"Trummer" ist insolvent
Millionenpleite einer bekannten Metallbaufirma

| Tobias Seifried 
| 05.10.2025

Hauptauftraggeber des Spezialisten für Alufenster und Türen, Schiebetüren, Stahlkonstruktionen und Brandschutzelemente ist der öffentliche Sektor.

In der heimischen Industrie gibt es die nächste Pleite eines bekannten Unternehmens. Dieses Mal hat es die Metallbau Trummer GmbH & Co KG erwischt. Wie der KSV1870 mitteilte, wurde über das Vermögen der Firma vom zuständigen Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz ein Sanierungsverfahren eröffnet. Der Metallbaubetrieb mit Sitz in Bad Gleichenberg ist auf die Erzeugung und Montage von Aluminiumfenstern, Türen, Schiebetüren, Stahlkonstruktionen und Brandschutzelementen spezialisiert. Rund 70 Prozent des Auftragsvolumens entfallen laut eigenen Angaben auf Projekte für den öffentlichen Sektor.

Vom Verfahren sind etwa 63 Gläubiger:innen sowie 20 Mitarbeiter:innen betroffen. Die Aktiva werden dem Kreditschutzverband zufolge mit rund 1,5 Millionen Euro (Verkehrswerte) angegeben, die Passiva mit etwa 3,5 Millionen Euro. Damit ergibt sich eine rechnerische Überschuldung von rund zwei Millionen Euro.

Gründe

Als Ursachen der finanziellen Schwierigkeiten nennt das Metallbau Trummer mehrere Faktoren. Nach dem Ausfall der Geschäftsführung seien zahlreiche Aufträge unkoordiniert abgewickelt worden, wodurch wichtige Deckungsbeiträge verloren gingen. Zusätzlich hätten starke Kostensteigerungen, die nicht an die Auftraggeber:innen weitergegeben werden konnten, zu weiteren Ertragsrückgängen geführt. Auch die allgemeine konjunkturelle Entwicklung und eine sinkende Zahlungsmoral im Kundenumfeld hätten die Situation verschärft. Insgesamt sei eine Fortführung ohne Entschuldungsmaßnahmen oder zusätzliche liquide Mittel nicht möglich gewesen.

Fortführung geplant

Nun strebt das Unternehmen eine nachhaltige Sanierung an. Aktuell werde geprüft, ob die Fortführung durch den Einstieg eines strategischen Investors unterstützt werden kann – entsprechende Gespräche sollen bereits laufen. Den Gläubiger:innen wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent angeboten, zahlbar innerhalb von zwei Jahren nach Annahme. 

Zur Insolvenzverwalterin wurde die Jaufer Rechtsanwälte GmbH, vertreten durch Clemens Jaufer, bestellt. Gläubiger:innen können ihre Forderungen bis zum 11. November 2025 anmelden. Die Prüfungs- und Berichtstagsatzung findet am 25. November 2025 statt, die Sanierungsplantagsatzung ist für den 11. Dezember 2025 vorgesehen.

www.ksv.at

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