die wirtschaftliche Lage, die Bedeutung von Forschung und Innovation sowie die Notwendigkeit einer Modernisierung zentraler Bereiche wie Energie und Verwaltung. Der Generalsekretär betonte dabei die zentrale Rolle der Demografie, des Klimas und der Energie für die zukünftige Budgetgestaltung. Weiter unterstrich er die Bedeutung von Investitionen in Schlüsseltechnologien. Mit Initiativen wie der vollständigen Digitalisierung der Gewerbeanmeldung und der Einführung einer KI-On-Premise-Lösung zeige das Wirtschaftsministerium, wie moderne Technologien effizient genutzt werden können, um Prozesse zu optimieren und Ressourcen nachhaltig einzusetzen. "Unser Ziel ist es, Österreich als Innovationsstandort weiter zu stärken und die Herausforderungen der Zukunft aktiv anzugehen", so Gruber. 

Georg Wallner, Geschäftsführer der Post Business Solutions, einer 100-prozentigen Tochter der Österreichischen Post, meinte zudem: "Ohne den Einsatz von KI sind Unternehmen heute nicht mehr konkurrenzfähig. Mit unserer DAiTA-Plattform bieten wir eine Enterprise-Level-Lösung, die Effizienz steigert, Kosten senkt und gleichzeitig die Qualität der Prozesse sichert." Die Post Business Solution gilt als Vorreiter im Bereich der intelligenten Dokumentenverarbeitung und wurde als Early Adopter in der Austrian AI Landscape ausgezeichnet. Das Unternehmen unterstützt führende Konzerne aus verschiedenen Branchen, darunter Versicherungen, Banken und den öffentlichen Sektor, bei der Optimierung ihrer Prozesse. Durch den Einsatz von KI und Human-in-the-Loop-Technologien wird eine nahezu fehlerfreie Datenextraktion und -verarbeitung gewährleistet. Ein besonderes Augenmerk lege die Post Business Solutions auf Nachhaltigkeit. Mit dem  E-Fuhrpark und der Zielsetzung, bis 2030 CO₂-frei zuzustellen, unterstreiche das Unternehmen sein Engagement für eine umweltfreundliche Zukunft.

Die Zukunft der Mensch-Maschine-Kollaboration

In ihrer Keynote "Collaborative Intelligence: Shaping AI Ecosystems for Human Empowerment" hat Samrah Kazmi, Chief Innovation Officer bei RESRG, Gründerin und CEO von Women in Sustainable Innovation sowie Gastprofessorin an der NYU, die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine hervorgehoben. Sie betonte, dass die Zukunft der Arbeit durch die Integration von künstlicher und menschlicher Intelligenz geprägt sein wird. Weiter stellte sie die Konzepte des "kybernetischen Teamkollegen", des "Zentauren" und des "Cyborgs" vor, die unterschiedliche Modelle der Mensch-Maschinen-Interaktion beschreiben. Kazmi unterstrich, dass KI nicht als Einsatz für den Menschen, sondern als Verstärkung seiner Fähigkeiten betrachtet werden sollte. 

Außerdem präsentierte sie die "Jagged Frontier"-Forschung. Diese zeigt auf, dass KI in bestimmten Bereichen übermenschliche Fähigkeiten besitzt, in anderen jedoch hinter den menschlichen Kompetenzen zurückblickt. Sie betonte die Notwendigkeit, dynamische Kollaborationsmodelle zu entwickeln, welche die Stärken von Mensch und Maschine optimal nutzen. Ein zentraler Punkt ihrer Keynote war daher die Bedeutung von "Collaborative Intelligence". Dabei handelt es sich um einen Ansatz, der auf symbiotischen Beziehungen zwischen Mensch und Maschine basiert. Ziel sei es, die Produktivität, Innovation und den Zweck von Individuen sowie Organisationen zu steigern, während die menschliche Souveränität und Entscheidungsfreiheit gewahrt bleibe. 

Kazmi rief dazu auf, die Zusammenarbeit mit KI als Chance zur Weiterentwicklung und nicht als Bedrohung zu sehen. Laut ihr seien kontinuierliches Lernen, ethische Verantwortung und die Entwicklung von KI-Literacy, um die Zukunft der Arbeit aktiv mitzugestalten, wichtig. "Die Zukunft ist nicht nur intelligent, sondern intelligent menschlich", so Kazmi. "Wir müssen mit einem klaren Ziel trainieren und KI-Systeme so gestalten, dass sie dem menschlichen Wohlstand dienen."

KI in der Finanzbranche

Das KI auch die Finanzbranche verändert, erklärte Tatiana Rosik, Leiterin der Abteilung Analytics & AI bei der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien. Von hyper-personalisierten Angeboten über proaktive Beratung bis hin zu optimierten internen Prozessen wie Berichterstattung und Automatisierung – die Einsatzmöglichkeiten von KI sind vielfältig und vielversprechend, ist sie überzeugt. "KI ist mehr als nur Automatisierung – sie ist der neue Treiber strategischer Innovation im Bankwesen", so Rosik. Dennoch würde die Integration von KI auch Herausforderungen bergen, darunter strenge Regulierungen wie den EU AI Act, Anforderungen an Datenqualität und Cybersicherheit sowie den Fachkräftemangel. Die Finanzbranche müsse diese Hürden überwinden, so Rosik, um die Potenziale der KI voll auszuschöpfen und langfristig Mehrwert für Kund:innen und Unternehmen zu schaffen. 

Synergie von Entwickler:innen und KI

In seiner Keynote beleuchtete Timo Salm aus Stuttgart, Principal Solutions Engineer bei VMware Tanzu by Broadcom, die transformative Rolle von KI in der Softwareentwicklung. Im Fokus stand die Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI, die durch Praktiken wie "Pair Programming" optimiert werde. Künstliche Intelligenz agiere als produktive Assistenz, während Entwickler:innen strategische Kontrolle und Verantwortung übernehmen. Weiter betonte Salm, dass KI zwar beeindruckende Ergebnisse liefere, jedoch auf Musterkennung basiere und menschliches Denken somit nicht ersetzen könne. Herausforderungen wie Qualitätssicherung und die Integration von Unternehmenswissen in KI-Modelle wurden ebenfalls thematisiert. Zudem appellierte er an Unternehmen, ihre Mitarbeiter:innen aktiv in den Wandel einzubinden und zu unterstützen, um die Potenziale von KI voll auszuschöpfen. "KI wird uns nicht ersetzen, sondern verstärken. Die Zukunft liegt in der Synergie von Mensch und Technologie", zeigte er sich überzeugt. 

Künstliche Intelligenz in der Marktforschung

Unter dem Titel "Does AI know you costumer better?" behandelte Adison, die Unternehmen bei der kundenzentrierten digitalen Entwicklung unterstützen und langjährige Erfahrung mit KI-Features kombinieren, die Vorteile und Herausforderungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der qualitativen Marktforschung. "Die Idee, durch KI den Ressourceneinsatz zu verringern und die Qualität zu erhöhen, ist verlockend. Doch die Ergebnisse sind nicht in jedem Fall zufriedenstellend", so Dominik Lindner, Gründer von Adison. Die Anwesenden bekamen praxisnahe Einblicke in die Simulation von Buyer-Personas, die Identifikation von Touchpoints und die Priorisierung von Kundenbedürfnissen geboten. "Wir empfehlen, die Convenience von KI erst zu nutzen, wenn man bereits belastbare Ergebnisse klassisch erhoben hat. Diese dienen als notwendige Benchmark für die KI. Und manchmal sind bewährte Methoden einfach besser", erklärt Lindner weiter. 

Workshops und weitere Überblicke

Josef Mantl, CEO von JMC, ermöglichte in seinem Workshop, einen Überblick zum Thema "The EU AI Act: A quick Guide for anyone using AI" zu erhalten. Dabei bot er einen Überblick über die rechtlichen Entwicklungen des EU AI Acts. "Das Ziel war, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der als zentraler Referenzpunkt für Unternehmen und Behörden dient und weltweit erstmals ein umfassendes Regelwerk bietet", erklärte Mantl. Laut ihm besteht die risikobasierte Differenzierung des Gesetzes aus vier Stufen – von unannehmbarem bis minimalem Risiko. Er hob hervor, dass "Die Europäische Union klare Vorgaben für KI-Anwendungen wie Social Scoring und biometrische Echtzeit-Fernidentifizierung setzt, um die Menschenrechte zu schützen". Mantl sieht trotz Kritik an möglichen Innovationshemmnissen und schwachen Transparenzpflichten den EU AI Act als "positiven Schritt, um KI verantwortungsvoll zu regulieren und Europa auf der internationalen Bühne zu positionieren". 

Unter der Leitung von Elena Hametner, ebenfalls bei JMC tätig, sowie Barbara Eisenköck und Bernd Plank (Studio Bespoke) erhielten die Anwesenden außerdem Einblicke in die Nutzung von KI-Tools für die Texterstellung. Gezeigt wurde, wie KI effektiv in den kreativen Workflow integriert werden kann. Neben praktischen Übungen zur Zielgruppenanalyse und Prompting wurden auch Herausforderungen wie Datensicherheit und die Grenzen der KI thematisiert und mithilfe von Praxisbeispielen die Bedeutung von menschlicher Kontrolle und emotionaler Authentizität in der Content Creation verdeutlicht. Hervorgehoben wurde dabei, dass KI als unterstützender Begleiter eingesetzt werden sollte. Da so menschliche Kreativität gefördert und datengetriebene Intelligenz optimal genutzt werde. 

Rolle von KI in der Arbeitswelt 

Expert:innen aus den Bereichen Start-ups, Medien, Kunst und Kultur beleuchteten am Panel zudem die transformative Rolle der KI in der Arbeitswelt, aber auch ihre Auswirkungen auf Kreativität, Verantwortung und Technologie. Moderiert von Sophie Kaitlin Drescher (Gen Z Media Entrepreneur) diskutierten Aitor Lopez de Alda (Head of Social Media, Heute.at), Daniela Vogt (Kulturmanagerin) und Raphael Suchomel (CEO von Azqyra und KI-Student) über die Chancen und Herausforderungen, die KI in ihren jeweiligen Branchen mit sich bringt. Geteilt wurden persönliche Erfahrungen mit KI und man sprach über menschliche, aber auch ethische Aspekte sowie über die Notwendigkeit von Regulierung und Bildung im Umgang mit der neuen Technologie. Bedeutsam sei Neugier und Offenheit gegenüber KI, so die Expert:innen. Nur so könne deren Potenziale voll ausgeschöpft und gleichzeitig verantwortungsvoll mit den Risken umgegangen werden. Schlussendlich habe die Diskussion gezeigt, dass KI nicht nur Arbeitsprozesse revolutioniere, sondern auch neue kreative Möglichkeiten eröffne. Weiter sei die KI kein Ersatz für menschliche Kreativität und Verantwortung, sondern ein Werkzeug, das durch den richtigen Umgang und Ausbildung zu einem wertvollen Partner in der Arbeitswelt werden könne. 

Von Wien nach New York

Unter dem Titel "How AI is driving meaningful Innovation" fand eine weitere Podiumsdiskussion statt, moderiert von Birgit Kraft-Kinz, CEO von Kraftkinz. Im Gespräch waren führende Expert:innen. Sie diskutierten über die Rolle von KI und Innovation in Europa und den USA. Dabei beleuchteten sie die Herausforderungen und Chancen für Unternehmen und Start-ups – insbesondere im Bereich KI und Digitalisierung. Lukas Zitz, stellvertretender Wirtschaftsdelegierter in New York, betonte in diesem Zusammenhang die Unterschiede in der Innovationskultur zwischen Europa und den USA. Während Europa laut ihm oft als Vorreiter in der Regulierung wahrgenommen werde, fehle es an einem "Just Do It" Ansatz. Dieser herrsche in den USA vor, so Zitz. Markus Raunig, Charman von AustrianStartups, betonte wiederum, dass Österreich großes Potenzial in der Forschung habe. Allerdings hapere es an der Umsetzung. Daher fordert er mehr unternehmerisches Denken und politische Anreize, um Start-ups zu fördern. Und Walter Lukner, CEO von Payback, verdeutlichte, wie KI beretis heute im Bereich Kundenbindung und Retail eingesetzt werden kann, um personalisierte Angebote effizienter zu gestalten. 

Kraftkinz betonte schließlich noch die Bedeutung von positivem Denken und Zusammenarbeit, um die Innovationskraft Europas zu stärken. Schlussendlich waren sich die Expert:innen einig, dass Europa die Ressourcen und das Wissen hat, um im globalen Wettbewerb mitzuhalten. Allerdings müsse schneller gehandelt und die Rahmenbedingungen für Innovationen verbessert werden. 

Fazit zur Moving Forward Conference

Die Moving Forward Conference 2025 habe ein starkes Zeichen für die Bedeutung von KI und deren verantwortungsvolle Nutzung in Europa gesetzt. Betont wurde die Synergie zwischen Mensch und Maschine sowie die Förderung von Kreativität, kritischem Denken und ethischem Bewusstsein als Schlüssel für eine dynamische und sichere Zukunft. 

Einen Eindruck von der Veranstaltung können Sie sich mittels Galerie verschaffen. 

www.moving-forward.com

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