Sparstudie 2025
Private Haushalte legten rund 34 Milliarden Euro zur Seite

| Tobias Seifried 
| 21.10.2025

Zum 100. Jubiläum des Weltspartags zeigt die aktuelle Sparstudie, dass der Spargedanke in Österreich weiterhin stark verankert ist. Das unsichere Umfeld drückt jedoch die Zufriedenheit der heimischen Sparer:innen.

Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Sparstudie 2025 (siehe Infobox) von Erste Bank und Sparkassen präsentiert. Diese zeigen zum 100. Jubiläum des Weltspartags, dass der Spargedanke in Österreich weiterhin stark verankert ist. Für 80 Prozent der Befragten ist Sparen "sehr" oder "ziemlich wichtig". Laut Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank Oesterreich, habe die Bedeutung des Sparens seit der Pandemie noch einmal zugenommen. Besonders ausgeprägt sei das Interesse bei der Generation Z (85 %). "Entgegen dem, was oft über junge Menschen gesagt wird, bleibt das Sparen auch für sie wichtig", so Holzinger-Burgstaller.

Sparquote steigt – Zufriedenheit sinkt

Österreich zähle weiterhin zu den Ländern mit der höchsten Sparquote. Laut Statistik Austria stieg sie 2024 von 8,6 auf 11,7 Prozent. In Summe legten die privaten Haushalte rund 34 Milliarden Euro zur Seite – ein Plus von 46 Prozent gegenüber 2023. Das sei vor allem auf gestiegene Preise und vorsichtigeres Konsumverhalten zurückzuführen, so Holzinger-Burgstaller: "Viele haben Lohnsteigerungen nicht ausgegeben, sondern gespart. Das bremst die Konjunktur." Für 2025 erwartet das WIFO einen leichten Rückgang auf 10,7 Prozent.

Trotz höherer Beträge – der monatliche Durchschnitt stieg von 308 auf 320 Euro – erreicht die Zufriedenheit mit dem eigenen Sparverhalten einen Tiefstwert: Nur 39 Prozent zeigen sich zufrieden. "Sparen ist eng mit Sicherheit verbunden. Steigende Preise verstärken das Bedürfnis, finanziell vorbereitet zu sein", erklärt Holzinger-Burgstaller.

Absicherung bleibt Hauptmotiv

Neun von zehn Österreicher:innen verbinden der Umfrage zufolge Sparen mit einem Gefühl von Sicherheit, sieben von zehn sehen sich dadurch für unerwartete Ausgaben gewappnet. 83 Prozent legen demnach Geld ohne konkreten Zweck zur Seite. In Haushalten mit Kindern sparen 83 Prozent auch für die nächste Generation, weitere 19 Prozent für Enkel oder andere junge Angehörige. Maximilian Clary und Aldringen, Privatkundenvorstand der Erste Bank Oesterreich, betont: "Vorsorge für Kinder sollte früh beginnen. Entscheidend ist neben Produkt und Rendite vor allem der Zeitpunkt."

Jüngere investieren breiter

Weiters geht aus der Sparstudie 2025 hervor, dass alternative Anlageformen weiter an Bedeutung gewinnen. Der Anteil jener, die in Wertpapiere investieren, stieg im Zehn-Jahres-Vergleich von 28 auf 38 Prozent, bei der Generation Z sogar auf 48 Prozent. Auch Edelmetalle (24 %) und Kryptowährungen (12 %) sind stärker gefragt. Das klassische Sparkonto bleibt mit 80 Prozent die beliebteste Form, in der Generation Z nutzen es 86 Prozent.

"Inflation, soziale Medien und steigende Finanzbildung haben das Bewusstsein geschärft: Wer höhere Renditechancen will, muss mit Schwankungen leben", sagt Clary und Aldringen. Die Risikobereitschaft sei deutlich gestiegen – von acht Prozent im Jahr 2015 auf 24 Prozent, bei der Generation Z sogar auf 39 Prozent.

Bei den Wertpapieren dominieren Aktien (66 %), gefolgt von Investmentfonds (55 %) und ETFs (37 %, bei der Generation Z 59 %). Anleihen spielen mit 34 Prozent eine geringere Rolle. "Jüngere Menschen investieren oft kleinere Beträge. Mit steigendem Vermögen wächst erfahrungsgemäß das Bedürfnis nach Sicherheit", so Clary und Aldringen.

Neue Zugänge zum Sparen

Die Studie zeigt zwei klar unterscheidbare Gruppen: Traditionelle Sparer:innen bevorzugen Sparkonto und Bausparvertrag, meiden komplexe Produkte und sehen Sparen oft als Verzicht. Digital affine Sparer:innen handeln eigenverantwortlich, informieren sich aktiv und investieren online – vor allem in ETFs und Einzelaktien. Ihr Ziel sei meist finanzieller Aufbau und Unabhängigkeit.

www.sparkasse.at

Über die Studie

Sparstudie 2025 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen

IMAS International hat 1.370 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 75 Jahren) mittels Online-Interview befragt. Die Befragung fand von 16. Juli bis 6. August 2025 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Zahlen in der Klammer um Vergleichswerte aus dem Vorjahr. Außerdem wurden am 18. und 19. August Live Gruppendiskussionen mit je acht Teilnehmer:innen pro Gruppe durchgeführt, um die Sparzwecke, die Motive der Sparer:innen und die Sicht auf die Zukunft des Sparens zu analysieren.

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Über die Studie

Sparstudie 2025 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen

IMAS International hat 1.370 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 75 Jahren) mittels Online-Interview befragt. Die Befragung fand von 16. Juli bis 6. August 2025 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Zahlen in der Klammer um Vergleichswerte aus dem Vorjahr. Außerdem wurden am 18. und 19. August Live Gruppendiskussionen mit je acht Teilnehmer:innen pro Gruppe durchgeführt, um die Sparzwecke, die Motive der Sparer:innen und die Sicht auf die Zukunft des Sparens zu analysieren.

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